Elizabeth Hoyt
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Originaltitel: To Beguile A Beast
Verlag: dp Verlag
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Dezember 2023
Genre: Historical
Teil einer Serie: Four Soldiers 03
Klappentext
Aus Angst vor der Rache eines Dukes flieht Helen Fitzwilliam nach Schottland. Sie lässt ihren gesamten Reichtum und ihr altes Leben zurück, um auf einer düsteren Burg als Hauswirtschafterin zu arbeiten. Der Burgherr, ein geschundener Mann, ist gerade aus den Kolonien zurückgekehrt und möchte sich vor der Außenwelt versteckt halten. Als die beiden aufeinandertreffen, wird Alistair von Helens Schönheit, sowie ihrem Mut und ihrer Sinnlichkeit in den Bann gezogen. Sie weckt aber nicht nur die Lust in ihm, sondern auch die Liebe. Jedoch könnte Helens Vergangenheit die beiden jederzeit entzweien. Wird Alistair Helen davonjagen, wenn die Wahrheit ans Licht kommt oder für ihre Liebe kämpfen?
Quelle: dp Verlag
weitere Ausgaben:
Titel: Leidenschaft eines Highlanders
Verlag: Mira
Erscheinungsdatum: Mai 2014
Titel: Ein unbezähmbarer Verführer
Verlag: Cora
Band: Historical Special 48
Erscheinungsdatum: Juni 2013
Kas Bewertung
Was mich immer wieder an den Geschichten von Elizabeth Hoyt begeistert, ist die Geschichte in der Geschichte, die als Exzerpt jedem Kapitel beigefügt, erzählt wird. In "Ein unbezähmbarer Verführer" ist es "Der Wahrsprecher". Ein Märchen, das zauberhaft zu überzeugen weiß. Doch hier nun zur eigentlichen Geschichte.
Helen ist die Tochter eines Arztes und seit vielen Jahren die Mätresse des ignoranten, aber extrem besitzergreifenden Duke of Lister, mit dem sie zwei Kinder hat, deren Namen ihn nicht mal interessieren. Den 5-jährigen Jamie und die 9-jährige Abigail, ein sehr zurückhaltendes Mädchen. Helen setzt alles daran, den Duke zu verlassen und sie findet - wie wir bereits aus dem Vorgängerband wissen - Unterstützung bei Lady Vale, der Frau des Viscount Vale, Jasper Renshaw. Lady Vale beschließt, Helen unter falschem Namen als Haushälterin zu Sir Alistair Monroe zu schicken.
Alistair ist Naturforscher und war mit demselben Regiment in den Kolonien unterwegs, wie Viscount Vale, als dieses von Indianern grausamst aufgerieben wurde. Alistair geriet in Gefangenschaft und wurde gefoltert. Er verlor nicht nur einen Finger, sondern auch ein Auge und trug schreckliche Narben im Gesicht und am Körper davon. Von den Narben auf seiner Seele ganz zu schweigen.
Alistar lebt zurückgezogen, nur mit einem griesgrämigen Diener, auf seiner schottischen Burg, die schon bessere Tage gesehen hat. Kontakt zur Außenwelt meidet er vehement wegen seines Aussehens. Umso schwieriger gestaltet sich das erste Zusammentreffen zwischen ihm, Helen und den beiden Kindern. ^^
Einfühlsam erzählt Elizabeth Hoyt die Geschichte von zwei gesellschaftlich nicht akzeptierten Außenseitern, die sich langsam und vorsichtig einander annähern. Viel Spaß macht es, als die Schwester Sir Alistairs und deren Freundin au der Burg auftauchen und für eine liebevolle Portion Unruhe sorgen. Doch die frisch erworbene Harmonie scheint ins Gegenteil umzuschlagen, als der Duke of Lister herausfindet, wo sich Helen vor ihm versteckt. Er greift zu unlauteren Mitteln, die Helen zum Handeln zwingen sollen, doch Alistair hat ein As im Ärmel, mit dem der Duke wahrlich nicht gerechnet hat.
