Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Seitdem Helen einst den Hund von Magnus gesund pflegte, sind Helen und Magnus heimlich ein Herz und eine Seele. Mehr noch, Magnus würde Helen gerne ehelichen, doch Helen weist ihn ab und das aus gutem Grund. Sie kann nicht mit ihm bei Nacht und Nebel durchbrennen, da sie sich um ihren pflegebedürftigen Vater kümmern muss. Außerdem sind die Clans der McKays und der Sutherlands miteinander verfeindet. Besonders Helens Brüder Will und Kenneth, sorgen dafür, dass sich Helens und Magnus Wege nicht zu oft kreuzen.

Nachdem Helen Magnus Bitte um ihre Hand abgelehnt hat, ist das allerdings auch nicht mehr nötig. Magnus, der glaubt Helen liebe ihn nicht, geht fort, was Helen das Herz bricht. Doch als sie ausgerechnet von ihren Brüdern als Braut seines besten Freundes William auserkoren wird, der genau wie Magnus auch, zur Highland Guard, der geheimen Elitetruppe Robert The Bruce gehört, kehrt Magnus am Tag der Hochzeit zurück um den Festlichkeiten beizuwohnen. Helen fasst sich ein Herz und bittet Magnus um eine Aussprache kurz vor der Eheschließung, doch diesmal weist Magnus sie scheinbar kaltherzig in ihre Schranken.

Ihr Bräutigam erfährt ausgerechnet nach der Eheschließung von Helens Gefühlen und schlägt ihr eine Annullierung der Ehe vor, doch bevor die Bedenkzeit für Helen um ist, ist auch bereits ihr Ehemann tot. Gestorben bei einem gefährlichen Einsatz für den schottischen König. Und Magnus hat seitdem mit großen Schuldgefühlen zu kämpfen. Obwohl er Helen liebt, weiß er nun, dass sie niemals die Seine werden kann…

Der aktuelle Band der Highland Guard Reihe von Monica McCarty beginnt mit einigen traurigen Momenten, denn diesmal stirbt einer von Robert the Bruces tapferen Kriegern, der in den Vorgängerbänden bereits in Erscheinung trat, was ich als sehr schade empfand, denn William erschien mir stets etwas sympathischer als Magnus in der Buchserie. Magnus ist ein typischer Alpha-Held, recht wortkarg, mürrisch, kühl- ein Mann der seine Gefühle im Laufe der Jahre zu unterdrücken gelernt hat. Einzige Ausnahme bildet die Heldin des Romans, Helen, die mit ihrem sehr mädchenhaften Erscheinen stets seine Beschützerinstinkte weckt. Überhaupt ist Helen nicht unbedingt eine Heldin, die viel Köpfchen auf ihren Schultern trägt. Leider kann man sie eher in die Kategorie TSTL- Heldin einordnen. Sie bringt sich im Laufe der Geschichte mehrfach, beinahe gedankenlos in Gefahr, was meine Lesernerven arg strapazierte. Aber auch Magnus sturer Dickschädel, steht ihr in nichts nach, denn das leidige Hin und Her bezüglich ihrer Gefühle, war irgendwann für mich nicht mehr nachzuvollziehen. Ich habe auch von Anfang an nicht verstehen können, wieso der Held kein Verständnis für Helens Entschluss seinen Heiratsantrag anzunehmen, gezeigt hat, denn ihm war doch klar, dass ihr die Hände gebunden waren, durch die Krankheit ihres Vaters.
Und so ziehen sich Helens Verführungsversuche vs. Magnus Abwehrversuche, wie ein roter Faden durchs Buch.

Warum aber habe ich den Roman trotzdem mit einer 4.5 Bewertung versehen?
Zum einen lässt sich der Roman unglaublich gut lesen, die Hintergrundstory ist atmosphärisch dicht, weist viel historisches Kolorit auf und neben Magnus treten natürlich auch die anderen Mitglieder der Highland Guard nebst Frauen auf den Plan. Und auch Robert the Bruce mischt erneut tatkräftig mit, um für seine Sache zu kämpfen. Die historischen Ereignisse wirken gut von der Autorin recherchiert obwohl die Liebesgeschichte zwischen Helen und Magnus natürlich stets im Fokus steht und durch ein paar recht prickelnde Liebesszenen untermalt wird. Und selbst wenn Helen in vielen Situationen naiv und weltfremd wirkt, kann man ihre Schwächen als Leser dann doch irgendwann akzeptieren, weil ihre besondere Gabe, die Heilkunst, die in entscheidenden Szenen zum Tragen kommt, ein wenig von ihren Defiziten abzulenken vermag. Lediglich Magnus hat es mir auch im Laufe des Romans mit seiner Verschlossenheit und seinem Dickschädel sehr schwer gemacht, ihn in mein Leserherz schließen zu können.

Könnte ich die Liebesgeschichte und die historische Rahmenhandlung getrennt voneinander bewerten, würde ich für die historische Rahmenhandlung, Charakterisierung der Nebenfiguren und der lebhaften Dialoge glatt 5 Punkte vergeben. Für die Liebesgeschichte wären es in diesem Fall dann allerdings leider nur gut gemeinte 3 Punkte.
Übrigens wird auch noch eine zweite kleine Liebesgeschichte in diesem Roman nebenher erzählt. Und zwar die über Helens ältesten Bruder Will (ebenfalls ein kleiner Klotzkopf) und der Tochter eines Arztes. Diese war vielleicht nicht unbedingt wichtig für den Verlauf der Story, aber dennoch ganz süß inszeniert.

Kurz gefasst: Packender 5. Teil der Highland Guard Reihe- während historisches Kolorit und Rahmenhandlung unglaublich spannend verpackt wurden, kränkelt es ein wenig in Sachen Love Story. Das Hin und Her zwischen dem Heldenpaar wirkt mit der Zeit etwas ermüdend.