Rezensionen

Nicoles Bewertung 01 Sterne.png

Zu gerne würde Mrs. Bennet ihre Töchter gut verheiraten, dazu ist ihr jedes Mittel recht. Natürlich versteht sich von selbst, dass es eine dringliche Aufgabe ist, denn hat der gute Mr. Bennet erst einmal das Zeitliche gesegnet, fällt jeglicher Besitz an den trotteligen Pfarrer Mr. Collins, der das alleinige Glück hat, ein Verwandter der Bennets zu sein. Mr. Bennet hat dagegen sein besonderes Augenmerk darauf gerichtet, seine Töchter gut ausbilden zu lassen und zwar im fernen China, in einem Shaolinkloster, denn die Lage im geliebten England ist äußerst heikel, seit eine schlimme Seuche grassiert, die Menschen in Zombies verwandelt. Selbst bei einem harmlosen Spaziergang im Wald, kann man schnell auf die seltsamerweise mit einem Mal recht trickreichen Gestalten stoßen, die sich von den Gehirnen der Lebenden ernähren wollen. Tatkräftig verteidigen sich die furchtlosen Schwestern, doch ein neuer Bekannter, Mr. Wickham, glaubt fest daran, dass die Zombieapokalypse nur kurz bevor steht, die lediglich dadurch eingedämmt werden kann, in dem man den Zombies blutige Ersatznahrung von Tieren zukommen lässt, damit deren vollständige Verwandlung nicht stattfinden kann und sie weiterhin menschlich bleiben. Wickham glaubt also an ein Leben Tür an Tür mit den Zombies, an einen Frieden zwischen Mensch und Infizierten.

Mr. Fitzwilliam Darcy, seines Zeichens gewitzter Zombiejäger, hat einige Tricks und Kniffe auf Lager, um Zombies aufzuspüren, selbst in der Gesellschaft verbergen sie sich nämlich zu gerne. Ihn verbindet seit Jahren eine Feindschaft mit Mr. Wickham. Elizabeth Bennet, mag zu Mr. Darcys Leidwesen, zu gerne Mr. Wickhams Klagen über ihn Gehör schenken, seit Mr. Darcy sie einst auf einem Ball brüskierte und eine anbahnende Liebesgeschichte zwischen Mr. Bingley und Elizabeths Schwester Jane verhinderte. Dennoch, seitdem Darcy die schöne Elizabeth gegen Zombies kämpfen sah, ist es um ihn geschehen. Er hat sich Hals über Kopf in sie verliebt, und das,  obwohl er doch eigentlich seit Kindesbeinen an mit der reizlosen Tochter der gefürchteten Zombiejägerin Lady Catherine de Bourgh verlobt ist. Doch Elizabeth lehnt seinen Heiratsantrag vehement ab und macht ihm klar, wie wenig sie von seinem Charakter hält, was Darcy zutiefst trifft. Er beschließt, allen Liebesangelegenheiten zunächst abzuschwören und stattdessen die drohende Zombieapokalypse zu verhindern. An vorderster Front zusammen mit seinem besten Freund Charles Bingley. Doch dann wird eine der Bennetschwestern entführt und Elizabeth steht plötzlich wieder vor ihm…

Nun ja, wer kann einer „Stolz und Vorurteil“ Verfilmung schon widerstehen? Ich, in diesem Falle leider nicht. Angepriesen als Horrorkomödie, machte mich die bunte Mischung aus Jane Austen Adaption und Horrorstory neugierig, denn es ist klingt ja schon irgendwie schräg, Darcy und Lizzie auf Zombies loszulassen, oder?

Mag die Idee auch noch so witzig klingen, die Umsetzung war es leider ganz und gar nicht. Ich fand, dass man es sich äußerst leicht gemacht hat. Man nehme die einprägendsten Szenen und Dialoge aus „Stolz und Vorurteil“, klatsche sie lieblos aneinander (Lieber Himmel, die Schnitte waren ja grauslich!) , besetzte den Film mit Akteuren, die allesamt gelangweilt und uninspiriert wirken und lasse noch ein paar Zombies durchs Bild taumeln, die gefühllos dahingemetzelt werden, selbst wenn sie mal irgendwann liebe Nachbarn oder Freunde waren. Ach ja, fast vergessen, natürlich dürfen auch die vier apokalyptischen Reiter gegen Ende des Streifens nicht fehlen, die einen zweiten Teil ankündigen. Möge das doch bitte unter allen Umständen verhindert werden! Ich finde es ehrlich gesagt traurig, dass man mit so wenig eigenen Ideen einen Film auf die Beine stellen darf! Ich schätze mal, die arme Jane Austen würde sich im Grabe umdrehen, würde sie dieses Machwerk ansehen müssen. Aber vielleicht wäre sie ab und an auch mal amüsiert. Etwa wenn Darcy seiner Elizabeth einen Heiratsantrag macht und sich beide bis an die Zähne bewaffnet bekämpfen, (Okay, die Sache mit dem aufgeschlitzten Dekolleté , mag ein alter Hut sein, seit Antonio Banderas und Catherine Zeta-Jones in „Zorro“) oder aber wenn die Bennetschwestern furchtlos in den Kampf ziehen und am Ende sogar mal Lizzie ihren Darcy retten kann.

Die Ausstattung des Films, Locations, Kostüme etc., ist wirklich grandios, dafür gibt es von mir den einen Punkt. Doch ansonsten ist der Film ganz fürchterlich; nicht fürchterlich gruselig, sondern fürchterlich gruselig schlecht geraten und selbst Matt Smith, den man aus der TV Serie „Dr Who“ kennt, kann ihn in seiner Rolle als Mr. Collins nicht retten. Seine Darstellung des Mr. Collins wirkt dermaßen überzogen und hibbelig, dass man ihm am liebsten eine gute Dosis Ritalin oder auch eine Haushaltspackung Baldrian am Stück verpassen möchte.

Überhaupt fand ich, dass man es hier mit den blutleersten Bennets, Darcys und Bingleys zu tun bekommt, die man je in einer Austenadaption sah. Und was ich den Machern wirklich übel genommen habe, ist, dass der Film als Horrorkomödie deklariert wurde, aber nicht eine witzige Stelle in diesem Film zu finden ist! Dass man Mr. Wickham in diesem Streifen zeitweilig sympathisch findet (selbst wenn der Hautdarsteller reichlich Pomade vergossen hat in seinem Haar, was absolut zu seiner Rolle passt) verdeutlich dem Zuschauer besonders, wie unsympathisch der Rest der Akteure wirkt.

Kurz gefasst: Gruselig schlechte Austenadaption, die genauso uninspiriert ist, wie der Filmtitel klingt. Weder Horror, noch Horrorkomödie- eher ein Trauerspiel, ob der schlechten Darbietung der Akteure.