Rezensionen

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Aurora Braglia, ist die letzte Überlebende der Hexengilde der Braglia. Ein Kind der Luft, die eigentlich Wind und Wetter bestimmen kann. Doch bei Aurora liegt die Betonung auf eigentlich, jedenfalls vorerst. Ursprünglich dem Alphawolf Tizzio di Mannero zur Gefährtin versprochen, hat dieser sie jedoch nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern - verursacht durch die Larvae - in ein Kloster verbannt. Ohne elterliche, magische Anleitung ist Aurora nicht fähig, Magie auszuüben und glaubt letztendlich selbst, dass sie keine magischen Fähigkeiten hat. Tizzio hat sich derweilen - entgegen der Abmachung zwischen Braglia und di Mannero - mit Saphira verbunden. Doch Saphira ist verschwunden und Tizzio setzt alles daran, Aurora dafür zu gewinnen, nach ihr zu suchen. Er ist der festen Überzeugung, dass die Larvae ( aus der römischen Religion, auch böse Geister genannt ) für das Verschwinden von Saphira verantwortlich sind.

Hier kommt Ruben de Garou auf den Plan. Denn nur eines konnte Aurora ( ist übrigens der Name der römischen Göttin der Morgenröte ) aus den sicheren Mauern des Klosters locken: Das Versprechen Tizzios für sie einen Mann zu finden, der bereit ist Aurora, die Hexe, zu ehelichen und vor der Bedrohung der Larvae zu beschützen. Ruben erklärt sich eher unfreiwillig ( abgesehen von einer "erotischen" Bezahlung ) bereit dazu, eine Art Scheinehe mit ihr einzugehen. Ehe und Kinder stehen dem Vagabund und Schwerenöter eigentlich gar nicht nach dem Sinn. Ruben ist schließlich nicht auf Geheiß seines Bruders Cassian ( wir kennen ihn aus dem ersten Teil ) nach Rom gereist, um zu heiraten, sondern um Mica, den Goldenen dabei zu unterstützen, den fragilen Frieden zwischen den Werwölfen und den Vampiren zu halten. Doch der Wolf in ihm hat definitiv anderes mit Aurora vor, als die menschliche Seite Rubens.

Wie bereits im ersten Teil der "Söhne der Luna"-Saga von Lara Wegner alias Antonia Munoz, wird der Leser geradezu in diese magische Welt der Hexen, Lamia, Larvae, Vampire und Werwölfe hineingesaugt. Man schleicht mit Aurora und Ruben durch die nächtlichen Straßen von Rom, auf der Suche nach den Larvae. Rumpelt in Micas Kutsche über das holprige Pariser Kopfsteinpflaster und sieht Selena, eine Lamia und Micas Mutter, mit tizianrotem wallenden Haar und schwarzem Kleid über die Fliesen ihres Palazzos schweben. Die Eifersucht der jungen Lamia Berenike auf ihren Bruder Mica ist ebenso gegenwärtig, wie der Markierungsduft Rubens, der den Raum mit Harz- und Holzduft erfüllt. Die Welt der Lara Wegner, die aus Mythischem, Geschichtlichem, Paranormalem und Erotischem entsteht, verführt den Leser geradezu in dieser Welt zu bleiben. Für diesen atmosphärisch dichten Roman vergebe ich gerne 5 Punkte.