Rezensionen

Schnees Bewertung 05 Sterne.png

Ein Knaller! Der Roman ist wahrlich mal etwas anderes auf dem paranormalen Lesemarkt und verwöhnt den Leser mit einer taffen Protagonistin (Ich-Erzählerin), die aber meilenweit entfernt davon ist eine Superheldin zu sein, und außergewöhnlichen Nebenfiguren. Das fängt bei dem Kobold an der hauptberuflich Schönheitschirurg ist, und endet mit einem Erzdämon dessen bester Freund ein Engel ist.

Die erschaffene Welt von Richelle Mead ist eigentlich ganz genauso wie unsere, nur mit dem Unterschied, dass sich dort zahlreiche paranormale Geschöpfe tummeln und „friedlich“ neben und mit den Menschen existieren.
Georgina ist eine super Protagonistin, die eigentlich recht menschlich wirkt, wäre da nicht der Umstand, dass sie rein zufällig ein Sukkubus ist. Natürlich ist sie wunderschön und verdreht der Männerwelt schon mal den Kopf, aber sie hadert mit ihrem Schicksal und würde wahrscheinlich lieber ein normales Leben führen. Da das aber nicht geht, versucht sie das Beste aus ihrer Situation zu machen und wirkt auch dabei nicht unfehlbar. Besonders die Rückblicke auf ihre Vergangenheit vor der „Sukkubus-Verwandlung“ gaben einen tieferen Einblick in ihr Seelenleben und ließen Georgina nur noch sympathischer werden. Bei Richelle Mead gibt es kein „Nur schwarz- oder nur weiß“- ihre Figuren sind alle vielschichtig und bunt.

Besonders bemerkenswert fand ich den Schreibstil der Autorin. Sie schreibt so flüssig und interessant, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Nach ein paar vorgelesenen Sätzen war auch mein Freund richtig fasziniert von diesem Roman und so konnten wir das Buch zu zweit genießen.
Die Liebesgeschichte war richtig spannend und auch nach Ende des Buches muss sich der Leser noch fragen, wie es in Georginas Liebesleben wohl weitergehen wird?

Würde mir jetzt jemand die Pistole auf die Brust setzen und mich danach fragen welchen Grund es gäbe, die Fortsetzung dieser Reihe nicht zu lesen, dann müsste ich mich wohl erschießen lassen- es gibt nämlich nichts, was ich auszusetzen hatte und meine Freude auf weitere Bände ist ungetrübt.

Wildfees Bewertung 05 Sterne.png

Auf den ersten Blick ist der Roman lockere, flockige Urban Fantasy mit einem Schuss Erotik.
Auf den zweiten Blick und nach einigen Seiten, stellt man dann jedoch angenehm überrascht fest, dass die Figur Georgina alles andere als ein bösartiger, seelenfressender Dämon ist, sondern im Prinzip dieselben Sehnsüchte hat, wie fast jede sterbliche Frau: Die Sehnsüchte nach Liebe, fester Beziehung, Glück und einem ausgefülltem Leben.
Überhaupt sind sämtliche Charaktere des Romanes sehr liebevoll gezeichnet, stellenweise tiefgründig, manchmal sarkastisch und immer unterhaltsam.

Die paranormale Welt ist geschickt in die reale Welt hineingewoben, im Seattle der Georgina leben Engel, Dämonen, Kobolde, Vampire und andere unsterbliche Wesen unerkannt mitten unter uns.

Je weiter man liest, desto mehr wird man in den Sog des Buches hineingezogen, aufgelockert durch die eine oder andere humorvolle Szene und neugierig auf die Auflösung, wer oder was wohl das Böse ist, das so eine Gefahr darstellt. Das Buch ist an vielen Stellen tiefgründig und melancholisch, immer dann, wenn Georgina sich an ihr erstes Leben zurückerinnert und wie sie zum Sukkubus wurde.

Stellenweise findet man auch erotische Szenen, allerdings sind die sparsam eingesetzt und es sind weniger und harmlosere, als man bei dem Thema "Sukkubus" erwarten könnte.
Diese Mischung macht den Roman zu einem richtig guten Romantasy bzw. Urban Fantasy Roman.