Leider fand ich Helen an einigen Stellen etwas naiv und irrational, was mich störte. Zudem wurde sehr sparsam mit der Aufklärung um den Indianerangriff von Spinners Falls, bei dem Alistair so zugerichtet wurde, und der sich wie ein rotes Band um die "The Legend of the Four Soldiers"-Reihe spannt, umgegangen. Nichtsdestotrotz 4 Lesepunkte für "Ein unbezähmbarer Verführer".
Kurzgefasst: einfühlsam erzählter Historical mit einem sehr sympathischen, naturliebenden "tortured" Helden.
Ankes Bewertung
Auf der Flucht vor dem Duke of Lister, dessen Mätresse sie war und der Vater ihrer zwei kleinen Kinder ist, landet Helen Fitzwilliam in der Burg des griesgrämigen und zurückgezogen lebenden Sir Alistair Munroe.
Der will eigentlich gar keine Haushälterin, als die sich als Helen bei ihm vorstellt, im Haus haben, doch irgendwie wird er die Frau und ihre Kinder einfach nicht mehr los. Und irgendwie sind sie ihm auch viel zu schnell ans Herz gewachsen, von der anziehenden Helen ganz zu schweigen.
Während er seinem Glück noch gar nicht trauen will, eine solche wunderbare Frau für seine Burg und sein Bett gefunden zu haben, spürt der Duke of Lister seine widerspenstige ehemalige Geliebte auf und entführt die Kinder, an denen ihm jedoch nichts liegt. Er will nur sein Eigentum zurück, als das er Helen betrachtet.
Nun ist es an Alistair sich zu fragen, was er zu tun bereit ist, wie sehr ihm Mutter und Kinder ans Herz gewachsen sind und ob er auf eine gemeinsame Zukunft hoffen darf?
Ich habe beim Lesen von Elizabeth Hoyts 3. Teil ihrer "Four Soldiers" Reihe eine wirklich vergnügliche Zeit verbracht, mich gut unterhalten, hier und da geschmunzelt und verträumt die romantische Liebesgeschichte verfolgt.
Diese erinnert ein bisschen an die Geschichte von der "Schönen und dem Biest", auch wenn Alistair eigentlich nicht wirklich biestig, sondern lediglich grummelig und knurrig ist und nichts einfordert, sogar als Retter in der Not zur Verfügung steht, ansonsten zwar zurückgezogen lebt, aber doch ganz gut mit seiner Situation (Narben im Gesicht, ein fehlendes Auge und fehlende Fingerglieder) zurechtzukommen scheint.
Gut gefallen hat mir, dass die Autorin den verunstalteten Mann nicht nur durch eine schöne Frau aus der Reserve lockt, sondern sich, mit ihren zwei kleinen Kindern, diese Rolle teilt. Für mich hat dieser Kniff die Geschichte warmherzig und auch irgendwie nachvollziehbarer gemacht. Zudem verleiht sie Alistair einen nicht zu leugnenden menschlich-fürsorglichen Zug, den er vielleicht nicht gehabt hätte, hätte er sich einfach nur für seine hübsche Haushälterin interessiert.
Trotzdem habe ich ein wenig gezögert, welche Bewertung ich dem Roman geben soll, da er mich weder überraschen noch tief berühren oder mich so richtig packen konnte. Definitiv schön zu lesen, für den Moment unterhaltsam und als Teil einer Reihe für mich natürlich auch von Interesse, schließlich will ich gerne wissen, wie die Hintergrundgeschichte weiter geht, aber nicht mehr als "solide" zu beschreiben und vielleicht sogar "Durchschnitt" hinzuzufügen.
Kurzgefasst: Unterhaltsam, vergnüglich und romantisch - eine schön erzählte, aber unaufgeregte und wenig überraschende Liebesromankost - nichts, was lange im Gedächtnis bleibt.
Nicoles Bewertung
Helen, ehemalige Mätresse des Dukes of Lister, dem sie einst zwei Kinder schenkte, befindet sich mit besagten Kindern auf der Flucht. Ihr Ziel ist Schottland, genauer gesagt die einsame Burg des Naturforschers Sir Alistair Munroe, wo sie sich als Haushälterin ausgeben und dem zurückgezogen lebenden Mann im Haushalt zur Hand gehen möchte. Eine gemeinsame Freundin von Sir Alistair und Helden kam auf diese Idee und glaubte insgeheim, damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können, da sie meinte, Helden und Alistair würden gut zueinander passen.
