Rezensionen

Chris' Bewertung 05 Sterne.png

Auf dem Weg nach Hause wird die Vampirin Jeanne Louise Argeneau in ihrem Auto überfallen und entführt. Dabei bedient sich ihr Entführer eines Betäubungsmittels. Und so kann Jeanne sich nicht wehren. Als sie wieder wach wird, befindet sie sich in einem Keller – und in Ketten gelegt. Ihr Entführer entpuppt sich als sterblicher Mitarbeiter ihrer Firma, der von der Existenz von Vampiren weiß. Doch er hat Jeanne nicht für sich selbst entführt und ist auch kein durchgeknallter Psychopath.

Paul Jones ist verzweifelt. Seine einzige Tochter ist an einem unheilbaren Gehirntumor erkrankt, der ihr das Leben zur Hölle macht. Und die kleine Livy ist dem Tod geweiht. Nur eine Wandlung könnte sie heilen. Und Paul, der auch schon seine geliebte Frau verloren hat, riskiert alles um Livy zu retten. Eigentlich hätte Paul sich schon eine andere Vampirin ausgesucht, sich dann doch für Jeanne entschieden, die er schon viele Jahre kennt. Und zu der er sich auch irgendwie hingezogen fühlt.

Jeanne stellt schnell – nicht ohne Schrecken – fest, dass Paul ihr Lebensgefährte sein könnte. Sie kann ihn nicht lesen. Aber sie kann seine Tochter lesen und erfährt so vom tragischen Schicksal des kleinen Mädchens. Natürlich könnte Jeanne fliehen, aber sie will sich auch nicht die Möglichkeit verbauen, ihren Lebensgefährten zu behalten und wandeln zu können. Doch die Entführung ist nicht unbemerkt geblieben und so müssen nun Entführer, Entführte und das kranke Kind fliehen ….

Der Grundplot klingt jetzt nicht so aufregend und wirkt für den ersten Moment lapidar. Doch Lynsay Sands ist hier wieder zu guter Form aufgelaufen. Die Geschichte von Jeanne und Paul ist einfach toll. Sie schleichen lange um sich und um den heißen Brei herum und doch läuft nicht alles glatt. Denn es kommt zu einer plötzlichen Wendung und Jeanne muss aus dieser Situation heraus eine schnelle Entscheidung treffen. Und diese lässt den Leser wirklich für den Moment betroffen zurück.

Ich gebe zu, ich habe ein paar Tränchen vergossen, weil mich das schon sehr berührt hat. Und man glaubt wirklich, dass die Sache gelaufen ist. Doch natürlich gelingt es der Autorin ein Happy End zu erzielen und diese weitere Wende ist sehr glaubwürdig beschrieben. Obwohl Jeanne sich Pauls Sterblichkeit bewusst ist, will sie ihn behalten. Doch mit der Zeit geht ihr dann auch auf, welche Herausforderung es ist und wie sehr sich ihr Verhalten ihm gegenüber verändert. Wie sehr sie das Leben zu kontrollieren versucht. Und all diese Probleme lassen Jeanne und Paul durch einige Tiefen gehen.

Für mich eines der besseren Argeneau Bücher der letzten Zeit, in dem man auf viele liebe Bekannte trifft. So haben Lucian und Armand ihren Auftritt. Thomas, Nicholas und ihre Frauen kommen vor, genauso wie Bricker und Anders.

Kurz gefasst: Muss man als Argeneau Fan einfach gelesen haben.