Rezensionen

Simones Bewertung 03 05 Sterne.png

Von diesem Frauenroman habe ich mir aufgrund des anregenden Klappentextes und des Covers viel erwartet.
Doch die Story ist nach bewährtem Muster gestrickt, bietet aber dennoch ein paar kleine Abwechslungen.

Waverly, die Hauptfigur, fand ich auch ein bisschen schwierig. Chaotische und etwas überzogene gehören zu vielen Chick lits dazu und garantieren viel Spaß, auf mich wirkte diese Heldin aber ein wenig überzogen und auch zu „bewusst“ auf komisch getrimmt.

Mich persönlich hat leider der Schreibstil der Autorin nicht richtig überzeugt, ich fand ihn stellenweise ziemlich langatmig, er konnte mein Interesse nicht dauerhaft fesseln.

Alles in allem bietet der Roman aber solide kurzweilige Unterhaltung, die aber wohl leider nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird.

Kurz gefasst: Netter Frauenroman für zwischendurch.

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Waverly, bald 30 Jahre alt, glaubt dass sie endlich den Mann fürs Leben gefunden hat, als Aaron, sie endlich darum bittet, seine Frau zu werden. Doch einen Tag vor der Hochzeit lässt er die Bombe platzen- er gesteht Waverly, dass er sie nicht liebt und die Hochzeit abblasen möchte.

Waverly ist am Boden zerstört, doch wenigstens hat sie ihre beiden Freundinnen, die sie wieder aufbauen. Auch beruflich bekommt sie Konkurrenz, als sich die ehrgeizige Mandy Edwards in der Chefetage beliebt macht und Waverly zu allem Überfluss auch noch bei einer Firmenfeier einer ihrer Kunden, nach dem Genuss von zuviel Alkohol abstürzt, was ihren Chef nicht gerade amüsiert.
Auch auf dem Liebesmarkt sieht es nicht allzu rosig aus. Zwar datet sie immer wieder den ein oder anderen Mann, doch alle bis auf einen entpuppen sich als wandelnde Katastrophen.
Und der eine, der Waverly gefallen könnte, scheint nicht an ihr interessiert zu sein, oder?

Aber ihr Liebeschaos bringt sie auf eine kreative Idee- sie beginnt damit, sich kleine, zu jeder Situation passende Sprüche aufzuschreiben, die eigentlich nur dazu dienen sollen, Waverly wieder aufzumuntern, wenn sie mal seelisch am Boden ist. Doch als sie ihre Sprüche schließlich an einen Verlag sendet, sind diese sehr daran interessiert- mehr noch, sie wollen Waverly zu einem kleinen Star machen…

„Alles auf eine Karte“ ist ein beschwingter, unterhaltsamer aber typischer chic-lit über die Selbstfindung einer jungen Frau. Sowohl was ihr Liebes- als auch ihr Berufsleben angeht, ist sich Waverly recht unsicher. So ist sie zwar erfolgreich in ihrem Job in der Werbebranche, doch sie geht nicht hundertprozentig darin auf. Und nachdem sie von ihrem Verlobten verlassen wird, kommen zusätzliche Selbstzweifel hinzu.
Die Autorin hat ihre weibliche Romanheldin Waverly sympathisch aber auch liebeswert chaotisch ins Szene gesetzt- sehr oft tritt Waverly durch ihre offene aber tollpatschige Art ins Fettnäpfchen, wobei man dennoch über ihre erfrischende Art und ihre amüsanten Gedankengänge; der Roman wird in „Ich-Form“ aus der Sicht Waverlys erzählt, Schmunzeln muss.
Mir drängten sich beim Lesen immer wieder Vergleiche zu einer anderen, berühmten Romanheldin auf, da beide Figuren sich auf eine gewisse Art sehr ähnlich sind- Bridget Jones.
Wer sich schon bei Helen Fieldings Romanen amüsieren konnte, liegt auch mit Maria Murnanes Roman in dieser Hinsicht goldrichtig.
Zudem ist Murnanes Schreibstil sehr gut, kurzweilig und eingängig.
Zwar bleiben die Nebenfiguren des Romans ein wenig blass beschrieben, doch dafür erfährt man alles Wissenswerte über die Romanheldin und da sie und ihre Selbstfindung im Fokus des Geschehens stehen, fand ich, dass die etwas vernachlässigten Charakterbeschreibungen der Nebenfiguren hier nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Was ich jedoch völlig überflüssig und übertrieben fand, waren die vielen geschilderten „Extrem-Besäufnisse“, die sich die Romanheldin und ihre Freundinnen antun. Bei jedem Treffen der Damen wird Alkohol konsumiert- im wahren Leben wären die Frauen wahrscheinlich schon Alkoholiker. Hier wäre weniger durchaus mehr gewesen und zudem ist die Darstellung, dass sich alle Singlefrauen den Tag mit Champagner und Cocktails versüßen auch sehr klischeehaft und völlig an der Realität vorbei. ;-)

Zwar macht Waverly im Laufe der Geschichte immer wieder Bekanntschaften mit dem männlichen Geschlecht, doch ihre Erfahrungen beschränken sich lediglich auf erste Dates. Sie verliebt sich in den „Einen“, dennoch ist dieses Buch in erster Linie kein Liebesroman, hier geht es eigentlich um etwas ganz anderes. Und den Punkt der Selbstfindung, fand ich auch sehr gut von der Autorin inszeniert. Man nimmt der Heldin ihren Sinneswandel zu jedem Zeitpunkt ab, da er sehr glaubwürdig verpackt wurde.

So ist „Alles auf eine Karte“ ein schöner, leichter aber dennoch mit genügend Tiefe ausgestatteter Frauenroman, der nicht nur reine Urlaubslektüre ist.