Rezensionen

Nicole Bewertung 04 05 Sterne.png

Victoria McKinnon gehört zu einer Familie, die die Fähigkeit besitzen, Geister sehen zu können. Die ersten Geister, die Victoria eines Tages in Schottland begegnen, als sie auf Thorpewold Castle, eine alte Burgruine, eine Theateraufführung plant, sind jedoch alles andere als Fremde- sie entpuppen sich als Vorfahren von Victoria.

Ambrose McLeod, Hugh McKinnon und ein Dritter im Bunde, Fulbert de Piaget (Vorfahr von dem Mann ihrer Schwester Megan) sind ein imposantes Trio. Seitdem sie zu „Schatten“ geworden sind, verdingen sie sich als erfolgreiche Kuppler. Nachdem sie auch schon Victorias Schwester Megan und Victorias Bruder Thomas unter die Haube bringen konnten, ist nun Victoria an der Reihe, die von den Plänen der drei nicht sie Spur einer Ahnung hat.

Am Tag ihrer Ankunft fällt jedoch noch ein anderer „Schatten“ aus allen Wolken. und zwar Connor MacDougal, ein ziemlich attraktiver Geist, der sich mit seinen Mannen; ebenfalls Geister, auf Thorpewold Castle niedergelassen hat und die Ruine für sich beansprucht. Zudem hegt er ziemliche Vorbehalte gegen die McKinnon Sippe. Zum einen war er vor Jahrhunderten mit einer verheiratet, die ihn jedoch betrog und mit Schuld daran trägt, dass er nun ein Geist ist und zum anderen hat er bereits Victorias energischen Bruder Thomas kennen lernen dürfen; ebenfalls eine nicht wirklich positive Erfahrung für Connor. ;-)

Als er Victoria allerdings gegenüber steht, ist es ihm unmöglich sie mit einem ordentlichen Spuk zu erschrecken, denn sie entpuppt sich als überaus attraktiv und sympathisch. Zudem bietet sie ihm eine Rolle in ihrem Shakespearestück. Wie kann da ein von der Ewigkeit gelangweilter Geist nein sagen? ;-)
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse! Zuerst verschwindet Victorias Großmutter spurlos durch einen Feenring und wird in eine andere Zeit katapultiert und dann will auch noch Victorias Hauptdarsteller ihren Regiestuhl! Wie gut, dass ihre Familie und die Geister von Thorpewold Castle, allen voran Connor, zu ihr stehen.

Zunächst einmal eine Warnung für alle Liebesromanleser, die einen paranormalen Roman erwarten, der ernsthaft, sehr tiefgründig und voller leidenschaftlicher Liebeszenen ist. Da könnten sie eine ziemliche Überraschung erleben, denn alles das, kann dieser Roman nicht versprechen.

Für alle, die jedoch witzige, leicht überspitzte, Romane a la Sandra Hill, mögen ist dieses Buch ein absoluter Lesetipp! Zum einen ist da die total verrückte, aber liebevoll schrullige McKinnon Familie; eine Schauspielersippe, die aus Amerika kommt und von Geistern ihrer Vorfahren heimgesucht wird, die sie verkuppeln will. Zum anderen die vielen Geister, die sich auf Thorpewold Castle und im nahegelegenen Gasthof von „The Boar´s Head“ tummeln, und die von der parapsychologisch interessierten, ebenfalls sehr schrulligen Gastwirtin gejagt werden.

Die Heldin des Buches, Victoria, soll mit dem immer schlecht gelaunten aber gutaussehenden Highlandlord Connor McLeod verkuppelt werden- keiner von ihren beiden ahnt jedoch etwas davon und so freunden sie sich zunächst an. Doch je mehr gemeinsame Abenteuer sie zusammen erleben, um so mehr schweißt es sie zusammen und beide verlieben sich ineinander. Doch eine Liebe zwischen einem Geist und einer Sterblichen scheint ja unmöglich zu sein. Wie gut ist es jedoch, dass Victorias sonst meist eher nervige Bruder Thomas, eine Lösung für ihr Dilemma weiß.

Obwohl es einige Dinge in dem Roman gab, wie etwa die Zeitreise ins England zu Shakespeares Zeiten, die für mich etwas zu schnell und oberflächlich abgehandelt wurde, hat mich dieser Roman der Autorin dennoch gepackt. Den Grund dafür liefern die vielen Haupt und Nebenfiguren, (bis auf Michael Fellini, der Schauspieler) die allesamt sympathisch und warmherzig sind und die vielen witzigen Dialoge zwischen den einzelnen Figuren und Geistern.

Erfrischend anders fand ich es, dass dieser paranormale Roman, nach den vielen Blutsauger und Werwolfromances endlich einmal Geister favorisiert. Obwohl ich mir wenigstens eine Liebes/Bettszene zwischen Held und Heldin gewünscht hätte, gelang es Lynn Kurland dennoch, durch die einfühlsamen Dialoge der beiden, eine romantische Stimmung aufkommen zu lassen, die sich das ganze Buch über hielt. Zwar steht Connor zum Ende des Buches doch ein wenig auf der Leitung, jedoch versöhnt das Happy-End den Leser durchaus. ;-)

Einziger Wermutstropfen für mich war, dass Weltbild ein Buch übersetzt hat, dass nicht der erste Teil der Reihe ist, sondern „mittendrin“ beginnt und man so erst mal eine Weile braucht, um die Zusammenhänge der vorliegenden Bände zu erfassen.

Kurz gefasst: Eine witzige überdrehte Geister/Zeitreiseromance mit Suchtfaktor! Auch für jüngere Liebesromaneinsteiger zu empfehlen!