Rezensionen

Schnees Bewertung 03 05 Sterne.png

Gleich zu Beginn wird der Leser in einen Strudel von Ereignissen gerissen, die viel Mitleid für die Protagonistin Emma hervorrufen. Die junge Frau wird von Alpträumen geplagt und in einer „Irrenanstalt“ unter Drogen gesetzt, die sie zunächst gar nicht mehr aus den Träumen erwachen lassen.
Als ihr die Flucht gelingt, folgt sie einem inneren Gefühl, ihr Vater und das Dorf ihrer Kindheit könnte etwas mit ihren Träumen zu tun haben, und befindet sich wenig später in der Heimstätte ihrer Vergangenheit. Viel hat sich verändert seitdem sie fort ist, die Menschen sind misstrauischer und sie verspürt eine Angst und Kälte die von den Bewohnern des Dorfes ausgeht.
Als Emma den Friedhof besucht, sieht sie den Grabstein ihrer großen Liebe, die sie seit ihrem Weggang nicht mehr erreichen konnte. Groß ist ihr anfänglicher Kummer, aber auch Verwirrung macht sich breit.
Schon bald bemerkt Emma, dass nichts so ist wie es scheint und gerät in große Gefahr…doch wird diese Gefahr wirklich durch das Wolfsmonster, von dem die Leute erzählen, ausgelöst?
Nur ihre Liebe, ein großer Willen und der vermeintlich freundschaftliche Ermittler, der ihr von ihrer Tante auf den Hals gehetzt wurde, kann Emma noch retten…

Der Roman ist sehr gut geschrieben und mit guten Spannungselementen und Überraschungen ausgestattet. Die größte Überraschung erwartet den Leser allerdings am Ende, und gerade dieses wird nicht jedem sonderlich gut gefallen. Mich hat es etwas unbefriedigt zurückgelassen, wobei ich aber zugeben muss, dass die Andersartigkeit des Abschlusses dennoch dazu beigetragen hat, dass ich noch einige Zeit über die Geschichte nachdenken musste. Ein etwas klarer formuliertes Ende wäre mir aber trotzdem lieber gewesen.
Die Protagonisten hätte ich mir noch etwas tiefgründiger gewünscht, all zu oft kratzt die Autorin nur an der Oberfläche ihrer Akteure und gibt dem Leser nicht genug Futter um eine richtige Beziehung zu den Charakteren aufbauen zu können. Gerade bei Emma und ihrem Liebsten (wer das ist, verrate ich natürlich nicht) wäre viel Potenzial gewesen.
Auch wenn die Geschichte etwas vorhersehbar und einfach gestrickt ist, macht es Spaß diese Lektüre zu lesen!