Rezensionen

Nicoles Bewertung 01 05 Sterne.png

Cop Jonathan White könnte eigentlich glücklich sein. Er hat eine Frau und eine kleine Tochter und lebt in einem ruhigen Viertel in New York. Doch eines Tages holt ihn seine Vergangenheit ein. Nachdem sein Vater, auch ein Cop, starb, wuchs Jonathan in einem der gefährlichsten Ecken New Yorks heran. Und nun, 16 Jahre später, wird er in die gleiche Dienststelle versetzt, in der auch sein Vater einst seinen Dienst leistete. Mittlerweile hat die Polizei von Queens keinen guten Ruf mehr und besonders eine hartnäckige Reporterin lässt nicht locker und beschuldigt die Polizeioberen der Korruption.

Ihr werden immer wieder anonyme Schreiben zugestellt. Der anonyme Schreiber behauptet, dass die Polizei zwei Mordfälle, die 1986 an zwei Junkies begangen wurden, damals unter den Tisch fallen ließ und den Mörder bis heute deckt. Zur gleichen Zeit bekommt Jonathan mit seinem Partner den Auftrag, die Journalistin dazu zu bringen, Stillschweigen über die Sache zu bewahren. Doch Jonathan hat selbst großes Interesse daran, dass die Schreiben nicht publik gemacht werden, da er nämlich selbst die beiden Junkies von einst tötete…

Man sollte sich nicht von großen Namen blenden lassen, wenn man auf der Suche nach einem guten Film ist. Diese Erfahrung musste ich leider mit „The Son Of No One“ machen. Trotz Al Pacino, Ray Liotta, Juliette Binoche und Katie Holmes und einer eigentlich interessanten Ausgangssituation dümpelt der Film 94 Minuten vor sich hin, in denen der Zuschauer durch gedankliche Rückblenden des Filmhelden erfährt, was vor 16 Jahren geschah und wieso er einst zum Mörder wurde.

Wäre das in großzügigeren Etappen geschehen; wäre man länger über die Motive von Jonathan im Unklaren gelassen worden, hätten sich dann vielleicht doch noch ein paar Spannungselemente eingeschlichen, doch leider wird man gleich zu Beginn des Films ins rechte Licht gerückt und so fragt man sich als Zuschauer irgendwann, was „The Son Of No One“ eigentlich darstellen soll. Drama? Krimi? Gesellschaftsstudie? Es ist eigentlich von allem etwas, aber für meinen Geschmack völlig uninspiriert aufbereitet worden.

Sicher, Jonathans Schicksal bzw. seine Kindheitserlebnisse sind tragisch und lassen keinen Zuschauer kalt, doch wer nun einen Film im Stile von beispielsweise „Sleepers“ erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Jonathan ist kein Rächer, sondern einzig und allein ein Opfer und ehrlich gesagt zunächst auch kein Mörder!

Die bekannten Mimen wie Binoche, Holmes oder Pacino haben recht undankbare, nichtssagende Rollen, wobei ich zudem recht genervt von Holmes Darstellung als kreischende, überforderte Copehefrau war- lediglich Ray Liotta konnte einmal wieder als Schurke vom Dienst glänzen.

Der Showdown am Ende des Filmes ist dann so haarsträubend und unglaubwürdig inszeniert worden, dass es mir die sprichwörtlichen Schuhe auszog und ich beschlossen habe, lieber mal wieder in alte Folgen von „Ein Fall für Zwei“ hineinzuschauen, denn die sind definitiv spannender, als dieser Streifen hier.