Historical Saison 50

Weihnachtszauber

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Originaltitel: On a Winter’s Eve / A little Christmas / Scarlet Ribbons / Christmas Promise / Cinderella’s perfect Christmas

Verlag: Cora
Band: Historical Saison Band 50
Erscheinungsdatum: November 2017

Genre: Historical

Klappentext

Louise Allen - Stille Nacht, sinnliche Nacht

Lady Julia fürchtet Mitgiftjäger und verschweigt Giles Markham ihr Vermögen. Aber je länger sie mit dem attraktiven Captain eingeschneit ist, desto sehnlicher wünscht sie, ihm nichts mehr zu verheimlichen …

Gail Ranstrom - Ein Lord, ein Mistelzweig

Eigentlich wollte Lord Selwick das Christfest in aller Stille begehen. Doch unversehens findet er sich in einer großen Familie wieder – und trifft die verführerische Sophia Pettibone unterm Mistelzweig!

Lyn Stone - Mein Engel namens Amalie

Skandal! Man sah, wie Alex seine Hand unter Amalies Röcke schob – niemand glaubt dem Medicus, dass er eine Verletzung untersuchen wollte! Ist eine Hochzeit noch vor Heiligabend die Lösung?

Carla Kelly - Süße Zeit der Wunder

Ianthe hat es geahnt: Die glühenden Liebesbriefe ihres Verlobten hat in Wirklichkeit sein Freund Jeremiah Faulk verfasst. Nun ist sie Witwe, und kurz vor Weihnachten steht Jeremiah vor ihrer Tür …

Annie Burrows - Aschenputtels schönstes Weihnachtsfest

Ein Schneesturm tobt über Blackthorne Hall, als ein Gentleman mit zwei kleinen Kindern um Hilfe bittet. Die einsame Alice nimmt ihn auf – erlebt sie nun ein Winterwunder der Liebe?

Quelle: Cora

Rezensionen

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Der aktuelle Historical Saison „Weihnachtszauber“, wartet gleich mit fünf weihnachtlichen Historical Romances auf, von bekannten Autorinnen dieses Genres. In „Stille Nacht, heilige Nacht“, begegnet der Leser der überaus reichen und verwitweten Lady Chalcott, die bereits in jungen Jahren von ihrer herzlosen Familie nach Indien geschickt wurde, um dort einen, um einige Jahrzehnte älteren englischen Geschäftsmann zu ehelichen, weil sie damals nur eine geringe Mitgift besaß und keine anderen Möglichkeiten hatte. Nun, nach dem Tode ihres Mannes, ist sie zurückgekehrt nach England und erhofft sich zunächst nur Ruhe und Frieden vor heiratswilligen Männern, die es lediglich auf ihr Vermögen abgesehen haben, als sie sich zusammen mit ihrer Stieftochter Miri zum Landsitz Chalcott Manor aufmacht. Unterwegs begegnet ihnen ein einsamer Fußgänger, der einen störrischen Truthahn mit sich führt. Da es stark zu schneien begonnen hat und die Temperaturen rasant gefallen sind, nehmen sie den Mann, der sich ihnen als Captain Giles Markham vorstellt, mit. Es knistert schnell zwischen Lady Julia und Giles und beide haben eine Affäre miteinander. Schnell begreift Julia, dass sie tiefere Gefühle für Giles hegt, zögert jedoch, ihm mitzuteilen, dass sie reich ist, denn Giles braucht, seitdem er den Titel geerbt hat, dringend eine Frau, die reich ist, da seine Familie keinerlei finanzielle Mittel besitzt. Und eines will Julia diesmal nicht, eine Zweckehe führen. Sie will mehr, Liebe! Wird sich ihr Wunsch erfüllen?

Ich mochte die erste Geschichte in diesem Roman sehr, denn Louise Allen ist es gelungen, trotz der geringen Seitenzahl von 82 Seiten; auch die übrigen Romane sind dergleichen kurz geraten, eine rundum gelungene Liebesgeschichte zu erzählen, die abgerundet wird, von Louise Allens sehr regencytypischen Schreibstil, der mich wieder einmal stark an den der Autorin Mary Balogh erinnert hat. Und auch das Heldenpaar des Romans ist überaus sympathisch gestrickt, sodass es nichts zu bemängeln gibt und ich gerne die volle Punktzahl für „Stille Nacht, heilige Nacht“, vergebe.

