Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 Sterne.png

Sasha Riggs fühlte sich immer schon als Außenseiterin. Die empfindsame Künstlerin wird nämlich, von zum Teil erschreckenden Visionen, heimgesucht. Ihre Gabe ist äußerst stark und so sieht sie auch weitere Mitstreiter in ihren Träumen, die ihr mit deren besonderen Gaben zur Seite stehen, um das Böse zu bekämpfen. Nachdem sie ihre Mitstreiter zu Papier gebracht hat, denn Sasha ist eine hervorragende Malerin, beschließt sie zur Insel Korfu zu fliegen, weil sie glaubt, dass dort die Lösung all ihrer Probleme liegen könnte. Und auch die fünf anderen Personen, befinden sich, schenkt sie ihren Visionen Glauben, dort.

Und tatsächlich kaum ist Sasha am Ziel angelangt, lernt sie die Archäologin Riley kennen, die auf der Suche ist nach drei sagenumwobenen Sternen/Steinen, die einst einer Königin von drei Göttinnen geschenkt wurden. Doch es gab auch eine vierte Göttin, Nerezza, die im Gegensatz zu den anderen Dreien, der dunklen Seite zugetan war. Diese wollte das besondere Geschenk unbedingt an sich bringen, denn dann wäre sie in der Lage gewesen, sämtliche Welten und Not und Unglück zu stürzen und die Unglücklichen zu beherrschen.

Dies wussten die drei Göttinnen zu verhindern, doch nun, viele Jahrhunderte später, steht der Endkampf Gut gegen Böse bevor und es ist an Sasha und ihren Mitstreitern, die drei Sterne zu finden und sie vor der dunklen Göttin in Sicherheit zu bringen.

Auf der Insel freunden sich nicht nur Riley und Sasha schnell an; auch der sympathische, attraktive Ire Bran stößt zu ihnen, der sich den Frauen als Zauberer vorstellt. Zwischen ihm und Riley knistert es von Beginn an, was Sasha nicht wirklich überrascht. Ist Bran doch der Mann aus ihren Träumen. Im Gegensatz zu anderen Männern, nimmt er ihre seherischen Fähigkeiten ernst und auch Riley glaubt, wie auch die übrigen Mitstreiter, die bald darauf zu den Dreien stoßen, fest daran. Neben der quirligen, immer fröhlichen Annika, die ein natürliches Talent für das Kämpfen und Schwimmen besitzt, sich über ihre besondere Gabe jedoch ausschweigt, stoßen noch Sawyer und Doyle zu ihnen, die sich ob ihrer besonderen Gabe ebenfalls lange bedeckt halten. Jedoch ist es allen sofort klar, dass Doyle ein erbitterter Krieger ist.

Nachdem die sechs Leute, ein vorübergehendes Zuhause in einer wunderschönen, malerisch gelegenen Villa gefunden haben, werden sie von Sasha dringend darum gebeten, sich zunächst einander zu öffnen und eine Einheit zu bilden, um das Böse bekämpfen zu können, doch nicht alle wollen ihre Geheimnisse offenbaren und so geraten sie plötzlich in Lebensgefahr…

Bislang kannte ich nur Nora Roberts zeitgenössische Romances und ihre Romantic Suspense Romane, da ich nicht unbedingt ein großes Faible für Para-Romances besitze. Doch „Sternenregen“, der erste Teil der neuen „Guardians“ Reihe, machte mich neugierig, denn ich erwartete eine Art „Avengers“ Roman mit eine guten Portion Liebe und Romantik gewürzt. Diesbezüglich hat mich die Autorin auch nicht enttäuscht.

In der Tat besitzen alle sechs Personen, die von den Göttinnen ins Rennen geschickt werden, um die Menschheit und die Welten zu retten, besondere Fähigkeiten. Fähigkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Darauf kann ich leider aber auch an dieser Stelle nicht weiter eingehen, weil ich sonst zuviel spoilern würde. Die Autorin verrät die Fähigkeiten ihrer Protagonisten nämlich auch nicht sofort, sondern im Laufe des Geschehens. In Bezug auf Annika war ich mir da eigentlich früh sicher, aber Sawyers Geheimnis fand ich dann doch sehr überraschend.

Trotz seiner 460 Seiten, lässt sich „Sternenregen“ gut lesen, denn Nora Roberts Schreibstil ist wie immer lebendig, routiniert und zudem ist die Story angefüllt von vielen Dialogen der Akteure, die einen lockeren Umgangston miteinander pflegen, so dass es niemals langweilig wird beim Lesen. Und auch die Hintergrundstory ist unterhaltsam gestrickt.

Warum dann also nur 4 von 5 Punkten?

Mir fehlte bei all der Lebendigkeit der Akteure, ein wenig mehr Tiefgang. Tiefgang der zu Gunsten der actionreichen Story, leider oft vernachlässigt wurde. Die Liebesgeschichte zwischen Sasha und Bran entwickelt sich so rapide schnell, beide bauen so rasch Vertrauen zueinander auf und entbrennen in unsterblicher Liebe zueinander, dass es mir bei dem Tempo beinahe schwindelig wurde. Außerdem fand ich die Liebesszenen zu routiniert für meinen Geschmack geschrieben. Natürlich muss man bedenken, dass hier gleich einige Akteure eingeführt wurden und die Autorin auch nicht so viel Raum hatte, um ihrem eigentlichen Heldenpaar mehr Zeit und Muße zu widmen, doch mir blieben Sasha und Bran ein wenig zu blass gestrickt und ihre Love Story konnte mich leider deswegen auch nicht so sehr berühren, wie ich es mir gewünscht hätte. Vielleicht wäre etwas weniger „Small Talk“ (auch wenn dieser unterhaltsam war) zwischen allen Figuren angebracht gewesen. Dennoch fand ich „Sternenregen“ durchaus unterhaltsam und spannend geschrieben.

Kurz gefasst: Können die Welten vor dem Bösen gerettet werden? Spannender erster Teil der „Guardians“ Reihe von Nora Roberts. Jedoch fehlte mir hier in Bezug auf den Romanceanteil das gewisse Etwas…