Rezensionen

Kathis Bewertung 05 Sterne.png

Im Jahre 1969 erschien dieser Roman unter dem Titel "Die mutige Mattie" erstmals auf Deutsch. Mittlerweile ist "True Grit" ein richtiger Klassiker amerikanischer Literatur, der dem Autor Charles Portis viel Ruhm einbrachte. Nun gibt es seit Februar ’11 eine Neuauflage - das Buch zum Film, pünktlich zum Kinostart. Die Coen-Brüder verfilmten den Bestseller erneut. Es bleibt die spannende Frage, ob sie mit ihrer Reproduktion und der namhaften Besetzung (u. a. Jeff Bridges und Matt Damon) die "Urverfilmung" von 1968 in den Schatten stellen können. Schließlich hatte John Wayne für seine Rolle im damals als "Der Marshall" betitelten Streifen einen Oscar bekommen.

Mattie Ross erzählt diesen überaus interessanten Western. Die Ich-Erzählerin berichtet von ihrer Vergangenheit, von vielen traumatisierenden Erlebnissen aus ihrer Kindheit. Dabei ist sie gern spitzzüngig und selbstironisch, sarkastisch und drastisch. Dennoch wirkt die Erzählung nie kalt, sondern eher sympathisch und sogar auf spezielle Weise einfühlsam.

Schon von der ersten Seite an schlägt diese Erzählung in ihren Bann und die Wirkung lässt bis zur letzten Seite nicht nach. Fesselnd weiß Charles Portis Worte aneinander zu reihen. Ein angenehmer, flüssiger Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten geradezu dahinfließen. Hier kann es leicht passieren, dass die Zeit beim Lesen einfach stehen bleibt. Die Leser können sich Dank der detailgetreuen Schilderungen an der Seite der Charaktere wähnen und alles hautnah miterleben - schon der Roman ist eindeutig "großes Kino" und bekommt eine absolute Leseempfehlung, er macht Lust auf den Film. Ich wage zu behaupten, dass dieses Buch jedermann (und -frau) zu begeistern vermag.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von hwww.cultural-noise.de.