Rezensionen

Nicoles Bewertung 03 05 Sterne.png

Gleich am ersten Tag als frischgebackene DCI in ihrem neuen Job bei der Northgater Polizei muss sich Anne Remington bei ihren männlichen Kollegen durchsetzen, denn die sind eine etwas gemächlichere Arbeitsgangart gewohnt. So unterlassen sie es auch ihrer Chefin mitzuteilen, dass es sich bei Lady Agathe, die Lord Bromshire als entführt gemeldet hat, um eine preisgekrönte Kartäuserkatze handelt. Anne rächt sich indem sie den Fall um eine entführte Katze ernster nimmt, als ihre Kollegen erwartet haben und diese zunächst einmal im freien Gelände bei Matsch und Schmutz ausgiebig nach der Katze suchen lässt. Doch hatte Anne zunächst geglaubt, dass sich in dem ruhigen Dörfchen Northgate nicht viel Kriminelles ereignen wird, muss sie sich binnen kürzester Zeit eines Besseren belehren lassen denn kurz hintereinander werden Menschen getötet, die allesamt auf der Verdächtigen-Liste von Lord Bromshire standen, die dieser für Anne anfertigte, um einen Ausgangspunkt bei der Suche nach der verschwundenen Katze zu erhalten. Kann der eingebildete Lord Bromshire mit reichlich Standesdünkeln ausgestattet, tatsächlich ein Mörder sein und was hat die entführte Katze mit den Mordfällen zu tun?

Nachdem ich vor ein paar Jahren bereits „Die Nacht der roten Katze“ von der Autorin las und erwähntes Buch sehr nett fand, griff ich auch gleich bei „Die Kartäuser-Affäre“ zu, doch obwohl ich die Kriminalhandlung recht undurchsichtig und interessant fand (diesmal tappte ich bis zum Schluss im Dunklen wer denn tatsächlich der Mörder ist) konnte ich diesmal nicht so recht Zugang zu der Hauptfigur des Romans DCI Remington finden, was einfach daran lag, dass sie mir ein wenig zu humorlos daher kam. Sie versucht sofort auf Biegen und Brechen Zucht und Ordnung in ihre neue Dienstelle zu bringen und ehrlich gesagt wirkte dieser Zug an ihr sehr unsympathisch. Zwar freundet sich sie nach dem ersten denkwürdigen Arbeitstag schnell mit ihren Kollegen an, doch der Hauptfigur fehlte auch weiterhin etwas mehr Originalität.

Selbst die Ermittlungsarbeit plätschert ein wenig vor sich hin- untermalt von relativ belanglosen Dialogen zwischen Hauptfigur, ihren Kollegen und Verdächtigen. Außerdem muteten gewisse Passagen in dieser Story ein wenig unglaubwürdig an. Warum sollte die Frau eines ermordeten Katzenbesitzers ihre Katze bei der Polizei abladen und lieber eine Anzeige in Kauf nehmen, statt sich gleich fürs Tierheim oder Bekannte zu entscheiden die die immerhin wertvolle Katze übernehmen würden? Auch die Wandlung von Lord Bromshire am Ende des Romans fand ich ehrlich gesagt recht merkwürdig und konnte dies der Autorin/ dem Autor (trotz Kurzvita der Autorin auf der ersten Seite des Romans, nach der sie in England lebt findet man seltsamerweise keinerlei Originaltitel- so scheint es fast, als ob sich hinter der Autorin ein deutschsprachiger Autor/Autorin verbirgt) nicht so wirklich abnehmen. Dennoch der Roman lässt sich zügig durchlesen und zumindest die Auflösung des Krimis ist interessant! Katzenfans sollten jedoch vor dem Kauf des Romans bedenken, dass Katzen in diesem Roman zwar vorkommen, es sich jedoch hier um keinen expliziten Katzenkrimi handelt; ein Punkt der mich ebenfalls ein kleines Bisschen enttäuscht zurück gelassen hat.

Und zu guter Letzt wurde beim Schreiben des Klappentextes ein wenig geschludert, denn die Katze in diesem Roman heißt nicht „Lady Agatha“ sondern „Lady Agathe“!

Kurz gefasst: Für Fans von Cozy Krimis durchaus nette Unterhaltung mit kleinen Schwächen.