Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Zum Buch:

Die eher unfreiwillig Bannwirkerin Nell Harris, muss sich erneut in ihrer ihr angeborenen Kunst bewähren, obwohl sie sich nach einem schrecklichen Unfall, der den Tod ihrer Freundin verursachte, geschworen hat, nie wieder etwas damit zu tun haben zu wollen.

Von dem dunklen Adrian entführt und zu einem Roadtrip quer durch Europa gezwungen, muss sie sich notgedrungen wieder mit der Bannwirkerei beschäftigen und den Kampf gegen den Dämonenfürsten Asmodeus aufnehmen.

Ich gebe zu ich bin mit ein wenig Skepsis an diesen weiteren Teil von Katie MacAlisters Vampir-Reihe gegangen.

‚Küsst du noch oder beißt du schon‘ hat mir, auch wenn die Story im Grunde genommen dünn und stellenweise ein wenig abstrus war, schon sehr viel besser gefallen als der 1. Teil der Serie. Für meinen Geschmack haben hier die Sprache und der Schreibstil einfach besser zusammen gepasst bzw. harmonierten sehr viel mehr als im ersten Teil. Verschwunden ist das zickige und nervige Gehabe der Protagonistinnen und außerdem ist es eine Vampirgeschichte mit einem Vampir, äh ….nein halt Adrian zieht ja vor ‚Dunkler‘ genannt zu werden. ;-)

Die Figuren Nell und Adrian sind mir um einiges sympathischer gestrickt, als die Charaktere, auf die ich bisher bei Katie MacAlister, gestoßen bin.
Sie ist eine ewig plappernde und quirlige Frau, er ein düsterer Vampir; Marke: harte Schale weicher Kern. Man könnte meinen Adrian würde Nell jeden Moment fressen, obwohl dieser doch eigentlich total vernarrt in sie ist. Hach, ich liebe solche Helden!

Über Humor lässt sich ja bekanntlich prima streiten. Im Fall von ‚Küsst du noch oder beißt du schon‘ bin ich unschlüssig, denn nicht über alles konnte ich mich amüsieren.

Einfach köstlich zu lesen war, wie Nell überhaupt keine Angst vor Adrian hat, der aber so daran gewöhnt ist, dass man vor ihm zurückschreckt, und ständig ruppig behauptet er wäre doch ein ganz ‚Böser‘. Ein Bösewicht mit Grübchen, wie ihm Nell darauf hinmitteilt. ;-)

Und dann kam ich zu der Stelle mit diesem bereits viel diskutierten Kosewortes und schlagartig fiel es mir, um einiges schwerer das Buch entspannt weiter zu genießen. Es mag ja angehen, wenn man mal im Sprachgebrauch, das Kosewort „Hasi“ benutzt, aber mehrfach in einem Roman benutzt, liest es sich einfach nur albern, vor allem wenn es ein 400 Jahre alter ‚Dunkler Vampir‘, der von sich selbst behauptet nur Verdammnis, Zerstörung und Tod zu bringen, von sich gibt. Bei aller Liebe für Katie MacAlisters Humor, hier gibt es Punkteabzug.
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann wurde dieser Kosename auch im englischen Original verwendet. Die englisch sprachigen Fans mochten „Hasi“ anscheinend und konnten der Bezeichnung sehr viel Humor abgewinnen. Mir wäre dann ja fast das englische „Love-Bunny“ lieber gewesen ;-) .

Kurz gefasst: Wer humorvolle Vampirgeschichten mag, kann sich durchaus mit diesem Buch prächtig amüsieren, für alle anderen ist Vorsicht geboten.

Zum Hörbuch:

Da ich das Buch bereits gelesen habe, möchte ich bzgl. des Inhaltes und meiner Kritik auf die Rezension zum Buch verweisen.