In der zweiten Geschichte in dieser Anthologie treffen wir auf Viscount Sebastian Selwick und Sophia Pettibone. Sebastian befindet sich auf dem Landsitz eines verstorbenen Geschäftsfreundes seines Vaters und soll dort als Testamentsvollstrecker fungieren. Obwohl die übrige, angereiste Familie, sich über Sophias angeblich befleckten Ruf bereits vor dem Antreffen der besagten Dame auslässt, ist Sebastians Neugierde geweckt. Vor allem, als sich dann, als sie endlich zugegen ist, herausstellt, dass sie eine der wenigen mitfühlenden Mitglieder des Verstorbenen zu sein scheint, die dem Toten zu Ehren, plant, ein letztes gemeinsames Weihnachtsfest zu veranstalten. Während Sebastian und Sophia die weltlichen Güter ihres verstorbenen Onkels katalogisieren, kommen sie sich näher.

Auch in Gail Ranstroms „Ein Lord, ein Kuss, ein Mistelzweig“, stimmt die Chemie zwischen dem Heldenpaar, wie das weihnachtliche Flair.

Und vor allem gelang es der Autorin zudem noch, eine überraschende Wendung der Story einzubauen, die mir wunderbar gefallen hat. Die Liebesgeschichte zwischen Sebastian und Sophia hat das richtige Timing, trotz der wenigen Seitenzahlen und auch andere Akteure der Geschichte sind liebenswerte Zeitgenossen. Daher vergebe ich auch für die zweite Story in diesem Roman die volle Punktzahl.

In „Mein Engel namens Amalie“, begegnen wir dem kriegsversehrten Alex, der es lediglich einem Freund zu verdanken hat, dass sein verletztes Bein nicht amputiert wurde. Eigentlich sind Alex und Michael nun quitt, weil Alex Michael zuvor das Leben rettete, doch Michael ist anderer Ansicht. Er überredet den verwitweten Alex dazu, ihn über die Weihnachtsfeiertage zu begleiten, zum Landsitz seiner Familie. Dort trifft Alex auf Michaels Schwester Amalie, die seit einem Reitunfall im Rollstuhl sitzt. Nun begreifen Amalie und Alex recht schnell, dass Michael sie miteinander verkuppeln möchte, was besonders Amalie verärgert. Mit ihrem trockenen Humor und ihrer spitzen Zunge weist sie Michael jedoch zunächst in seine Schranken. Doch als Alex und Amalie in einer verfänglichen Situation beobachtet werden, die von Michael missgedeutet wird, besteht Michael darauf, dass sein bester Freund und seine Schwester heiraten müssen. Zähneknirschend macht Alex Amalie einen Heiratsantrag. Amalie stimmt zu, weiß jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Alex einen kleinen Sohn hat, der bei dessen Schwiegermutter lebt.

Ich mochte die Story von Lyn Stone sehr, denn ihr Heldenpaar liefert sich ganz nebenbei auch sehr amüsante Wortgefechte. Beide haben schwierige Zeiten erleben müssen, haben sich jedoch niemals aufgegeben. Während Alex immer noch hofft, wieder laufen zu können, da lediglich sein Knie zertrümmert wurde, hat Amalie jegliche Hoffnungen auf Genesung fallen lassen, obwohl es lediglich Angst ist, die sie lähmt. Ich fand es wunderschön beschrieben, wie Alex versucht Amalie Mut zu machen und wie sich das Heldenpaar gegenseitig aufbaut. Neben Romantik, ist auch hier reichlich weihnachtliches Flair vorhanden, zudem habe ich beim Lesen sogar ein paar Tränchen verdrücken müssen. Also auch für „Mein Engel namens Amalie“ , vergebe ich sehr gerne die volle Punktzahl.

In „Süße Zeit der Wunder“, erzählt Carla Kelly die Geschichte eines Schiffskapitäns, der nach langen Jahren Dienst endlich zurückkehrt, in seine Heimat. Dort lebt auch die Witwe seines besten Freundes, Ianthe, mit ihren beiden Kindern.

