Rezensionen

Ankes Bewertung 05 Sterne.png

Ein anständiges Mädchen, die Wüste und eine Jeep voller Kokain. Diese herrlichen Gegensätzlichkeiten sind die Zutaten von "Offroad".

Meike, die bis vor kurzem noch glaubte, irgendwann mit ihrem Mittelstandsleben zufrieden sein zu können, bricht aus. Ein Vater (und Chef, Meike ist seine Juniorchefin und arbeitet im elterlichen Betrieb) der ihr Leben lenken will, ein Job, der alles andere als aufregend ist und ein Verlobter, der sie betrügt - das reicht.
Mit ihrem neu erworbenen Jeep, in dem 50 kg Kokain schlummern, die sie nach dem Kauf zufällig im Wagen entdeckt hat, macht sie sich, mit dem Umweg zunächst etwas Geld zu erdealen, auf den Weg nach Afrika um in die Sahara einmal nach Herzenslust Offroad zu fahren.
Dumm nur, dass das mit dem Dealen nicht ganz so einfach ist.

In "Offroad" ist es nicht die Geschichte, auch wenn diese amüsant ist und mit einigen Gimmicks zum Lachen einlädt, die mich begeistert hat. Der Film bietet keine innovative Geschichte oder besticht durch geschickte Erzählführung, doch bietet er gute und kurzweilige Unterhaltung und einen wunderbar passenden Rahmen für Nora Tschirner, als Meike, und Elyas M'Barek, als Salim.

Die sympathischen Hauptcharaktere, Meike und Salim, charmant und für mich als Zuschauer durch die Schauspieler mit fast spürbaren Vergnügen dargestellt, haben mir unheimlich gut gefallen. Ich mochte besonders ihre Gegensätzlichkeit, die für mich - so seltsam das auch ist, denn eigentlich müsste es das Gegenteil bewirken - die Geschichte realer und lebendiger hat wirken lassen.

Natürlich dürfen auch hier ein paar Klischees nicht fehlen, die zudem deutlich überzeichnet sind, aber was soll's! Mich hat es nicht gestört, dazu habe ich mich zu gut amüsiert.

"Offroad" ist kurzweilige und höchst vergnügliche Unterhaltung, mit ein bisschen Romanze und etwas Action.

Nicoles Bewertung 02 Sterne.png

Meike Pelzer lebt in Geilenkirchen ein ziemlich langweiliges Leben. Zwar hat sie beruflich ausgesorgt, da sie als zukünftige Nachfolgerin ihres Vaters gilt, der eine Firma besitzt in der Rasenmäherbeutel hergestellt werden und hat einen Verlobten, der als Vorzeigeschwiegersohn durchgeht, doch selbst die zünftigen Schützenfeste in ihrer Stadt geben ihr keinen Kick mehr. Als sie beim Zollamt einen amerikanischen Geländewagen ersteigert (denn insgeheim träumt sie schon lange davon einmal mit einem solchen Wagen quer durch die Sahara zu fahren), findet sie nur wenig später 50 kg Kokain darin vor und überlegt sich nun aufgeregt, was sie damit tun soll. Als sie ihren Verlobten beim Fremdgehen erwischt, schnappt sie sich die Drogen und fährt Hals über Kopf mit ihrem neuen Wagen los, um Geilenkirchen möglichst schnell hinter sich zu lassen.
Ihre Versuche die Drogen zu verkaufen bringen ihr jedoch jede Menge Ärger ein. Doch als sie zusammengeschlagen am Boden liegt, wird sie vom herbeieilenden Salim gerettet. Nach anfänglichem Zögern vertraut Meike Salim ihr Geheimnis an, doch wie wird er reagieren?

Ich wurde durch den witzigen Kinotrailer auf "Offroad" aufmerksam und weil ich es leider versäumt habe, den Film gleich im Kino zu schauen, wartete ich auf die DVD Premiere. Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, keine teure Kinokarte gekauft zu haben, denn ehrlich gesagt empfand ich das Schauen des Films als pure Zeitverschwendung und man kann denjenigen, der den Trailer zusammengeschnitten hat, nur beglückwünschen, denn die besten Szenen des Films waren allesamt darin enthalten.

Es ist noch nicht einmal so, dass die Schauspieler ihre Sache schlecht machen. Sowohl Nora Tschirner als auch Elyas M'Barek nimmt man ihre Rollen ab und vor allem stimmt zwischen ihnen beiden die Chemie.
Doch auch wenn die Ausgangssituation so witzig, schräg und interessant klang- die Umsetzung des Ganzen war dann für mich leider alles andere als gelungen. Zunächst einmal fand ich die Drogendealer, die Meike und Salim wegen des Kokains verfolgen, einfach nur lächerlich und grotesk dargestellt. Man nahm ihnen zu keinem Zeitpunkt ihre Gefährlichkeit ab. Stattdessen mutierten sie zu Dorftrotteln, denen nichts gelingt. Große Probleme hatte ich damit, die Dialoge zwischen den Protagonisten zu verstehen. Mal wird genuschelt, mal werden Wörter verschluckt, dann wurde der Ton plötzlich laut und wieder leise- ich war ziemlich genervt davon und musste ständig den Ton an der Fernbedienung anpassen.

Ein richtiges Road Movie, war der Film eigentlich auch nicht. Zwar reist Meike zunächst mit ihrem neuen Wagen nach Berlin, doch im Grunde spielt sich die Verfolgungsjagd fast nur dort ab. Einen Trip in die Sahara gibt es zudem erst im Abspann zu sehen. Trotz des anfangs sehr witzigen Beginns, als Meikes spießiges Leben in Geilenkirchen gezeigt wird, schleichen sich ab dem Zeitpunkt als Meike sich unschlüssig darüber ist, ob sie zu Salim oder zu ihrem Ex-Verlobten gehört, unheimlich viele Längen ein und irgendwann hat es mich auch gar nicht mehr interessiert, wie der Film überhaupt ausgeht. Auch die Szenen in denen Meikes Ex versucht, die Drogen an einen korrupten Rechtsanwalt zu verkaufen, kamen weniger witzig, eher belanglos und überflüssig rüber. Meiner Meinung nach als Drama zu seicht, als Komödie zu unwitzig und als Liebesfilm zu wenig Tiefe. Schade, dabei hätte man meiner Meinung nach so viel daraus machen können.