Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Eine kleine Info vorneweg: Ich kenne die Autorin Emily Giffin nicht, habe noch keines ihrer Bücher gelesen und so natürlich keine Vergleiche anstellen.

Fremd fischen" war für mich ein kurzweiliger und unterhaltsamer Film, der mich jedoch einige Male am dem, meistens recht gesund wirkenden, Selbsterhaltungstrieb der Hauptfigur Rachel hat zweifeln lassen.
Was für eine Gnade für die Figur des Ethan (Rachels guten Freund), wenigstens gab es so zumindest einen, der ihr mal den Kopf gewaschen hat.

Aber nicht nur das ich Rachel (Ginnifer Goodwin) einfach nicht verstehen konnte, sondern auch der Eindruck den das Paar Rachel und Dex (Colin Egglesfield) bei mir hinterlassen hat, war zu glatt und viel zu flach um wirklich interessant zu sein. Als Hauptfiguren waren sie natürlich die Sympathieträger des Films, denen auch ich mich nicht komplett entziehen konnte und so natürlich auch mit ihnen mitgelitten und mitgeliebt habe. Doch wirklich mitreißen konnten sie mich nicht.

Rachels Freundin Darcy (Kate Hudson, die ich als Zicke einfach grandios fand) oder Marcus (Steve Howey, als ein irgendwie abgedreht sympathischer Prolet) dagegen, empfand ich als viel spannendere Charaktere. Wobei beide Schauspieler auch auf der Leinwand so einiges hergegeben haben und mich als Zuschauer absolut zu fesseln wussten.
Ja, selbst Ethan (John Krasinski), der ja nur ein Randfigur war, hat mein Interesse mehr geweckt als Rachel und Dex.

Ich habe es nicht bereut mir die Zeit genommen zu haben und den Film anzusehen, wobei ich ihn kaum gesehen auch schon fast wieder vergessen habe.

Kurz gefasst: Nette Unterhaltung, auch wenn ich Rachel zu selbstlos und Dex zu feige fand.

Nicoles Bewertung 04 Sterne.png

Die umschwärmte Darcy und die zurückhaltende Rachel sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Doch Rachel hat ein Geheimnis- sie ist seit langem verliebt in den Verlobten von Darcy, den sie bereits kannte, bevor Darcy auf ihn aufmerksam wurde und diesen mit ihrer „Dampfhammermethode“ umgarnte. Ausgerechnet nach der Verlobungsfeier von Darcy und Dex kommt es zu einer Aussprache zwischen Rachel und ihrem „Angebeteten“- dabei stellt sich heraus, dass Dex ebenfalls von Anfang an Gefühle für Rachel hatte.

Beide landen schließlich zusammen im Bett und am Morgen folgt das böse Erwachen. Was tun? Rachel hat fürchterliche Gewissensbisse, Dex ebenfalls, doch keiner traut sich so recht, Darcy die Wahrheit zu sagen. Rachels einziger Verbündeter ist dagegen Ethan, den sie ebenfalls schon seit frühester Kindheit kennt und der sich nicht davor scheut, ihr offen und ehrlich seine Meinung zu sagen. Bei einem Wochenendtrip der Clique kommt es fast zu einem Eklat, denn Ethan weigert sich die Scharade die sich Rachel in ihrer Not ausgedacht hat (sie gibt Ethan als ihren geheimnisvollen Freund aus) weiter mitzumachen. Derweil ist Dex hin und her gerissen- er kann sich nicht zwischen Rachel und Darcy entscheiden; zudem ist er auch noch mit Eltern gesegnet, die recht altmodische Ansichten über die Ehe vertreten…

Sicher, „Fremdfischen“ kommt nicht ohne die typischen Hollywoodklischees aus, Kate Hudson gelingt es dazu nicht, ihre zu verkörpernde Figur ein wenig menschlicher und sympathischer darzustellen und nervt den Zuschauer streckenweise sehr stark mit ihrer divenhaften, zickigen Art, doch es gibt auch sehr viele positive Aspekte, die den Film für mich recht sehenswert machten- allerdings mit einer Einschränkung; als DVD o.k., als Film für die breite Leinwand nur bedingt empfehlenswert.

Die eigentliche Hauptfigur in dieser Verfilmung ist Rachel, eine nette, liebeswerte junge Frau, die zugunsten ihrer Freunde bislang immer zurücksteckte und lieber im Hintergrund bleibt. Auch als Darcy sich zwischen sie und Dex drängt, gibt Rachel lieber gleich auf, anstatt um Dex zu kämpfen und ihrer egoistischen Freundin einmal richtig den Kopf zu waschen. Rachels Bereuen, ihre Verletztheit und ihre widerstrebenden Gefühle werden sehr gut von Ginnifer Goodwin rübergebracht, man leidet mit ihr mit und kann sich gut in sie hineinversetzen, denn mal ehrlich, jede Frau wird sicherlich schon einmal in ihrem Leben mit einer „Darcy“ Bekanntschaft gemacht haben.

Den männlichen Hauptpart spielt Colin Egglesfield (Dex) und sieht man mal von der für mich amüsanten Tatsache ab, dass er optisch wie ein Double des jungen Tom Cruise wirkt (Mimik und Gestik eingeschlossen), macht er seine Sache gar nicht mal schlecht. Mein eigentlicher Held in diesem Film, den ich viel interessanter fand, war jedoch John Krasinski, der die Figur des Ethan sehr überzeugend spielt und der sehr „echt“ und bodenständig wirkt. Es gibt einige romantische Szenen in dem Film, die Rachels und Dex Hingezogenheit zueinander untermauern und die auch sehr nett und süß geraten sind- die ausstehende Aussprache mit Darcy über gestaltet sich jedoch typisch hollywoodmäßig und zog sich übermäßig in die Länge, was mich zwischenzeitlich ein wenig nervte. „Fremdfischen“ wurde als Liebeskomödie deklariert- ehrlich gesagt ist es eher ein „normaler“ Liebesfilm, die wenigen witzigen Szenen innerhalb des Films reichen nicht aus, um gleich eine Komödie aus dem Kinostreifen zu machen- genauso wenig ist es ein Drama, da der schwelende Konflikt zwischen Darcy auf der einen Seite und Rachel und Dex auf der anderen Seite einfach nicht tiefgründiger aufbereitet wurde.
Was bleibt ist ein netter Liebesfilm, der mit romantischen Szenen aufwartet und gute Unterhaltung für einen gemütlichen DVD Abend bietet. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!