Elizabeth Hoyt
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Originaltitel: To taste Temptation
Verlag: dp Verlag
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Oktober 2023
Genre: Historical
Teil einer Serie: The Legend of the Four Soldiers 01
Klappentext
Lady Emeline Gordon ist das Sinnbild der vornehmen Londoner Gesellschaftskreise und das komplette Gegenteil des erfolgreichen Bostoner Geschäftsmannes und ehemaligen Kolonialsoldaten Samuel Hartley. Dieser mag zwar vermögend sein, doch seine Manieren sind so ungezügelt wie die amerikanische Wildnis, in der er aufgewachsen ist. Dennoch ist Emeline fasziniert und kann nicht Nein sagen, als er sie spontan bittet, seine Schwester in die Gesellschaft einzuführen. Gegen jede Vernunft fühlt sie sich magisch von Samuel angezogen. Doch dieser ist nach London gekommen, um eine Rechnung zu begleichen, nicht um sich zu verlieben …
Quelle: dp Verlag
weitere Ausgaben:
Titel: Wild ist mein Verlangen
Verlag: Mira
Erscheinungsdatum: Mai 2012
Titel: Verbotene Sehnsucht
Verlag: Cora
Band: Historical Special 38
Erscheinungsdatum: Dezember 2010
Ankes Bewertung
Wie schon in ihrer "Prince"-Trilogie bindet Elizabeth Hoyt auch in ihrer "The Legend of the Four Soldiers"-Serie ein Märchen im Hintergrund zu ihrer Geschichte ein. Jeweils ein Abschnitt dient als Einleitung zum jeweiligen Kapitel des Buches.
Mir persönlich gefällt das wirklich gut, zumal es faszinierend zu lesen ist, wie sich selbiges mit der Geschichte von Samuel und Emeline verbindet, die in "Wild wie mein Verlangen" erzählt wird.
Die Figur des Samuel, mit seinem rauen Sexappeal, steht in wunderbarem Kontrast zur perfekten Lady, die Emeline darstellt. Dass die beiden dennoch so gut zusammenpassen, liegt vor allem daran, dass Emeline im Grunde so gar nicht das unbedarfte, zurückhaltende Frauchen ist, was sie zu sein vorgibt.
Sie hat sich zum Schutz in einen dicken Panzer aus vornehmer Gefühllosigkeit gehüllt, den Sam jedoch so meisterhaft zu knacken weiß; eine Tatsache, für den Leser nachvollziehbar von der Autorin beschrieben, die Emeline unglaublich viel Angst macht.
Ich empfand beim Lesen jedoch ein ungleiches Gewicht der Darstellung der Charaktere: So erfährt man von Anfang an viel über den Helden Samuel, der fast die ganze Zeit über im Mittelpunkt der Geschichte steht. Und ja, er ist eine wirklich faszinierende Figur - und trotzdem empfand ich es schade, dass man erst am Ende der Geschichte mehr über die Heldin und ihre Gefühle, die sie bewogen haben, so vorsichtig, sogar ablehnend gegenüber Sam zu sein, erfährt. Ihr Entwicklung, also die Auflösung ihres Gefühlsknotens, wird dann lediglich auf ein paar Seiten ganz zum Schluss abgehakt.
Neben den fesselnden Figuren und interessanten Nebencharakteren fand ich auch den Plot recht unterhaltsam. So konnte ich der Autorin sogar, das mitunter nervige Hin und Her und ver- und hinauszögern des Unausweichlichen verzeihen. Mitgenommen und gefesselt, weil so eindringlich erzählt, haben mich aber auch die Schilderungen von Samuels Erlebnissen und seine Probleme damit; die Vergangenheit anzunehmen und als solche zu akzeptieren.
Kurzgefasst: Eine intensive geschilderte rau-romantische Liebesgeschichte, die mich mit ihren faszinierenden Charakteren begeistert hat
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Mira, Wild wie mein Verlangen.
Nicoles Bewertung
Samuel Hartley, ehemals Mitglied der 28. Kompanie, die in den Kolonien erbittert gegen Franzosen und Indianer gekämpft hat, reist mit seiner jüngeren Schwester Rebecca nach England, denn eines lässt ihm seit damals keine Ruhe mehr- er befürchtet, seine Kameraden wurden vor dem entscheidenden Gefecht an die Franzosen verraten. Und so will der albtraumgeplagte Sam Licht ins Dunkel bringen, in dem er die wenigen Überlebenden von damals befragt.
Er wendet sich zunächst an Lady Emeline Gordon, deren Bruder Reynaud zusammen mit ihm in der 28. Kompanie kämpfte und dort auf grausame Art und Weise ums Leben kam. Emeline soll Sams Schwester Rebecca Unterricht in Sachen Benimm und Tanz geben, da sie in die Gesellschaft eingeführt werden soll.
