Rezensionen

Kas Bewertung 04 Sterne.png

Für Adelina Amouteru hat das Leben eine andere Richtung genommen, als das geheimnisumwitterte Blutfieber über ihre Familie kam. Seither hat sich Adelinas Leben von Grund auf verändert. Sie verlor ein Auge und durch das Fieber hat sich ihr einst schwarzes Haar in metallisches Silbern verfärbt. All das hätte sie verkraftet. Doch auch ihre Mutter ist dem Fieber zum Opfer gefallen, und wie alle anderen Erwachsenen, die ebenfalls das Fieber hatten, daran gestorben. So dass Adelina und ihre jüngere Schwester Violetta alleine beim despotischen Vater zurück bleiben mussten.

Eines Nachts belauscht Adelina ein Gespräch, in dem sie von ihrem Vater an einen Mann verschachert wird, der sie als Mätresse zu sich nehmen möchte, mehr sei ein Kind, dass das Fieber nicht unbeschadet überstanden hat, nicht wert. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass sie erst 16 Jahre alt ist. Adelina hat nicht vor zu warten und flieht von zu Hause! Als sie vom Vater verfolgt wird, schwört sie im Zorn Kräfte hervor, wie nie zuvor. Adelina gehört also zu den Begabten, zu den Überlebenden, denen das mysteriöse Fieber nichts anhaben kann, einen Makel, aber auch eine Fähigkeit geschenkt bekommen hat. Doch es passiert ein Unglück und bis sich Adelina versieht, wird sie von den Häschern des Königs aufgegriffen und befindet sich kurz darauf im Kerker, um dort auf ihre Hinrichtung zu warten.

Die Gemeinschaft der Dolche, der erste Teil der Young Elites-Trilogie von Marie Lu ist eine Geschichte, die es mir nicht immer leicht gemacht hat. Denn Adelina ist nicht das, was man hinlänglich als normal bezeichnen kann. Einerseits wirkt das beim Lesen etwas befremdlich, andererseits hegt man durchaus den Gedanken, dass die Autorin damit etwas geschrieben hat, das man nicht als a-typisch, sondern als neu, bezeichnen kann. Denn dieses Hin- und Her gerissene Verhalten zwischen Gut und böswilliger Rachsucht, dass Adelina ausmacht, erschwert es beim Lesen, sie richtig zu fassen. Überhaupt, ist diese vom Flair her mittelalterlich anmutende Geschichte ,recht brutal und düster dargestellt und der Kampf zwischen den Begabten, die versuchen andere Begabte zu finden, um sich gegen die Inquisition zu stellen, ist spannend und dunkel dargestellt.

Adelinas Fähigkeiten sind immens und so rückt sie unweigerlich ins Visier der Gemeinschaft der Dolche, eine Vereinigung von Begabten, die den gegenwärtigen König vom Thron stürzen wollen. Prinz Enzo, ebenfalls einer der Begabten der Gruppierung, möchte die Fähigkeiten von Adelina nutzen, sehr zum anfänglichem Unwillen von Raffaele. Doch Enzo rettet Adelina vor der Hinrichtung. Dadurch werden jedoch Dinge losgetreten, mit denen wohl niemand – auch der Leser nicht – gerechnet hätte. Knappe 4 Punkte.

Kurz gefasst: Die Gemeinschaft der Dolche, ist alles andere als leichte Kost und wartet mit einer Heldin auf, die polarisiert.