Jeremiah liebte Ianthe heimlich, schon von Kindesbeinen an. Doch die entschied sich schließlich für seinen Freund und so blieb Jeremiah nichts anderes übrig, als im Auftrage seines Freundes Liebesbriefe an Ianthe zu verfassen, weil dieser nie so wortgewandt war, wie Jeremiah. Als Ianthes Mann dann schließlich während eines Gefechts auf hoher See tödlich verwundet wurde und in Jeremiahs Armen verstarb, sorgte der gutherzige Jeremiah danach dafür, dass Ianthe zumindest eine gewisse Summe zugestellt wurde, mit der sie und die Kinder für eine Weile versorgt waren. Nun, Jahre später, begegnet Jeremiah zufällig den Kindern von Ianthe und hilft ihnen aus einer Notlage heraus. Diese revanchieren sich, in dem sie Ianthe erzählen, dass Jeremiah plant, die Weihnachtsfeiertage ganz allein zu verbringen. Obwohl Ianthe voller Sorgen ist, weil sie im neuen Jahr ihr Haus verkaufen muss, da sie Geldsorgen plagen, bittet sie Jeremiah darum, die Feiertage bei ihnen zu verbringen. Erfreut stimmt Jeremiah zu, während sein Herz schneller schlägt…

Zugegeben, dass Jeremiah ausgerechnet auf Ianthes Kinder trifft, wirkte etwas sehr zufällig und unglaubwürdig inszeniert, aber okay, bei einem Weihnachtsroman lasse ich mir eine gewisse Prise Unrealismus durchaus mal gefallen. ;-) Zudem kann Carly Kelly nämlich ansonsten mit einer sehr süßen, romantischen und ans Herz gehenden Liebesgeschichte punkten, die mit gewissen „Cyrano de Bergerac“ Storyanleihen aufwartet. Das Heldenpaar ist charismatisch gestrickt, die Kinder von Ianthe sind freundlich, es gibt eigentlich nichts auszusetzen, an diesem Kurzroman. Höchstens, dass ich diesen etwas zu kurz fand, denn es hätte meiner Meinung nach noch ein paar Seitenzahlen mehr gebraucht, um Jeremiahs Hin und Hergerissenheit, ob des Todes seines Freundes, noch mehr zu verdeutlichen. Dennoch, vergebe ich die volle Punktzahl.

Die letzte Geschichte in dieser Weihnachtsanthologie kommt von Annie Burrows und diese Autorin gehört zu meinen Lieblingsautorinnen im Historical Romance Genre. Sie zaubert diesmal eine kleine „Aschenputtelstory“ aus dem Ärmel, in der eine junge Adlige, die auf die Güte ihrer Verwandten angewiesen ist und seit einiger Zeit bei ihrem Onkel und dessen snobistischer Familie lebt, ausgerechnet in ihrem Heim, während die Familie abwesend ist, auf den charismatischen Captain Jack Grayling trifft, der zusammen mit seinen beiden Kindern, Schutz vor der eisigen Winterkälte sucht. Jack ist sehr angetan von der zupackenden, freundlichen und liebenswerten Alice, die er für eine Hausangestellte hält. Und bittet sie schließlich darum, nachdem er sie besser kennengelernt hat, eine Anstellung bei ihm als Kindermädchen anzunehmen. Alice ist entrüstet und enttäuscht, denn sie hat sich in den hochgewachsenen Captain verliebt. Was sie nicht ahnt, ist, dass er einen Titel geerbt hat und keine Frau heiraten kann, die nicht von Stand ist.

Auch diesmal ist es Annie Burrows gelungen, eine sehr warmherzige, wunderschöne und romantische Liebesgeschichte zu schreiben, in der ein charismatisches Heldenpaar agiert. Zugegeben, Jack steht ein wenig lange auf der Leitung, aber seine Unperfektheit machte ihn in meinen Augen noch ein Tickchen sympathischer. Vor allem, weil er sich als lernfähig entpuppte. In „Aschenputtels schönstes Weihnachtsfest“, stimmt wirklich alles und so vergebe ich hier ebenfalls die volle Punktzahl. Ich war überrascht, dass alle Romane in dieser Anthologie gleich stark geschrieben waren, denn kleine Ausreißer sind in Anthologien eigentlich oft an der Tagesordnung. Daher möchte ich diese Sammlung allen Lesern, die das Historical Romance Genre lieben, wärmstens ans Herz legen.

Kurzgefasst: Weihnachten kann mit dieser tollen, rundum gelungenen Weihnachtsanthologie gerne kommen. Mein Lesetipp!

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