Rezensionen

Wildfees Bewertung 04 Sterne.png

"Das Geheimnis der Maurin" ist die Fortsetzung des Romans "Die Maurin" und entführt den Leser in eine Epoche und eine Gegend, die sonst selten in historischen Romanen behandelt werden. Wir befinden uns in Andalusien Ende des 15. Jahrhunderts. Juden, Christen und Muslime haben über 700 Jahre in friedlicher Koexistenz gelebt, bis die katholischen Könige die letzte Bastion der Muslime, Granada, erobern und unter ihre Herrschaft stellen. Eine Zeit der Sanktionen und der Verfolgung beginnt und mitten darin sind die Muslimin Zahra und ihr christlicher Mann Jaime.

Lea Korte schildert die Ereignisse wie gewohnt sehr anschaulich, historisch korrekt und mit einer Liebe zum Detail, die nichts zu wünschen übrig lässt. Sehr positiv anzumerken ist auch, das es wieder einen Glossar, ein Verzeichnis der handelnden Personen, einen Stammbaum und eine Karte gibt. Für mich als Leser sind das tolle Zusatzinformationen, die meiner Ansicht nach in jedem historischen Roman geboten werden sollten.

Der Stil ist flüssig, mitreißend und die Spannung entsteht vor allem durch die persönlichen Konflikte, die Zahra und Jaime haben. Beide sind dickköpfig, sind starke Charaktere und machen es schwer, sich für eine der beiden Religionen zu entscheiden. Im Gegensatz zum ersten Band empfand ich Zahra jedoch als ein wenig zu verbissen und dafür sammelte Jaime Sympathiepunkte.

So ganz mitreißen konnte mich dieser Roman jedoch nicht, was wohl auch daran liegt, das sich mein Geschmack in der Zwischenzeit gewandelt hat und ich kaum noch reine historische Romane lese.
Dennoch ist der Roman jedem ans Herz zu legen, der in eine interessante Zeit des Umbruches eintauchen möchte und die trockenen historischen Fakten in einem bunten Gewand erleben will.