Rezensionen

Nicoles Bewertung 03 05 Sterne.png

Miss Elin Morris, die einzige Tochter eines vermögenden Ehepaars, gilt schon von Kindheitstagen an als versprochen. Und ihr Bräutigam ist eine Partie, um die Elin von allen beneidet wird im ton. Denn ihr zukünftiger Gatte ist der Duke of Baynton. Elin ist dennoch alles andere als glücklich am Tag ihrer Verlobungsfeier, denn ausgerechnet der Bruder ihres Zukünftigen, Benedict Whitridge, war einst ihre große Liebe, der sie nach einer gemeinsamen, leidenschaftlichen Nacht vor einigen Jahren im Stich ließ, um dann als Soldat seinen Dienst anzutreten. Elin ist hin und hergerissen. Soll sie ihrem Bräutigam die Wahrheit gestehen? Elins Mutter rät ihr, lieber zu schweigen und Elin hört schließlich auf den Rat ihrer Mutter. Dann überschlagen sich jedoch die Ereignisse!

Erst taucht Benedict, nach so vielen Jahren, stark angetrunken auf dem Ball auf, dann bricht ihre Mutter tot zusammen. Elin ist außer sich vor Kummer und die geplante Hochzeit wird erst einmal verschoben.

Knapp ein Jahr später: Elins Vater hat nach ihr geschickt, der, während Elin auf dem Lande weilt, in London seinen Geschäften nachgeht. Als Gesellschafterin, auf der Reise, soll ihr ausgerechnet eine aus französischem Adel stammende Frau dienen, die angeblich die Mätresse ihres Vaters sein soll. Elin ist empört und es kommt auf der Fahrt nach London zu einem Streit, woraufhin Elin wutentbrannt aus der Kutsche stürmt. Als sie kurze Zeit später zurückkehrt, beobachtet sie aus der Entfernung, wie die Angestellten ihres Vaters von Banditen ermordet werden und wie sich die Französin ein emotionsgeladenes Wortgefecht mit den Mördern liefert. Als sie etwas näher herankommt, wird ihre Beobachtung zur Gewissheit. Die Dame steckt mit den Mördern unter einer Decke. Aber wer hat ein Motiv, Elin zu töten? Elin flüchtet Hals über Kopf in ein Wirtshaus, wo sie ausgerechnet auf Ben trifft. Wird er ihr helfen?

Ich muss gestehen, ich war sehr neugierig auf den ersten Historical aus der Feder Cathy Maxwells in deutscher Übersetzung, denn eine Bekannte, die seit vielen Jahren englischsprachige Originale liest, hat mir die Bücher der Autorin bereits damals wärmstens ans Herz gelegt. Dazu wurde der Roman von einer meiner Lieblingsübersetzerin, Petra Lingsminat, übersetzt, was konnte da also noch schief gehen? Gut finde ich es, dass die Übersetzerin nicht nur dafür bekannt ist, nah am Text zu bleiben, sondern auch dem Originalton treu zu bleiben. Leider musste ich aber während ich „Schweig still, verräterisches Herz“, las, feststellen, dass Cathy Maxwell eine sehr moderne Ausdrucks und Schreibweise besitzt, viele Dialoge in sehr einfach ausformuliertem Umgangston konzipiert wurden und sich somit historisches Flair bei mir so gar nicht einstellen wollte.

Dazu fand ich die Storyline bestenfalls hauchdünn und extrem unglaubwürdig gestaltet. Sicher, wir haben es bei Elin und Ben mit einem sympathischen Heldenpaar zu tun, doch dass die Eltern eines Dukes einst zustimmten, eine Bürgerliche mit ihrem Sohn zu verheiraten und Elins Vater an der Hochzeit mit dem Duke lediglich festhält, weil ihm seine verstorbene Großmutter einst prophezeite, dass seine Tochter Prinzessinnen und Prinzen bekommen würde, puh, das wirkte mir schon etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Auch die kleine Krimihandlung fand ich nicht so gut durchdacht, wie ich es mir gewünscht hätte. Allerdings sorgte sie dafür, dass es mir zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde beim Lesen. Die Liebesgeschichte zwischen Elin und Ben ist eigentlich süß geschrieben. Ich mag diese „1000 Mal berührt“ Storys in denen aus Freunden Liebende werden sehr. Doch das Missverständnis, das zwischen Elin und Ben viele Jahre bestand, hätte zugegebenermaßen, sehr leicht ausgeräumt werden können.

Gottlob kam dann allerdings endlich Bewegung in die Geschichte, ab dem Moment, als Elin sich auf der Flucht vor gedungenen Mördern befand und plötzlich konnten beide auch endlich miteinander reden. Dennoch, mich konnte die Handlung einfach nicht überzeugen. Die Liebesszenen in diesem Roman sind nett, allerdings nicht so hocherotisch geschrieben, wie man es von anderen Historical Romanceautorinnen gewohnt ist. Ich fand den ersten Teil der "Marrying The Duke" Reihe eher durchschnittlich und würde ihn nur Lesern empfehlen, die einem modern wirkenden Schreibstil in einer Historical Romance nicht abgeneigt sind.

Kurz gefasst: Ein recht durchschnittlicher erster Teil der „Marrying The Duke“ Reihe. Eher etwas für Fans des modern geschriebenen Historicals.