Rezensionen

Schattens Bewertung

Ein fast perfekter Gentleman 04 Sterne.png

Die schüchterne Teresa Graham, ihres Zeichen Buchhändlerin, will endlich ihr Leben ändern und nicht mehr nur die stille Maus sein. Aus diesem Grund nimmt sie an einer Kreuzfahrt teil, doch schon bald merkt sie, das alles wie sonst ist. Sie ist allein und die anderen haben Spaß. Doch dies ändert sich als sie einen mysteriösen Mann namens Devin in einer Gasse aufliest, wo er bewusstlos und blutig liegt.

Liebevoll pflegt sie ihn auf dem Kreuzfahrtschiff und verliebt sich immer mehr in diesen ruhigen schüchternen Mann. Doch ist dies wirklich der wahre Devlin oder nur ihr eigener Wunsch?

Gut, man merkt diesem Buch sein Alter an. Ohne Zweifel, aber trotzdem konnte es mich fesseln. Der Schreibstil ist schön flüssig und lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Auch können sowohl Devlin als auch Teresa mich für sich einnehmen.
Besonders schön war Teresa langsame Wandlung vom schüchternen Mauerblümchen zur Frau, die weiß was sie will. Dabei geschah das ganze zum Glück nicht super schnell oder übertrieben, sondern im genau richtigen Tempo.

Und auch Devlins Wandlung fand ich schön. Besonders wie er erkennt was für ein Mensch Teresa ist und sich zwar etwas zu schnell für sie interessiert, aber zumindest nicht gleich von Liebe redet.

Etwas nervend waren die ganzen Anspielungen und Metaphern mit mythischen Wesen von denen Teresa Fan ist. Auch fand ich den Krimiplot na ja, nicht so spektakulär. Zwar ist er ein Mittel um die beiden zusammen zu bringen, aber irgendwie kam er mir zu gestellt vor. Vor allem der „Showdown“ war viel zu schnell und einfach zu Ende.
Aus diesem Grund kann ich auch keine volle Punktzahl geben.

Trotzdem. Als eine nette und kurze Bekämpfung der Kurzweile ist dieses Buch perfekt.

 Nacht des Magiers 02 05 Sterne.png

1984 erschienen unter dem Pseudonym Stephanie James zeigt dieser Roman eindeutig wie sehr sich der Stil von der Autorin über die Jahre wandelte und verbesserte.

Ariana will nach einer missglückten Beziehung, bei dem sie sowohl seelisch als auch finanziell Schaden erlitt, nur noch etwas mit reichen Männern zu tun haben. Gefühle sind dabei ein no-go.

Doch dann merkt sie das ihre Tante immer wieder einem zwielichtigen Medium Geld gibt um an seinen Treffen teilzunehmen. Da Tante Philomena auf keinen ihrer Ratschläge anspricht, greift Ariana zu einem gewagten Plan. Ein anderer Magier soll die Tricks des Mediums enthüllen.
Darum trifft sie sich mithilfe ihres Bruders mit Lucian Hawk, ohne zu ahnen das nicht nur sie einen bestimmten Plan verfolgt...

Es gibt Bücher, die, egal wann sie geschrieben, eine Übersetzung verdienen. Und dann gibt es Bücher, die zwar von einer bekannten Autorin verfasst sind, aber gleichzeitig nicht mal das halten was der Name verspricht.

Aufgrund des Klappentextes und auch wegen dem Autorennamen hab ich großes erwartet, den ich liebe Plots mit Magiern. Doch wie meine Einleitung schon vermuten lässt, wurde ich einfach nur enttäuscht.

Mein größtes Problem war, wie so meist, die weibliche Hauptperson (natürlich, schließlich identifiziert man sich ja als Frau wohl eher mit ihr als mit dem männlichen Protagonisten).
Zwar kann ich verstehen, das Ariana wegen ihrer Vergangenheit nicht so schnell vertrauen kann, aber ich fand es einfach nervend wie sie immer wieder Lucian wegen seiner Magierfähigkeiten veralbert und mit ihm streitet, aber dann doch verlangt, das er ihr hilft. Auch ist es einfach dumm, welche Ausreden sie sucht um Lucian als unzuverlässig und nicht vertrauenswürdig einzustufen. Speziell letzteres ließ bei mir alle Haare zu Berge stehen, denn aus ihrem Grund wäre ich wohl nur mit sehr, sehr viel Alkohol im Blut gekommen.

Aber selbst diese bis zum absurdum aufgeführte harte Schale hätte mich nicht mal so aufgeregt, wenn die Autorin diesem Bild gefolgt wäre. Aber nein, die weibliche Hauptperson muss natürlich beschützenswert sein. Darum wurde fast schon am Ende noch eine Angst eingebaut (und was für eine dumme!). Die harte selbstständige Frau wurde darum fix (und diesmal leider konstant) zu einem kleinen Weibchen, das unbedingt die Hand eines Mannes halten muss, bevor es in Ohnmacht fällt.

Ich kann wirklich nicht sagen, welche der beiden Arianas schlimmer waren...

Aber auch Lucien war nicht ohne. War er anfangs noch der geheimnisvolle Magier, ist er bald der aufopfernde alleskönnende Mann, der natürlich Ariana beschützt und gleich so sehr liebt das er schnell seine Angst vor dem Heiraten überwindet.

Kommt jemand die Charakterisierung bekannt vor? Ja, gut, dann willkommen zurück in den 80ern. ;-)

Aber ich wird hier nicht nur die negativen Seiten aufzählen (wovon es wahrhaft viele gibt!), sondern auch die positiven Elemente. So fand ich z.B. die Charakterisierung von Arianas Bruders toll, der leider viel zu selten auftauchte.

Und auch wenn der Plot sehr viele Ungereimtheiten hatte, konnte ich die Geschichte schnell weglesen.
Insgesamt ist das aber eine Geschichte, die kein Mensch je vermissen wird...