Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Die hochschwangere Lena und ihr Mann Daniel haben einen Streit im Auto; eigentlich um etwas völlig Harmloses, doch am Ende wird Lena, vorher von Daniel aus dem Auto herauskomplimentiert, Witwe sein, denn Daniel verunglückt auf einer Landstraße tödlich.
Lena ist am Boden zerstört, doch das Leben muss weitergehen, schon für ihre noch ungeborene Tochter Emma. In der Folgezeit steht Lena besonders Schwiegermutter Esther zur Seite. Diese bemüht sich sehr ihre Schwiegertochter zu unterstützen, besonders, nachdem das Baby da ist und Lena in Wochenbettdepressionen verfällt.

Doch dann, als Lena sich gerade an ihr Muttersein gewöhnt hat und ihrer Tochter gegenüber, endlich mütterliche Gefühle entwickelt, geschieht das Unfassbare. Emma wird entführt und kurz darauf erhält Lena eine rätselhafte Botschaft in der sie erpresst wird.
Ihr Leben, gegen das ihrer Tochter!
Lena ist wie von Sinnen vor Angst, fühlt sich zunächst beinahe machtlos und dennoch entscheidet sie sich dazu, in Erfahrung zu bringen, wer ihr Feind ist. Doch die Zeit läuft gegen sie und dann geschehen plötzlich Morde in ihrem nahen Umfeld…

Ich habe versucht so wenig wie möglich vom Inhalt her zu verraten, um nicht die Spannung zu nehmen. Hinter dem Autorenpseudonym Wiebke Lorenz steckt ein Mitglied des Autorenduos Anne Hertz. Und auch wenn hier eine völlig andere Sparte, nämlich die des Psycho-Thrillers bedient wird, stellte sich beim Lesen des Romans, dank des eingängigen Schreibstils, schnell der gleiche Lese-Sog bei mir ein, wie bei der typischen Anne Hertz Lektüre, der mich direkt in die Geschichte katapultierte.

Man kann sich sehr gut in die Gedanken und Gefühlswelt der Protagonistin Lena hineinversetzen, bangt und hofft mit ihr mit, doch Lenas Weg ist sehr steinig und sie hat im Laufe der Geschichte einige Schicksalsschläge zu verkraften, die auch mich, als Leser nicht kalt ließen. Die wichtigste Frage in diesem Roman lautet „Wem kannst Du vertrauen?“ Wie Lena lange Zeit, tappte auch ich diesbezüglich lange im Dunklen, wer ihr etwas Böses will und aus welchem Grund. Die Auflösung des Ganzen hat mich dann ziemlich überrascht, wenn ich in Bezug auf Daniels Unfall auch bereits einen leisen Verdacht hatte. Der Epilog (der es wirklich in sich hat) am Ende, als man glaubt, nun wären alle Fragen geklärt, belehrt einen dann schnell eines Besseren. Einen Punktabzug gibt es lediglich für etwas, über das ich einfach in Romanen nicht stolpern möchte. Es hat etwas mit dem Schicksal von Lenas Hund zu tun.

Kurz gefasst: Eine Frau auf sich allein gestellt- Packender Psycho-Thriller aus deutschen Landen, eiskalt serviert.