Rezensionen

Chris' Bewertung 01 Sterne.png

Brody Creed ist nach Jahren der Rastlosigkeit zurück nach Hause gekommen. Und endlich hat er sich auch mit seinem Zwillingsbruder Connor ausgesöhnt, mit dem er sich wegen einer Frau zerstritten hat. In Lonesome Bend will er sich nun also niederlassen, hat ein Stück Land gekauft und lässt dort ein Wohnhaus und Stallungen errichten. Doch in der Stadt lebt auch eine Frau, der er vor vielen Jahren das Herz gebrochen hat: Carolyn Simmons.

Und Carolyn leidet noch immer an Brodys Verrat. Es ist auch eine Ironie des Schicksals, dass Carolyns Geschäftspartnerin und Freundin Tricia ausgerechnet mit Brodys Bruder verheiratet ist und sie sich so ständig über den Weg laufen. Ein normaler Umgang, oder gar Freundschaft scheint unmöglich – wäre da nicht die Anziehungskraft zwischen Carolyn und Brody.

Beide Protagonisten sind den Lesern der Reihe schon bekannt. Während Brody bereits im ersten Teil, der über Steven handelt, seinen Auftritt hat, lernt man Carolyn im zweiten Teil, der von Connor und Tricia erzählt, kennen. Und beide Protagonisten machten dabei eine recht gute Figur bzw. versprachen dann in ihrer eigenen Geschichte interessant zu werden.

Dem war leider nicht so. Schon auf den ersten Seiten kämpft Carolyn mit feuchten Augen und Tränen. Und ja, es werden viele Tränen vergossen. Das ganze Buch hindurch. Leider erweckten diese Tränen bei mir kein Mitleid, sondern eher Aggressionen. Carolyn ist leider eine völlig hysterische und sich im Selbstmitleid suhlende Frau, die man wirklich nicht als Freundin haben möchte.

Brody hingegen ist stur und von sich überzeugt. Absolut schmerzfrei und blind und taub für Ratschläge wohlwollender Menschen. Obwohl er Carolyn niemals vergessen konnte und obgleich es das Schicksal mit ihm wirklich nicht gut gemeint hat, fehlt auch hier das Verständnis für sein Verhalten. Schon viel früher hätte er sich Carolyn offenbaren können und versuchen die Probleme aus der Vergangenheit zu beseitigen.

Stattdessen quält man sich gefühlte 1000 Seiten durch ein Tal der Tränen, Selbstmitleid, sich gebetsmühlenartig wiederholenden Diskussionen und abermals Tränen. Hatte ich schon erwähnt, dass hier viel geweint wird? Wenigstens verzichtete die Autorin diesmal auf einen fadenscheinigen Krimiplot und eine flotte Schwangerschaft der Protagonistin. Am Ende hätte es noch mehr Tränen gegeben!

Es hat der Geschichte auch keinen Deut gut getan, dass es sich hier um zwei gequälte und vom Schicksal gebeutelte Protagonisten handelt. Hingegen glänzten Connor, Tricia, Onkel Davis und Tante Kim als wirklich angenehme und amüsante Nebenprotagonisten. Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht und für das Pferd am Cover gibt es einen freundlichen Stern!

Kurz gefasst: Hoffnungslosigkeit in Lonesome Bend. Oder auch: Wie viele Tränen kann man auf 364 Seiten vergießen?

Ankes Bewertung 02 Sterne.png

Ich war ja durch die Rezension von "unserer" Chris vorgewarnt und wusste, dass dieser 3.Teil von Millers "Creed Cowboys" zu einem Problem werden würde, insbesondere was die allzu oft jämmerliche und zum Weinen neigende Hauptprotagonistin Carloyn betrifft.

Und obwohl ich geneigt bin doch noch 2 Punkte, statt des einen, den Chris verliehen hat, zu geben, so kam alles doch schlimmer, als ich befürchtet hatte.
Mir persönlich ist zwar auch der Satz "Sie hatte Tränen in den Augen", sowie die allgemein recht anstrengende Carolyn beim Lesen mehr und mehr auf den Nerv gefallen - doch das war wenigstens noch ein Punkt der, wenn auch negativ, so doch berührt hat und Emotionen erzeugte! Ansonsten war Carolyn wohl die fadeste und langweiligste Liebesroman-Buchfigur, der ich je begegnet bin.

Sie hat es sogar fertiggebracht, Brody, den eigentlich interessantesten Akteur der drei Zwillingsbrüder und ihrem Cousin, ebenso langweilig und farblos wirken zu lassen.
Ich vermute, dass verstärkend dazu kommt, dass der Bruderzwist, der mich im 2. Teil der Trilogie noch so bei Leselaune gehalten hat und Schwung in die Geschichte einbrachte, ja bereits im Vorgänger beigelegt wurde.

Ergo ohne den Geschwisterstreit, der Emotionen in die Geschichte gebracht hat, ist die Luft raus aus der Serie.
Doch weil es trotzdem ein echter Miller ist, mit all' seinen typischen und geliebten Zutaten und dem flott zu lesenden Erzählstil möchte ich in der Punkteverteilung etwas großzügiger sein.

Kurz gefasst: Unter langweiligen Charakteren und einer nichtssagenden Story, blitzt trotzdem hin und wieder die übliche "Linda Lael Miller" durch, dafür gibt es 2 Punkte.