Zunächst gibt sich Emeline recht widerborstig- schließlich ist sie eine Adlige und Sam nur ein bürgerlicher Emporkömmling, der es nur seinem ausgeprägten Geschäftsinn zu verdanken hat, zu Vermögen gekommen zu sein, doch als sie erfährt, dass Reynaud und er sich kannten, gibt sie nach. Sam gibt Emeline viele Rätsel auf- so kleidet er sich äußerst unmodern, was ihr ein stetes Ärgernis ist und zudem bringt er sie immer wieder aus der Fassung, mit seinem ungeschliffenen Benehmen. Und dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Wie kann das sein?
Währenddessen macht Samuel einen weiteren ehemaligen Soldaten ausfindig, doch zu seiner Verwunderung muss er feststellen, dass es Emelines Verlobter ist…
Verbotene Sehnsucht ist der erste Teil einer neuen Serie der Autorin, in der es um vier ehemalige Soldaten, die einst in den Kolonien kämpften, geht. Alle vier haben seitdem viele seelische Qualen durchleiden müssen, denn ihre Kompanie wurde verraten und anschließend von den Franzosen und Indianern regelrecht niedergemetzelt. Dies ist die Geschichte über Samuel Hartley, einem Bürgerlichen, der im Verdacht steht, seine Kameraden während des Überfalls schmählich im Stich gelassen zu haben und der selbst nicht genau weiß, ob er feige oder mutig gehandelt hat, als er mit einem Messer verwundet loslief, um Verstärkung zu erbitten.
Als Sam Emeline trifft, ist er sofort gebannt von ihrer Schönheit und ihrem forschen Auftreten. Obwohl ihm eigentlich klar ist, dass sie beide Welten trennen- sie ist die Tochter eines Earls und er ein zwar reicher, aber bürgerlicher Geschäftsmann, kann er nicht davon ablassen, sie immer wieder zu küssen, auch wenn sie sich jedes Mal vorher dagegen zur Wehr setzt. Selbst als er erfährt, dass Emeline verlobt ist, geht sie ihm nicht mehr aus dem Sinn. Während Sam ein charismatischer und erfrischend offener Romanheld ist, den ich sogleich in mein Leserherz geschlossen habe, wurde ich dagegen mit Emeline nur bedingt warm.
Viele Rezensenten in den USA bemängelten ihren Charakter, hielten sie lediglich für snobistisch, distanziert und kühl, doch obwohl sie sicherlich diese Eigenschaften verkörpert, hat es eigentlich einen anderen Grund, wieso sie sich Sam gegenüber so unterkühlt und kalt verhält- sie hat einfach Angst, sich noch mal ernstlich zu verlieben und dann wiederum einen Menschen zu verlieren, den sie in ihr Herz geschlossen hat.
Daher fand ich Emeline in dieser Hinsicht gar nicht so schrecklich, doch ihrer Figur fehlte einfach mehr Tiefe. Statt ihren aristokratischem Standesdünkel zu sehr hervorzukehren, hätte die Autorin die Heldin lieber etwas verschlossener darstellen sollen, das hätte nicht ganz so unsympathisch gewirkt. Doch in Szenen, wenn Sam ihr seine verletzliche Seite zeigt, geht sie aus sich heraus und zeigt, dass sie dennoch ein Herz besitzt.
Die Nebenfiguren in diesem Roman setzen unterhaltsame Akzente- etwa Emelines kleiner Sohn oder ihre schrullige Tante. Auch der Held des nächsten Teils, Jasper, Viscount Vale, tritt hier schon in Erscheinung und auch Rebecca, die Schwester von Samuel ist ein interessanter Romancharakter, wobei ich über sie gerne noch etwas mehr erfahren hätte.
Eine kleine Ungereimtheit möchte ich aber noch anmerken. Sam deutet Jasper gegenüber zu keinem Zeitpunkt an, dass er Emeline liebt oder sie heiraten will- es kommt lediglich zu einer Schlägerei zwischen beiden, als Jasper seine Verlobung mit Emeline ankündigt. Doch trotzdem weiß Jasper am Ende ohne Aussprache sofort, dass Emeline ihn nicht heiraten will. Man hat als Leser das Gefühl, es würde eine Romanpassage fehlen, in der es zu einem klärenden Gespräch zwischen den beiden Rivalen kommt.
Trotzdem ist für mich auch der neue Roman von Elizabeth Hoyt im Großen und Ganzen ein wunderbares Leseerlebnis gewesen- man muss dem Roman nur etwas Zeit geben, da der Beginn ein wenig schleppend ist. Dann aber wird man mit einer schönen Liebesgeschichte versöhnt. An Elizabeth Hoyts Schreibstil ist auch diesmal wieder nichts auszusetzen. Ausdruck und Sprache sind brillant, die deutsche Übersetzung ist gelungen und so steht dem Lesevergnügen nichts im Wege.
