Rezensionen

Nicoles Bewertung 02 05 Sterne.png

Hope Christmas ist ein kleines, beschauliches Örtchen auf dem Land in der Nähe von Shropshire in dem die unterschiedlichsten Menschen leben.
Während die Lehrerin Marianne, die ein Jahr zuvor aus London hierhin zog, um näher bei ihrem Verlobten Luke zu sein, nun, nach der gescheiterten Verlobung, Überlegungen anstellt wieder fortzuziehen, da sie sich allein und traurig fühlt, leben Noel und seine Frau Catherine eigentlich glücklich mit ihren Kindern in Hope Christmas, bis Noel seinen Job verliert und dessen Frau, die sowieso hoffnungslos überfordert ist mit Haushalt und ihrer Karriere als Bloggerin jeglichen Sinn für Romantik verliert. Beide leben nur noch aneinander vorbei anstatt zusammen, ein Umstand den beide gerne ändern würden, doch wie?
Auch bei Gabriel und seinem Sohn hängt der Haussegen schief, seitdem beide von Ehefrau und Mutter verlassen wurden, die plötzlich eingesehen hat, dass sie mit ihren Problemen in Hope Christmas nicht weiter kommt. Ausgerechnet durch Mariannes Freundin lernen sich Marianne und Gabriel kennen, doch kann aus den beiden, von der Liebe enttäuschten Menschen mehr werden, als nur eine gute Freundschaft?

Ich mag sehr gerne weihnachtliche Romane und Filme in denen auf den ersten Blick, völlig verschiedene Menschen, durch Zufall plötzlich miteinander in Verbindung stehen und man erst am Ende an das große Ganze herangeführt wird. Auch „Tatsächlich Weihnachten“ fällt in diese Kategorie, doch ist es hier vor allem der beschauliche, englische Ort Hope Christmas, in dem unglückliche Menschen wieder lernen müssen, glücklich zu werden und dabei Unterstützung von dritter Seite bekommen. Die Autorin hat dazu einen sehr eingängigen Schreibstil und stellt ihre zahlreichen Akteure gleich von Beginn an so tiefgründig vor, dass man gut beim Lesen am Ball bleiben kann und nicht durcheinander kommt.
Jedoch kam ich trotz des eingängigen Schreibstils mit Julia Williams Art zu Schreiben nicht wirklich zurecht, weil sie die Geschichte, für meinen Geschmack viel zu nüchtern schildert, sodass ich ein großes Problem damit hatte, die Figuren und deren Ausgangssituationen überhaupt interessant zu finden. Zudem geschieht außer, dass einige Beziehungskisten der Protagonisten scheitern, leider nicht sehr viel in Hope Christmas und selbst die Beschreibung des eigenwilligen Krippenspiels, von Kindern aufgeführt, konnte mir keinen Schmunzler entlocken beim Lesen, auch wenn das von der Autorin sicherlich gewollt war.

Da hatte ich nun das Problem, einen Weihnachtsroman in Händen zu halten, der mich weder anrühren, noch mich zumindest im Kern interessieren konnte, was mir das Weiterlesen sehr erschwert hat. Vielleicht bin ich auch mit der falschen Erwartungshaltung an „Tatsächlich Weihnachten“ gegangen, denn ich hatte mir eigentlich eine leichte, romantische Weihnachtsunterhaltung im Stile Sarah Morgans gewünscht und keinen Roman in dem über lange Zeit eine solch deprimierende Stimmung vorherrscht. Hätten mich die Figuren ein wenig mehr in ihren Bann ziehen können, hätte mich dieser Punkt wahrscheinlich nicht so sehr gestört, doch so muss ich leider insgesamt gesehen sagen, dass „Tatsächlich Weihnachten“ meinen persönlichen Lesegeschmack nicht treffen konnte und ich mich beim Lesen sehr gelangweilt habe.

Kurz gefasst: Eine sehr nüchtern erzählte, für mich recht unspannende Geschichte über unglückliche Bewohner des beschaulichen Örtchens Hope Christmas…