Rezensionen

Kas Bewertung 05 Sterne.png

Vor sechs Jahren ist die Ehefrau von Daniel Natali ums Leben gekommen. Für Daniel ist eine Welt zusammengebrochen und er hat sich seiner "inneren Stimme" ergeben, seinen Job geschmissen und "flüchtet" nach China um sich auf die Suche nach dem südlichen Kloster zu machen, wo ihm Großmeister Zongyou und dessen japanischer Freund Kouhai die Kunst des Kämpfens lehren - und noch einiges mehr ...

Im Maine des Jahres 2011 geht ein Serienmörder um, der seinen Opfern, kurz vor deren grausamen Tod, einen Phönix auf den Leib brennt. Neu beim Portland Police Department ist Elena Winterblossom. Sie wurde zwangsversetzt weil ihr bei einem Einsatz der "Gaul durchgegangen" ist - was zur Folge hatte, dass sie und einige ihrer Kollegen verletzt wurden. Elena ist nicht erpicht darauf, einen Partner aufs Auge gedrückt zu bekommen - doch laut Anweisung ihres neuen Chefs Mr. Smith, den sie insgeheim Walross nennt, soll der "Mönch", wie Daniel seit seiner Rückkehr aus dem chinesischem Kloster genannt wird, Elenas neuer Partner sein.

Irgendetwas scheint jedoch, nach Elenas Ansicht, mit dem "Mönch" nicht zu stimmen, oder woran mag es liegen, dass Daniel seinen Kaffee umrührt, ohne dabei den Kaffeelöffel auch nur berührt zu haben? Außerdem rankt sich eine wahre Kletterrose um seine "heldenhaften und übermenschlichen" Aktionen, wie ihr eine Kollegin erzählt. Doch zuerst einmal heißt es für Elena, den Panzer zu durchbrechen, den Daniel um sich errichtet hat. Gemeinsam machen sie sich auf die Jagd nach dem Phönix-Mörder und decken dabei etwas auf, das vor allem Daniels Welt vor Zorn fast zum Einbrechen bringt …

"Wenn nur noch Asche bleibt" von Britta Strauss ist ein gelungenes Buch, das Mystisches, Wissenschaftliches und Vermutungen gekonnt miteinander vermischt. So spielen in diesem Romantic Thriller drei Kristalle eine große Rolle, die für die Stabilität der Erde und ihrer Bewohner zuständig sind. Gelangen sie in falsche Hände - hat dies fatale Folgen. Die Seelenwanderung ist ebenfalls Bestandteil von "Wenn nur noch Asche bleibt" - ein Titel übrigens, mit Programm!

Gekonnt entführt uns die Autorin in eine Welt, die kurz vor dem Kollaps steht und geradezu nach Rettung schreit. Dabei bedient sich Britta Strauß einer Sprache, die teilweise schon fast "magisch" oder "lyrisch" zu nennen ist. Hierzu ein kleines Zitat, das dem hier rezensierten Buch von Britta Strauss entnommen ist: "Wie viele Hänge und Täler hatte er bereits durchschritten? Hunderte? Tausende? Tropfen fielen von silberblauen Nadeln und durchdrangen die Stille der heranbrechenden Nacht mit ihrem einschläfernden Lied." Zitat Ende.

Doch dann, plötzlich, tritt Elena in Aktion mit einem Mundwerk, das herrlich sarkastisch losgeht. Liebstes Ziel ist Daniel, der es wiederum genial versteht, Elena auf die sprichwörtliche Palme zu bringen. Die beiden liefern sich herrliche Wortgefechte, die einem beim Lesen das ein- oder andere mal die Gesichtszüge entgleiten lassen. Zudem hat es die Autorin verstanden, eine erotische Spannung zu erzeugen, die sich fast schon "gewalttätig" entlädt - natürlich in absolut gegenseitigem Einverständnis des Heldenpaares - versteht sich! *g*

Einen kleinen Wermutstropfen hat "Wenn nur noch Asche bleibt" für mich jedoch im Mittelteil. Hier verliert die Geschichte etwas an Fahrt, was sich jedoch schnell wieder ändert! Ein sehr gelungener Roman, mit einem Heldenpaar, das sich wunderbar ergänzt - so wie Yin und Yang. Vor mir gibt es für "Wenn nur noch Asche bleibt" zufriedene 4,75 Lesepunkte.

Kurz gefasst: Mystisch und gleichzeitig humorvoll in Szene gesetzter Lesegenuss.