Rezensionen

Schnees Bewertung 05 Sterne.png

In „Feuer der Gefühle“ treffen zwei einzigartige Menschen aufeinander um gemeinsam ein Abenteuer zu bestehen.
Caroline, eine junge weiße Frau, wurde vor Jahren von einem Indianerstamm verschleppt. Dort musste sie Missbrauch und Schändung über sich ergehen lassen. Als die Cheyenne sie aus diesem böswilligen Indianerstamm retten, ist ihr Rücken vernarbt und ihr linkes Ohr verstümmelt, Zu ihrem Schutz wird erzählt, sie sei mit dem Häuptling der Cheyenne verheiratet- Berührungen machen Caroline immer noch zuviel Angst um eine wirkliche Beziehung einzugehen.
Eines Tages trifft Caroline auf Zach. Der raue Mann begab sich in die Wildnis um seinen Sohn zu finden. Zurück vom Krieg musste er erfahren, dass seine Frau mit einem anderen Mann durchgebrannt ist. Ihm kommt zu Ohren, dass seine Frau bei einem Indianerüberfall getötet, und sein Sohn entführt wurde.
Caroline ist es unmöglich, den riesigen Planwagen voller Nahrung und Decken für die Cheyenne, allein durch die Wildnis zu befördern. Sie heuert Zach als Begleiter an und gemeinsam machen sie sich auf den Weg.
Unterdessen leiden die Cheyenne immer größere Qualen in dem Indianerreservat und begehen eine gefährliche Flucht. Caroline und Zach ahnen wohin der Indianerstamm möchte und bleiben ihnen auf der Spur um sie bei der Flucht mit den Nötigsten zu versorgen.
Die Lage für die Cheyenne spitzt sich immer weiter zu und auch Caroline und Zach kommen in große Turbulenzen in ihrer Gefühlswelt…

„Feuer der Gefühle“ ist ein hervorragender Liebesroman mit wundervoll gezeichneten Figuren. Besonders Caroline beeindruckt mit ihrer Stärke. Die Autorin verstand es sehr gut, die Probleme einer geschändeten Frau mit der Sexualität darzustellen. Zach ist genau der richtige Mann an ihrer Seite. Er ist zwar stark, dickköpfig und manchmal aufbrausend- aber gerade in Liebesdingen ist er ein sehr rücksichtsvoller und empfindsamer Mann der Caroline langsam an die Liebe gewöhnt.
Durch den Cheyennekonflikt mit der weißen Welt bekommt das Buch einen ernsten Hintergrund, welcher von der Autorin greifbar rübergebracht wurde.
Auch der Schreibstil von Kate Lyon ist sehr gut. Sie schreibt sehr flüssig, spannend und wechselt von Heiterkeit zu nachdenklichen Momenten.
Wer einen Roman lesen möchte, der nicht nur die schönen Momente des Lebens behandelt und großen Wert auf eine gefühlvolle Liebesgeschichte legt, ist mit diesem Buch bestens beraten!

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Caroline Whitley, die einst vom Häuptling der Cheyenne, Little Wolf, aus den Händen eines bösartigen und gewalttätigen Kiowa-Indianers gerettet wurde, setzt alles daran nun ihren indianischen Freunde mit Lebensmitteln und Medikamenten zu helfen. Die Cheyenne leiden in dem ihnen zugeteilten Reservat an Hunger und Krankheiten.

Um zum Reservat zu gelangen, benötigt Caroline allerdings einen männlichen Führer und Beschützer. Den findet sie in Zach McCallister. Zach ist auf der Suche nach seinem Sohn Luke. Nachdem ihn seine Frau mit ihrem Liebhaber und Luke verlassen hat, wurden sie und ihr Liebhaber bei einem Indianerüberfall getötet und Luke verschwand. Zach vermutet, dass die Cheyenne mehr über den Verbleib seines Sohnes wissen und hofft, dass Caroline ihn bei den Cheyenne einführt und er so das Vertrauen der Indianer gewinnen kann, um seine Suche fortzusetzen.

Aber gerade als Caroline und Zach sich auf den Weg gemacht haben, erreicht sie die Nachricht, dass Little Wolf mit den Cheyenne aus dem Reservat geflohen ist und nun mit seinen geschwächten Kriegern, Frauen und Kindern, von Soldaten gejagt, auf der Wanderschaft in ihr angestammtes Wohngebiet sind.

Es ist schon eine Weile her, dass ich einen historischen Liebesroman gelesen habe, der im Wilden Westen spielt. Eigentlich schade, den Goldsucher, Cowboys und Siedlertracks sind durchaus nach meinem Geschmack, aber leider reizen mich Liebesromane, bei denen Indianer mitspielen weniger. Warum das so ist? Dafür habe ich leider gar keine Antwort, denn in meiner Jugend war ich ein bekennender Winnetou Fan. ;-)
Diese Abneigung war auch der Grund, warum ich bei ‚Feuer der Gefühle‘ ebenfalls vorsichtig war, denn auf dem Cover ist eindeutig ein Indianer abgebildet. Wie sich aber beim Anlesen schnell herausstellte, sind weder Held noch Heldin indianischer Abstammung.

Der Inhalt und Verlauf der Geschichte kam mir immer wieder ein wenig verwirrend vor. Was ist das Ziel der Protagonisten, wohin zielt die Reise und was soll am Ende geklärt werden?
Es ist fast so, als hätte die Autorin eine Menge Ideen gehabt, viele davon begonnen doch immer wieder verworfen, die Geschichte dabei aber weiter laufen lassen. Oder sie hat sich mit einem komplizierten und vielseitigen Plot ein wenig übernommen und ist dann immer wieder in die verschiedenen Richtungen abgeschweift und hat so ein wenig ihr Ziel aus den Augen verloren. Für meinen Geschmack leider erst viel zu spät im Buch kann man sich ein komplettes Bild über den Verlauf der Geschichte machen und die Zusammenhänge verstehen.

Das Erstaunliche ist dennoch, angesichts meiner Verwirrung, bzgl. des Inhaltes, dass mich das Buch unheimlich gefesselt hat. Das habe ich allein schon daran gemerkt, dass ich, bevor ich das erste Mal aufblickte bereits die Hälfte des Buches verschlungen hatte; förmlich ohne es zu merken.

Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und bietet immer wieder spannende Stellen, die zum Weiterlesen geradezu auffordern.
Etwas Besonderes sind aber die Beschreibungen der Figuren, auch wenn sie zum Teil, bis über das Ende hinaus, ihre Geheimnisse wahren. Aber gerade das scheint mir das Spannende und Fesselnde an der Geschichte zu sein.
Carolines Verletzlichkeit und ihre Stärke wurde wunderbar erklärt und plausibel dargelegt. Auch Zach ist eine interessante Figur mit vielen Ecken und Kanten, die nicht einfach zu durchschauen ist.

Kurz gefasst: Ein unterhaltsamer und fesselnder historischer ‚Roadtrip‘ durch den Wilden Westen.