Rezensionen
Wildfees Bewertung
Wer Urban Fantasy mit einer guten Portion Erotik gerne liest, kommt zur Zeit um Richelle Mead nicht herum. Im 2. Band der Dark Swan Reihe kommen Action und Erotik nicht zu kurz, aber wie gewohnt, sind die Charaktere alles andere als oberflächlich, die Storyline ist facettenreich und der Stil insgesamt ist einfach verdammt gut.
Eugenie ist in diesem Band hin- und hergerissen. Zum einen muss sie sich an ihre Rolle als Königin gewöhnen und wie man in der Anderswelt herrscht und dann ist sie, obwohl sie mit Kiyo eigentlich glücklich ist, doch über das Intermezzo mit Dorian nicht hinweg. Und sie lernt langsam, mit der Feenmagie umzugehen, verheimlicht ihre Rolle als Königin jedoch ihren Eltern.
Diese innere Zerrissenheit, die Neugier wenn es um Magie geht und alle anderen Emotionen nimmt man den Figuren einfach ab. In dieser Hinsicht ist der Stil von Richelle Mead einfach gnadenlos gut.
Der Humor lässt in diesem Band nicht zu wünschen übrig, es gibt schon den einen oder anderen Schmunzler, wenn Eugenie mal wieder in ungewohnter Aufmachung durch das Feenreich reist, aber es gibt als Gegensatz/Ausgleich auch genügend Dramatik, vor allem zum Ende hin.
Man fiebert einfach mit den Figuren mit, möchte sie trösten wenn sie Trost benötigen oder mit ihnen Lachen, wenn sie Freude empfinden.
Ich finde die Reihe richtig, richtig gut, aber vielleicht wird auch die eine oder andere Leserin schwanken, ob sie die Reihe fortsetzt, weil die Romantik in diesem Buch nicht gradlinig a la "treu bis an ihr Lebensende" verläuft.
Dines Bewertung
Eugenie, eine mächtige Schamanin, ist halb Mensch, halb Elf - in der Anderswelt werden diese "Feine" genannt.
Nachdem sie im ersten Band erfahren hatte, dass sie von ihrem Feinenvater ein Erbe erhalten hat, tritt sie dieses nun an. Zwar mit großem Widerwillen und enormem Widerstand, aber was bleibt ihr anderes übrig? Das von Eugenie heraufbeschworene Dornenland in der Anderwelt und die dazugehörige Krone gehören ab sofort zu ihr, ob sie will oder nicht!
Kaum hat sie ihr Schicksal akzeptiert, verschwinden Mädchen aus ihrem Reich in der Anderwelt. Da sie in erster Linie immer noch Schamanin und Kriegerin ist, macht sie sich selbst auf die Suche. Dafür erntet sie zwar von den anderen Monarchen missbilligende Blicke, aber ihr Volk rechnet es ihr hoch an!
Dorian, ein Feiner und König des Eichenreiches, war schon im ersten Band eine große Stütze für Eugenie. Und auch in diesem zweiten Teil half er ihr, wenn sie nicht weiter wusste. Doch da er fast nichts ohne Gegenleistung macht, hatte sie immer den Hintergedanken, was Dorian nun wieder im Schilde führen möge. Durch eine Prophezeiung aus dem ersten Band ist er für Eugenie gleichzeitig Freund und Feind.
Kiyo dagegen, der Liebhaber an ihrer Seite, ist ein ruhiger Pol für sie. Doch dadurch nahm leider die Erotik in diesem zweiten Band um einiges zu. Es gab Stellen, die einfach zu sexlastig waren, was fast zu einem Stern Abzug führte. Beinahe nur deshalb, da die Geschichte an sich zum Glück immer wieder die Oberhand gewann.
Die Suche nach den verschwundenen Mädchen erstreckte sich fast durch das ganze Buch. Neben diesem Problem musste Eugenie sich als Königin auch noch mit anderen Dingen beschäftigen. Meist waren ihr diese zuwider, da sie trotz allem so wenig Zeit wie möglich im Dornenland verbringen wollte.
Zudem musste sie ihre magischen Fähigkeiten erweitern, die sie durch ihren Vater, den berüchtigten Sturmkönig, erhalten hatte. Dafür brauchte sie einen Lehrmeister, den Dorian ihr meines Erachtens zu bereitwillig stellte.
Und so war immer eine gewisse Spannung vorhanden. Diese steigerte sich jedes Mal, wenn Dorian auf der Bildfläche erschien.
Zum Ende hin stieg die Dramatik ins Unermessliche, als sich die Ereignisse um die verschwundenen Mädchen plötzlich zuspitzten. Dadurch geriet Eugenie allerdings selbst in große Gefahr...
Ich ahnte langsam, wer hinter dem Verschwinden der Feinenmädchen steckte und mein Gefühl trog mich nicht. Als das Schlimmste vorbei war und die Spannung nachließ, flossen bei mir ein paar Tränchen. Denn das, was Eugenie durchgemacht hatte, war furchtbar und traurig.
Zwar wurden die schlimmsten Szenen nicht detailliert beschrieben, aber trotzdem verstand ich, dass sie nach ihrer Befreiung eine gewisse Zeit brauchte, um andere an sich heranzulassen.
Mit der Auffindung der vermissten Mädchen kam nun ein neues Problem auf Eugenie zu, um das es sich definitiv im nächsten Band drehen wird.
So viel sei gesagt: Das Dornenland steht auf dem Spiel!
Ich hatte im Laufe der Geschichte das wachsende Gefühl, dass Eugenie sich in diesem Roman weiter entwickelte. Sie wirkte zum Schluss erwachsener, nahm Verantwortung an und stand für ihr Anderwelt-Volk ein, ließ nichts auf ihre Untertanen kommen.
Viele Figuren aus dem ersten Teil tauchten wieder auf und der ein oder andere wurde für Eugenies Vorhaben, was die Mädchen betrifft, noch von großer Bedeutung.
Zum Schluss konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da mich die geballte Spannung regelrecht mit sich zog. Dieses Werk wurde wieder aus Eugenies Sicht in der Ichform geschrieben. Es wurden zwar die einzelnen Charaktere gut genug vorgestellt und die Situation aus dem ersten Band eingeflochten, doch zum besseren Verständnis empfehle ich, die Bücher der Reihenfolge nach zu lesen.
Kurz gefasst: Richelle Mead schaffte es auch mit ihrem zweiten Band der „Dark Swan“-Reihe, mich zu fesseln. Nun warte ich gespannt auf den dritten Teil und vergebe diesem Werk fünf von fünf Sternen.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von www.tikvas-schmoekertruhe.de.