Rezensionen

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Dreißig Jahre, nachdem die letzten Überlebenden des Clans der MacRae nach Nova Scotia auswanderten, um neu zu beginnen, zieht es den Sohn ihres damaligen Anführers (der Held aus dem ersten Teil dieser Reihe) nach Schottland.
Er ist auf dem Weg zu seiner Großmutter, die in England lebt, denn nach dem Tode seines Onkels, soll nun er selbst, Alisdair MacRae, den Titel eines englischen Earls annehmen.
Doch zuvor möchte er einmal mit eigenen Augen den ehemaligen Besitz der MacRaes Glensmuir, sehen, vom dem ihm von seinen Eltern und Clansmitgliedern so viel erzählt wurde

Kaum dass er mit seinem Schiff und Männern angelegt hat, entdeckt er in den Ruinen eine verletzte junge Frau, die durch eine Sturz in die Tiefe, in einer Höhle festsitzt. Er befreit sie und ist sogleich fasziniert von der jungen Frau. Auch Iseabal beeindruckt ihr Retter sehr, doch da sie längere Zeit hilflos in der Höhle verbracht hat, fürchtet sie, dass ihr strenger Vater mittlerweile von ihrem verbotenen Ausflug nach Glensmuir erfahren hat. Daher beeilt sie sich lieber damit nach Hause zu kommen und lässt Alistair nach einem kurzen Dank einfach stehen.

Ihre Wege kreuzen sich jedoch an diesem Tag erneut. Als Alisdair nämlich entdeckt, dass auf dem MacRae Land Schafe des Nachbarn Magnus Drummond grasen, begibt er sich auf dem Weg dorthin, um ihn zur Rede zu stellen.
Doch Magnus weigert sich zunächst vehement, den Anspruch Alistairs auf das MacRae Land anzuerkennen. Stattdessen unterbreitet er Alistair einen Vorschlag. Falls Alisdair sich bereit erklärt, für das MacRae Land zu bezahlen und dazu noch Drummonds Tochter zu ehelichen, würde er dafür seinen Anspruch, der ihm von englischer Seite zugesichert wurde, zurückziehen.
Zähneknirschend lässt sich Alisdair auf den zweifelhaften Handel ein, doch als er in seiner Braut die junge Frau aus der Höhle erkennt, ist seine Neugier geweckt.
Er bemerkt sehr rasch, dass Magnus Frau und seine Tochter in ständiger Angst vor dem tyrannischen Hausherren leben und beschließt insgeheim, die geschlossene Ehe mit Iseabal in England annullieren zu lassen, damit die junge Frau in Zukunft ohne Angst vor Tyrannei und in Freiheit ihr Leben verbringen kann.
Doch als er ihr diesen Vorschlag unterbreitet, denn zudem hat eine Ehefrau auch in Alisdairs Leben momentan noch keinen Platz, reagiert Iseabal völlig anders, als er erwartet hat...

Wie auch schon der erste Teil dieser Reihe besticht der Roman neben interessanten, charismatischen Protagonisten durch einen ungewöhnlich guten, mitreißenden und sehr bildhaften Schreibstil der Autorin. Auch wenn die Konfliktsituationen zwischen Alisdair und Iseabal nicht ganz so hochdramatisch sind, wie die im Vorgängerband zwischen Alisdairs Eltern, Leitis und Alec Landers, unterhält auch dieser Teil der Serie und wiederum gelingt es Karen Ranney die langsame Annäherung der beiden Protagonisten äußerst gefühlvoll zu beschreiben.

Zum einen ist da Iseabal, die Zeit ihres Lebens von ihrem Vater schlecht behandelt wird und in Alisdair den ersten Mann zu erkennen glaubt, der ihr selbstlos und liebenswert erscheint und den sie lieben könnte.
Und zum anderen Alisdair, der älteste Sohn von Leitis und Alec, der eigentlich nur nach Schottland und später weiter nach England segeln wollte, um mit der Vergangenheit abzuschließen (ursprünglich wollte er den Titel eines Earls nämlich ablehnen).
Und der plötzlich mit einer Ehefrau im „Schlepptau“, England erreicht und dort feststellen muss, dass er sich seiner Verantwortung, die er für seine frischgebackene Frau und seine Großmutter hat, nicht entziehen kann und langsam an seinen Aufgaben wächst, die ihn seine ursprünglichen Pläne nochmals überdenken lassen.

Eine Warnung möchte ich zuvor jedoch aussprechen! Es werden in diesem Band immer wieder Dinge oder Geschehnisse erwähnt, die schon im Vorgängerband stattfanden. Daher ist es meiner Meinung sehr wichtig, auf jeden Fall zunächst den ersten Teil der Reihe „Die Rose der Highlands“ zu lesen, bevor man sich auf dieses Buch einlässt und richtig genießen kann.
Denn dann steht einem Lesevergnügen nichts mehr im Wege, da „Stern der Highlands“ für mich einer der besten Schottlandromances ist, die ich je lesen durfte.

Kurz gefasst: Eine gelungene Fortsetzung der Schottlandreihe. Unbedingt lesen!