Rezensionen

Simones Bewertung 04 Sterne.png

Marian Keyes ist quasi eine „Veteranin“ der modernen Chick lit. Seit vielen Jahren schreibt sie unterhaltsame Frauenromane, manchmal durchaus mit ernsthaften Anklängen. Und dabei hat sie immer Witz mit in die erzählte Geschichte hineingeflochten. Dies habe ich persönlich bei ihrem Neuling „Glücksfall“ leider ein wenig vermisst.

Die Protagonstin Helen macht eine schwierige Zeit durch und auch ihr Umfeld in Irland ist nicht gerade das, was man als positiv gestimmt beschreiben kann. Mich persönlich hat die Stimmung und Atmosphäre, die aber wohl zum momentanen Zeitgeist in Europa passt bzw. ihn aufnimmt, irgendwie auch ein bisschen deprimiert – worauf ich nicht eingestellt war, besonders wenn man sich auch das sehr fröhlich wirkende Cover ansieht. Bei mir hat das auch dazu geführt, dass es ein bisschen schwierig wurde, mich mit der Heldin zu identifizieren oder mitzufühlen.

Dazu muss ich aber anmerken: Man misst Marian Keyes an ihren Vorgängerromanen, es fällt zumindest schwer, sich davon zu lösen. Da diese zum Teil sehr gut sind, fällt hier so ein bisschen Lese-Enttäuschung auf; nichtsdestotrotz bietet die Geschichte alles in allem und gemessen an der breiten Masse der Frauenromane, solide Unterhaltung.

Die Geschichte ist allerdings abwechslungsreich erzählt; auf über 600 Seiten kommen hier aber ein paar kleine Längen auf.

Vom Schreibstil her ist alles gewohnt gut und gekonnt erzählt. Für Neulinge würde ich diesen Roman der Autorin nicht unbedingt als Ersten empfehlen, sondern lieber Vorgänger; für Fans ist er allerdings ein Muss, da die Geschichte um die Walsh-Schwestern weitererzählt wird.

Ich bin trotz der kleineren Enttäuschungen in diesem Buch gespannt auf weitere Romane der Autorin; ich hoffe, sie schreibt demnächst mal wieder eine etwas spritzigere Geschichte.

Kurz gefasst: Fortsetzung aus der Reihe um die Schwestern der Walsh-Familie. Für Fans ein Must have, beim Lesen allerdings meiner Meinung nach ein wenig gewöhnungsbedürftig.