Bei diesem Hörbuchteil sind mir die, zum Teil recht deftigen, Kürzungen negativ aufgefallen. Zwar kann man sich die fehlenden Teile relativ leicht dazu denken, vor allem wenn man bereits das Buch gelesen hat, aber den Hörfluss mindert es schon , da einige Szenen sehr ausführlich wieder gegeben und andere mit zwei Sätzen abgehandelt wurden.
Natürlich ist es immer eine Frage des persönlichen Empfindens welcher Teil der Hörer für wichtig und welche als eher unwichtig beurteilt werden. Und so kann es gut sein, dass die Kürzungen für den einen perfekt und für den anderen mangelhaft sind.

Wiederum sehr gut gefallen hat mir die Sprecherleistung von Vera Teltz. In ihrer Interpretation bekommt sogar das viel diskutierte Wort „Hasi“ der Geschichte einen besseren und passenderen Klang. Hört man Vera Teltz mit ruhiger tiefer Stimme der ernsthaften Dunklen Adrian dieses Kosewort nutzen, so kann man der Autorin diesen Fehlgriff fast verzeihen. ;-)

Nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor begeistert darüber, dass diese amüsante Reihe nun nach und nach als Hörbuch erscheint und ich werde selbstverständlich auch alle weiteren Teile mit Genuss anhören.

Kurz gefasst: Leichte und lockere Hörbuch-Unterhaltung, vorgetragen von einer tollen Sprecherin, in einem leider, für meinen Geschmack, zu stark gekürzten Form

Schnees Bewertung 04 05 Sterne.png

Ausgerechnet als Bannwirkerin soll die Geschichtsdozentin Nell tätig werden, als sie von Vampiren gebeten wird, einen kleinen Jungen aus den Fängen eines Dämon zu befreien. Vor nichts hat Nell mehr Angst. Ihre Kraft, Flüche zu brechen und einen Bann sprechen zu können, hat sie schon lange ignoriert. Sie glaubt nicht mehr an ihre besondere Gabe, seit ein fehlgeschlagener Bann ihre Freundin tötete und sie selbst einen Schlaganfall erleiden musste. Nell, deren linke Körperhälfte seit dem Vorfall beschädigt ist, muss sich entscheiden, ob ihre Angst sie weiterhin lähmen wird, oder ob sie die Gefahr auf sich nimmt, um den kleinen Jungen und ihre neu gewonnene Liebe, den dunklen Arian, zu retten…

„Küsst du noch oder beißt du schon?“ ist das zweite Werk der Autorin Katie MacAlister. Die Autorin schaffte es, in diesem Band noch viel mehr von ihrem Talent zu zeigen und zog mich daher mit diesem Werk mehr in den Bann, als mit ihrem auch schon unterhaltsamen Vorgängerband „Blind Date mit einem Vampir“.

Das Buch besticht besonders durch seinen Humor. Witzige Textpassagen und ausgefallene Szenen lassen den Roman zu einem besonderen Lachvergnügen werden, ohne dass die Humorlastigkeit nervig wird.

Nell ist eine sehr starke Heldin. Ich mochte besonders ihre Verletzlichkeit und den starken Willen der jungen Frau. Auch ist sie äußerlich keine perfekte Heldin, sie leidet seit dem Schlafanfall an einer Lähmung der linken Gesichtshälfte. Diese Unperfektion lassen Nell realistisch wirken und schaffen Sympathie beim Leser.
Adrian, der Held des Buches, ist sehr unnahbar und sorgt für einige Überraschungen, die nicht nur Nell erstaunt aufblicken lassen.

Besonders gelungen fand ich die Liebesbeziehung zwischen Nell und Adrian, die sich sofort zueinander hingezogen fühlen und wissen, dass sie zusammen sein möchten. Wortduelle der beiden Protagonisten und eine knisternde Erotik untermalen die Liebe der Beiden perfekt.

Bei den Spannungsszenen hatte ich etwas mehr erwartet. Situationen, die erst als gefährlich und fast unlösbar erscheinen, werden zu leicht und unspektakulär von Nell und Adrian gelöst. Natürlich gönne ich ihnen den Erfolg, aber etwas mehr Nervenkitzel wäre schön gewesen.
Insgesamt gesehen ist „Küsst du noch oder beißt du schon?“ die perfekte Lektüre für den Leser, der es gern vampirig und humorlastig mag!