Nebenher wird, wie auch schon in anderen Romances der Autorin, ein Märchen erzählt- diesmal vom Soldaten Eisenherz, der von einem Zwerg die Auflage bekommen hat, sieben Jahre nicht zu sprechen, ansonsten würde er alles, was er liebt, wieder verlieren. Auch dieses Märchen ist sehr süß erzählt und war für mich ein weiterer Pluspunkt.
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Cora, Historical Spezial 38, Verbotenen Sehnsucht.
Kas Bewertung
Wir befinden uns in London, im Jahr 1764.
Samuel Hartley, ein reicher, amerikanischer Geschäftsmann ist mit dem Hintergedanken angereist, neben seinen Geschäften mit der Töpferei Wedgwood, auch etwas anderes zu erledigen. Er ist auf der Suche nach dem Verräter, der sechs Jahre zuvor, für das Massaker verantwortlich ist, dass das 28. Regiment in der amerikanischen Kolonie fast vollständig ausgelöscht hat. Sam hat als Beweis ein verräterisches Schriftstück in seinem Besitz. Er versucht Lady Emeline Gordon dazu zu bewegen, seine Schwester Rebecca, die mit angereist ist, in die Londoner Gesellschaft einzuführen.
Die Witwe Lady Emeline Gordon ist nicht nur schön und typische Vertreterin ihres Standes, sondern auch die Schwester des Mannes, Reynaud St. Aubyn, der auf grausame Art und Weise von Mitgliedern der Wyandot - einem Indianerstamm - ermordet wurde, welche an dem Massaker beteiligt waren. Lady Emeline fühlt sich einerseits von dem ungeschliffenen Sam angezogen, doch andererseits abgestoßen, eben aus dem gleichen Grund. Sie ist bis oben hin gefüllt mit aristokratischem Standesdünkel.
Samuel Hartley ist jedoch ein "Jäger". Und er setzt alles daran, dass er Lady Emelines "aristokratischen" Widerstand bricht. Je mehr sich Emeline gegen ihn wehrt, desto größer wird sein Jagdtrieb. Und es endet damit, wo es über kurz oder lang enden muss, obwohl der Verlobte von Emeline, Lord Jasper Vale, sich auf Samuels Seite geschlagen hat, um den gesuchten Verräter zu finden. Denn auch Lord Vale gehört, wie Samuel, zu den wenigen Überlebenden des Massakers.
Es ist schon seltsam: Elizabeth Hoyt ist für mich gleichbedeutend mit "Automatischer-Buch-Kauf". Vielleicht habe ich darum von vorneherein zu viel Erwartung in die Geschichte von Samuel und Emeline gesetzt. Mir persönlich hat Emeline viel zu lange die verächtlich-Hochmütige gemimt. Natürlich hat sich hinter ihrem Hochmut ihre Angst versteckt, wieder jemanden zu verlieren, den sie liebt, so wie in der Vergangenheit ihren Ehemann, ihren Bruder und ihren Vater. Aber das Ross, auf dem Lady Emeline Gordon saß, war mir einen Tick zu hoch. Dem Himmel sei Dank ist sie ab und an "heruntergestiegen" und menschlicher erschienen.
Auch was Samuel Hartley betrifft, bin ich zwiegespalten: Zwar hat die Autorin gekonnt vermittelt, welche Beweggründe hinter seiner Rache stecken und warum und wann er sich in Lady Emeline verliebt hat. Doch seltsam "flach" wird das Verhältnis zu seiner jüngeren Schwester Rebecca dargestellt. Oder wie er es geschafft hat, in nur kurzer Zeit aus dem Erbe seines Onkels ein Vermögen zu machen. Im Gegensatz dazu sind Daniel, Emelines Sohn und deren Tante Cristelle wieder zwei sehr sympathische Charaktere.
"Verbotene Sehnsucht", der erste Teil der "The Legend of the Four Soldiers"-Reihe bekommt von mir 3,5 Punkte, da ich persönlich mit der Geschichte "himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt" bin. Diese dennoch eher positive Bewertung liegt - ich gebe es zu - auch an dem Märchen "Eisenherz", welches als Exzerpt jedem Kapitel vorgefasst beigefügt ist. Denn es war durchwegs einfühlsam und liebevoll geschrieben. Trotz allem oder gerade wegen meiner Zwiespältigkeit werde ich auch den zweiten Teil der Serie lesen.
Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Cora, Historical Spezial 38, Verbotenen Sehnsucht.