Rezensionen

Wildfees Bewertung 04 Sterne.png

Wenn man es recht bedenkt, ist die Dark Hunter Reihe von Sherrilyn Kenyon eine der früheren Urban Fantasy Reihen und die früheren Bände, die jetzt erst Stück für Stück auf Deutsch erscheinen, haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

Ich habe einige Bände schon vor ein paar Jahren im Original gelesen und fand die Reihe damals absolut umwerfend. Im Zuge der Romantasywelle muss ich mittlerweile aber zugeben, dass der Reiz und das besondere Flair der Serie langsam aber sicher verloren gehen.

"Dunkle Verführung" ist nach meinem Geschmack dennoch innerhalb der Dark Hunter Reihe eines der besten Bücher, nicht zuletzt deswegen, weil ein Were Hunter darin die tragende Rolle spielt und die recht eigenwillige Vermischung von Mythologien/Mythen der Autorin nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Wren ist ein netter tortured Hero, Maggie eine sympathische Heldin und die Story an sich gefällt mir auch richtig gut. da sieht man dann auch darüber hinweg, das sich im Laufe der Reihe einige Logikfehler eingeschlichen haben und man fragt sich, warum manche Dinge in dieser Story plötzlich machbar sind, die vorher unmöglich waren. Wie gesagt, Frau Kenyon hat eine recht eigenwillige Interpretation diverser mythologischer Gestalten.

Trotzdem, der Stil ist gut, die Charaktere sind sympathisch, die Story ist interessant und ich für meinen Teil vermisse die Dark Hunter hier überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, ich finde die Storys und Mythologie rund um die Gestaltwandler um einiges interessanter als die um die Dark Hunter und ihre Gegenspieler.

Kurz gefasst: Für Fans der Serie ein Muss, für Quereinsteiger nur bedingt zu empfehlen, da doch einiges an Hintergrundwissen für den ungetrübten Lesegenuß empfehlenswert ist.

Kas Bewertung 04 Sterne.png

Wir kennen Wren schon aus den Vorgängerbänden rund um die Dark- und WereHunter von Sherrilyn Kenyon. Nun bekommt dieser schweigsame Mann seine eigene Geschichte.

Wren ist eine Laune der Natur. Halb Schneeleopard, halb weißer Tiger wurde er von seiner Mutter gehasst. So sehr, dass er von ihr zu einem "Es" degradiert wurde. Wäre sein Vater nicht gewesen, wäre er schon längst von ihr beseitigt worden. Doch seit seiner Pubertät sind seine Eltern tot. Und er wurde in die Biker-Bar "Sanctuary" gebracht, wo er sich ein scheinbarerer Sicherheit wähnen darf.

Doch Nicolette, deren Bären-Familie das "Sanctuary" gehört - findet sich zunehmend von der Anwesenheit Wrens bedroht. Dies droht zu eskalieren, als Wrens Cousin behauptet, Wren hätte seine Eltern getötet. Da Nicolette schon zu viele Familienmitglieder verloren hat, besteht sie darauf, das Wren beseitigt werden soll. So wird ein Omegrion, also ein Rat einberufen, um über Wren zu urteilen '

Marguerite D'Aubert Goudeau ist aus sehr gutem Hause. Ihr Vater ist ein Senator und versucht sie - so gut als möglich - von allem fern zu halten, was seines Erachtens nicht standesgemäß ist. Die Lerngruppe, mit der sich Marguerite umgibt, ist ein snobistischer Haufen, der ihr im Grunde zuwider ist. Einziger Lichtblick war Nick (wir kennen in aus den vergangenen Bänden) und seine Ehrlichkeit. Nick hatte ihr erzählt, dass er sehr gerne im "Sanctuary" war - was Marguerite nicht weiß, dass diese Bar stark von Were-Wesen frequentiert wird.

Um Nick sozusagen einen letzten Abschiedsgruß zu geben - da er allem Anschein nach tot ist, machen sich Marguerite und der Rest der "Lerngruppe" auf ins "Sanctuary", wo sie auf Wren treffen. Natürlich kann einer der "Jungs aus reichem Hause" es nicht lassen und macht Wren, an. Was dieser natürlich nicht auf sich sitzen lässt. Und so kommt es zu einer ersten Eskalation '

Das ist der Ausgangspunkt von "Dunkle Verführung". Wren ist ein sehr interessanter Charakter, der ein ziemlich großes Päckchen mit sich herumschleppt. Schritt für Schritt führt uns die Autorin tiefer in das Leben des Were-Mischwesens. Marguerite hat die Fähigkeit, seine Wildheit zu zähmen. Bei ihr bleibt er nicht stumm. Er öffnet sich Marguerite allmählich und erfährt etwas, was er vorher noch nie gekannt hat, Liebe, Vertrauen, Hilfsbereitschaft.

Marguerite ist genau richtig für Wren. Warmherzig und ohne Vorurteile nimmt sie Wren, der ziemlich "zerrissen" daher kommt, an. Doch plötzlich geraten beide in große Gefahr, als Jagd auf Wren gemacht wird. Denn etwas hat sich in die Gemeinschaft der "Tiere", der Katagaria eingeschlichen, was eigentlich ein Charakterzug der Menschen ist: haltlose Gier!

Sherrilyn Kenyon hat nach der tollen ersten Hälfte, in diesen 9. Teil so ziemlich alles an Weer- und DarkHunter etc. hinein gepackt, was geht. Was mir persönlich stellenweise etwas viel war. Es werden Personen und ihre Hintergründe angerissen, von denen man in den übersetzten Vorgängerbänden teilweise noch gar nicht gelesen hat. Mir erschien es fast, als wolle die Autorin auf Teufel komm' raus alles an Were- und DarkHunter in die Story rein quetschen, was Rang und Namen hat. Das war zu viel des Guten. Zudem geschieht etwas mit Marguerite - so gern ich ihren Charakter auch mag - das zu "abgefahren" ist. Ich dachte, ich befinde mich plötzlich in einem Märchen. Hört sich vielleicht seltsam an, da "Dunkle Verführung" schließlich im paranormalen Genre spielt. Doch lest selbst, dann versteht Ihr, was ich damit meine. ^^

Dem Himmel sei Dank hat "Dunkle Verführung" wieder in gewohnt ansprechender Art und Weise geendet. Darum gebe ich auch letztendlich 4 Punkte. Mal sehen, wie sich Teil 10, "In den Fängen der Nacht" (Dark Side of the Moon) macht, der im August 2012 erscheinen soll.
 

Kurz gefasst: Eine erste tolle Hälfte, dann folgte etwas zu viel des Guten und ein Ende in gewohnt ansprechender Art und Weise.