Rezensionen

Wildfees Bewertung 04 05 Sterne.png

Gleich eines vorneweg: Sehr viel Romance ist in dem Buch nicht zu finden, aber die Dosis die enthalten ist, passt sehr gut und ist auch schlüssig.

Der Handlungsort bzw. die Gesellschaft, ist für einen Fantasyroman eher ungewöhnlich, dadurch aber umso interessanter. Yelena wächst in einer Gesellschaft auf, die ein paar Jahre zuvor noch Monarchie war, durch einen Umsturz jedoch zur straff organisierten Militärjunta wurde. Die Beschreibung der Militärs mit ihren Uniformen und Regeln erinnert stark an fanatische Militärregime der 70er und 80er Jahre in Südamerika oder an Nazideutschland.

Die Hauptprotagonistin Yelena durchlebt eine nachvollziehbare Charakterwandlung und ist mir eigentlich recht sympathisch. Sie hat ihre Ecken und Kanten und erinnert teilweise recht stark an eine Kratzbürste ;) Das liegt nicht zuletzt an ihrem Alter, sie ist unter 20 und zeigt doch ab und an typisches Teenager-Verhalten. Nachteilig ist das für den Roman jedoch auf keinen Fall, wirkt der Charakter dadurch doch nur umso authentischer. Ihr Gegenpart Valek ist über weite Strecken des Romans eher unsympathisch und undurchschaubar, hat aber auch seine guten Seiten. Die anderen Nebencharaktere sind zwar mehr oder weniger nett, aber teilweise auch ein wenig blass, was den Lesefluss allerdings recht wenig stört.

Maria Snyder hat mit viel Phantasie eine gut durchdachte Welt erschaffen, in der Magie eine vordergründig kleine, aber dennoch entscheidende Rolle spielt. Vom Stil her tendiert der Roman zum Bereich Jugendfantasy und könnte auch problemlos so vermarktet werden, weil der Romance Einfluss doch gering ist.

Kurz gefasst: Eine Empfehlung für alle, die eher lockere und leichte Fantasy mit einem eher ungewöhnlichen Weltenentwurf mögen, für Liebesromanfans nur dann etwas, wenn man Fantasy mag und auch ohne detaillierte Liebesszenen leben kann.