Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Schon am ersten Tag auf dem College geraten Amber Jenkins und Blake Michaels aneinander. Das ist kein Wunder, sind die beiden doch grundverschiedene Typen. Amber, klug, empathisch und immer bereit Randgruppen eine Chance zu geben, bzw. sie zu verteidigen. Und Blake, wenn auch nicht minder klug, so doch stets auch der Reiche, der Verwöhnte, der Quaterback – der Beliebte.

Dumm nur, dass Amber trotzdem von Blake angezogen wird, so sehr sie das auch mit ihrem aufgesetzten Hass, ihm gegenüber, zu verhindern versucht. Und auch Blake, so sehr auch er das versucht, kann nicht ganz abstreiten, dass da etwas an Amber ist, was ihn anzieht.

Zunächst mag das noch daran liegen, dass Amber ihn so offensichtlich ablehnt, ein Verhalten, dass er von Frauen überhaupt nicht gewöhnt ist. Aber je öfter er an Amber gerät und je näher er sie kennenlernt, gleichzeitig aber auch seinen „Liebling“-Status kritisch zu hinterfragen beginnt, desto mehr fühlt er sich von Amber angezogen. Aber noch lehnt sie sein Date-Ansinnen rigoros ab.

Ich mag diese Art von „Der widerspenstigen Zähmung“-Geschichten wirklich sehr gerne, weswegen es auch für ich einfach war, meine Bedenken – ja, ich habe (immer noch) Vorbehalte gegenüber deutschsprachigen Liebesroman-Autoren – wegstecken konnte und mich auf die Geschichte einlassen.

Tatsächlich habe ich mich auch beim Lesen recht gut unterhalten. Die Geschichte war sehr kurzweilig zu lesen, die Protagonisten vermochten mich anzusprechen und es gab hier und da was zum Schmunzeln. Perfekt – genau das, was ich mir von Liebesromanunterhaltung wünsche.

Ich musste ein wenig darüber nachdenken, was mir an der Geschichte gefehlt haben könnt. Und ich glaube, dass mir – dieses Mal, in der Regel bin ich in diesem Punkt schnell mit Kritik dabei – es etwas an „Drama“ gefehlt hat; also jenes „dramatische“ Gefühls-hin und her der Protagonisten, das Autoren, meiner Meinung nach, oft zu dick aufgetragen. Amüsanterweise, und ein Überraschungs-Pluspunkt, der für die Autorin spricht, war es Blake, der mit seiner Eifersucht am Ende ein bisschen was von genau diese „Drama“ einstreut.

So lässt sich für mich nicht darüber hinwegtäuschen, dass „I hate you, Honey“ (sehr platt ausgedrückt) einfache und durchschnittliche Liebesromankost ist, die keine Überraschungen bereithält und mich so nicht über das Maß eines soliden Unterhaltungsromans begeistern konnte; wobei sich natürlich grundsätzlich die Frage stellt, ob das wirklich immer notwendig ist – was ich nicht glaube.

Kurz gefasst: Kurzweilige und solide Liebesromanunterhaltung, mit sympathischen Figuren; die, für einen Geschmack, ruhig noch ein wenig mehr aus sich heraus hätten kommen dürfen.

Gelesen und rezensiert von Anke, im Jahr 2017.