Rezensionen
Kas Bewertung
In der Gegenwart ist die Fotografin und Völkerkundlerin Sara auf Recherchereise unterwegs. Sie sucht nach aussagekräftigen Bildern für einen geplanten Bilderband. Als sie im Museum eines Indianer-Reservats vor einem Schaukasten über Quanah Parker - Sohn von Naduah und Nocona, und letzter großer Freiheitskämpfer der Indianer- auf den Comanchen Makah trifft, spürt sie sofort: Makah würde das beste Bildmotiv abgeben. Makah und Sara fühlen sich magisch voneinander angezogen und beiden ist klar, dass sie sich unbedingt wieder sehen müssen. Sowohl Sara, als auch Makah werden nach ihrer Begegnung von intensiven Visionen heimgesucht. Zwischen der magischen Anziehungskraft und den Visionen in die Vergangenheit, scheint eine schicksalhafte Verbindung zu bestehen.
Mitte des 19. Jahrhunderts, wird uns aus Sicht von betroffenen Menschen klar vor Augen geführt, was die "Weißen" den Ureinwohnern Amerikas angetan haben. Britta Strauß erzählt basierend auf dem Leben von Nocona und Naduah eine bewegende Geschichte. Zwischen der neunjährigen Cynthia und dem jungen Nocona entwickelt sich ein schicksalhaftes Band, als Cynthia Nocona das Leben rettet, obwohl ihr Familie bei einem Indianerüberfall brutal ums Leben kam. Dies bindet beide aneinander. Cynthia, von den Indianern Naduah genannt, wächst heran und findet bei den Indianern ihren Platz, an Noconas Seite. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den Liebenden.
"Nocona - Eine Liebe stärker als Raum und Zeit", wurde jeweils aus Sicht der Hauptprotagonisten geschrieben. Britta Strauß hat mit "Nocona" ein Buch abgeliefert, das den Leser zu einer Achterbahn der Gefühle einlädt. Krieg und Freiheit, Liebe und Glück, Schmerz und Leid gehen hier Hand in Hand. Geschrieben in zwei Zeitebenen, haucht die Autorin den geschichtlich belegten Figuren Nocona, dem "Wanderer" und Naduah (Cynthia Ann Parker) neues Leben ein und lässt ihre Seelen im Jetzt, in Sara und Makah "auferstehen".
"Nocona" ist voller Emotionen und Eindrücke, die stark auf den Leser einwirken. Man fühlt, leidet und freut sich mit den Protagonisten. Basierend auf historischen Tatsachen, spinnt die Geschichten-Erzählerin Britta Strauß eine schicksalhafte Erzählung. Natürlich weiß man beim Lesen, dass den Ureinwohnern Amerikas, speziell im Hinblick auf Naduah und Nocona, kein glückliches Ende, bis in die heutige Zeit beschieden ist. Doch dies nochmals eindringlich geschildert nachzulesen, wie sie den Kampf gegen die sogenannte Zivilisation und die "weißen" Besetzer verloren haben, lässt einen in die Knie gehen!
Aufwühlend, bildhaft und dramatisch erzählt, begleitet der Leser Nocona und Naduah, Sara und Makah. Dabei bilden die beiden Erzählstränge in ihren unterschiedlichen Zeitebenen kein unwillkommenes Hindernis, sondern fügen sich dank des erzählerischen Könnens von Britta Strauß zu einem harmonischen, wenn auch für Nocona und Naduah, tragischem Ganzen, zusammen. Sehr gerne vergebe ich 5 Lesepunkte und absoluter Leseempfehlung!
Kurz gefasst: Tragisch. Magisch. Romantisch.