Geeignet ist der Roman meines Erachtens nach für Fans von Urban Fantasy, in denen Frauen die Hauptrolle haben, sowie für Leser von paranormalen Liebesromanen. Einen kleinen Minuspunkt gibt es allerdings: Es gibt kein Happy End, aber zumindest die Hoffnung darauf. Glücklicherweise ist das Buch der 1. Teil einer Reihe, die hoffentlich weiter übersetzt wird.

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Der Begriff Succubus war mir durchaus geläufig, aber bis vor kurzem hatte ich mich noch nie näher mit diesen paranormalen Wesen beschäftigt. In letzter Zeit stoße ich aber immer öfters auf diese Dämonenart und bin zunehmend fasziniert von ihnen.

So bin ich in vielerlei Hinsicht mit hohen Erwartungen an das Buch „Succubus Blues“ herangegangen. Und obwohl ich auch Kritik anzubringen habe, kann ich noch nicht einmal sagen, dass ich mich nicht gut unterhalten hätte.

„Succubus Blues“ ist kein „Dämonen ChickLit“, auch wenn vielleicht der ein oder andere Ansatz dazu vorhanden ist. Die Autorin besticht viel mehr durch eine feinen ironischen Witz, der nicht immer offensichtlich ist, sondern durchaus hintergründig und so nicht immer auf den ersten Blick ins Auge fällt.

Zudem ist die Hauptfigur Georgina Kincaid sehr viel natürlicher, bodenständiger und damit auch realer als ich es von „lustigen“ paranormalen Büchern kenne. Nicht, dass ich nicht auch einmal gerne ein Buch mit „lustige chicklit-hafte Dämonen“ lese!
Mir hat es besonders diese Natürlichkeit der Charakter angetan. Georgina ist was sie ist. Da gibt es kein hadern oder zetern und keine gequälte Heldin. Natürlich hat auch sie ihre Probleme. Diese versucht sie aber soweit es geht in ordentliche Bahnen zu lenken.

Die ersten 100 Seiten habe ich praktisch an einem Stück gelesen. Vielleicht lag es daran, dass man als Leser förmlich in die Geschichte reingeworfen wird und vor allem dadurch gefesselt ist, weil man immer mehr und mehr über Georgina Welt herausfinden möchte.

Nach diesem ersten Leseschwung ging der Geschichte stellenweise ein wenig die Luft aus. Leider knausert Richelle Mead doch sehr mit Informationen und so kommt es zu Längen im Buch; in denen einfach nichts passiert, als z.B. ein Bücherregal aufgebaut wird. Das mag ja mal ganz amüsant sein, leider hat es bei mir jedoch immer wieder zu Durchhängern geführt und immer dann empfand ich es zunehmend als schwierig weiter zu lesen.

Ein anderer Grund könnte auch der sein, dass ich doch immer mal wieder über Textstellen gestolpert bin, die sich für mein persönliches empfinden, nicht flüssig im Deutschen lesen ließen.

Ich bin eigentlich kein Leser, der ein besonderes Auge für mögliche Fehler im Text hat, aber dennoch vermute ich, dass solche wohl dazu beigetragen hat, dass ich nicht mit noch mehr Begeisterung gelesen habe.

Ein Beispiel: Auf die Fragen, ob der Preis bestimmter Bücher nicht vielleicht ein wenig überteuert wäre, die Antwort: „Ein wenig viel, aber es ist mir die Sache wert……“ lesen zu müssen, hat mich irritiert, da „Ein wenig viel…“ für mich persönlich recht umständlich klingt.
In einer deutschen Übersetzung würde ich doch „Ein bisschen viel, aber ….“ vorziehen, vielleicht entspricht es nicht ganz genau dem Original, aber liest sich einfach glatter.

Zum Schluss möchte ich noch das Cover erwähnen. Wie bei allen anderen Büchern, die ich bisher vom Ubooks Verlag gelesen habe, harmonieren Cover und Buchinhalt ganz hervorragend.
Okay, hier bin ich vielleicht voreingenommen, da ich das Coverbild einfach wunderschön finde. ;-)
Und dass man den Originaltitel auch für die deutsche Ausgabe verwendet hat, rechne ich dem Verlag ebenfalls hoch an, zudem er den melancholischen Teil von Georgina Kincaids Persönlichkeit auf den Punkt gebracht umschreibt.

Kurz gefasst: Eine ungewöhnliche Geschichte, die aus der Menge der paranormalen Bücher heraussticht.