Sir Alistair fällt aus allen Wolken, als er der, resolut auftretenden Helden das erste Mal begegnet und diese sich weigert, seine Burg wieder zu verlassen.
Obwohl er durch den Hinterhalt der Indianer bei Spinner Falls äußerlich aufs Äußerste versehrt wurde und er es daher auch hasst in die Öffentlichkeit zu gehen, um nicht von aller Welt angestarrt zu werden, scheinen seine Narben Helden dagegen kaltzulassen. Auch ihre Kinder freunden sich nach dem ersten Schreck sehr schnell mit ihm an und schließen ihn und seinen Hund ins Herz. Doch empfindet Helden wirklich mehr für Alistair als Kameradschaft und kann eine mögliche Liebesgeschichte zwischen ihm und Helden überhaupt möglich sein? Zumal Alistair nicht ahnt, dass Helen alles andere als die sittsame Witwe ist, als die sie sich bei ihm ausgegeben hat. Und auch der Duke will Helden um jeden Preis wieder in seine Hände bekommen und durchkämmt fieberhaft das Land auf der Suche nach Helen und ihren gemeinsamen Kindern.
Nach „Wild wie mein Verlangen“ und „Das Geheimnis des Viscounts“ geht die Geschichte um die vier Soldaten, die das Massaker bei Spinner’s Falls überlebten und nun auf der Suche nach dem Verräter aus eigenen Reihen sind, in „Ein unbezähmbarer Verführer“ weiter. Diesmal stehen zwei Nebenfiguren der Vorgängerbände im Mittelpunkt und ich war schon im Vorfeld sehr gespannt auf Sir Alistairs und Helens Geschichte, da man am Ende von „Das Geheimnis des Viscounts“ schon eine Art „Die Schöne und das Biest“ Story vermuten konnte.
Demnach war es dann auch keine Überraschung für mich, dass sich der Großteil dieses Romans dann auch auf Sir Alistairs Burg abspielt und er eigentlich zu großen Teilen lediglich ein Zwei-Personen Stück geworden ist, sieht man einmal von den Romanpassagen ab, in denen Helens Kinder involviert werden.
Im Fokus stehen also Alistair und Helen; ein Heldenpaar, das jeder für sich gewisse tragische Momente im Leben überstehen musste. Während Helen in all den Jahren Mut fehlte, ihre Situation zu ändern, sie aber ab dem Zeitpunkt, als sie gen Schottland aufbricht, versucht ihre Fehler von einst wieder gutzumachen, hat sich Alistair eigentlich bereits selbst aufgegeben und lebt nur noch für seine Studien. Erst als Helen ihn aufrüttelt und aus seiner Apathie reißt, beginnt er wieder Hoffnung zu schöpfen, lebt aber weiterhin in der Angst, dass ihm alles Gute, dass ihn durch Helen und die Kinder widerfahren ist, plötzlich wieder genommen werden könnte.
Die Autorin versteht es wie immer sehr gut, die Liebesgeschichte zwischen ihrem Heldenpaar plausibel und sehr sensibel, mit einer großen Portion Romantik versehen, versteht sich, darzubieten. Und natürlich sind auch die Liebesszenen zwischen Alistair und Helen recht erotisch und prickelnd beschrieben, sodass man als Leser nicht auf das gewisse Knistern zwischen den Buchseiten verzichten muss.
Während einige amerikanische Leser dieses Romans im englischsprachigen Original bemängelten, dass Elizabeth Hoyts Roman diesmal wenig historisches Flair zu bieten hat und sehr viele moderne Ausdrücke beinhaltet, konnte ich das bei der deutschen Übersetzung nicht nachempfinden, aber wahrscheinlich lag das unter anderem auch an der guten Bearbeitung/Übersetzung von Alexandra Kranefeld.
Und obwohl ich von Elizabeth Hoyts dritten Teil der Serie sehr angetan war, haben mich doch ein paar Dinge innerhalb der Story irritiert. Zum einen wird eine Kurtisane wohl gewusst haben, wie sie in der Lage ist zu verhüten. Helens Darstellung wirkte auf mich manchmal ein wenig zu sehr wie die einer unbedarften Jungfrau, denn eine erfahrene Mätresse. Und auch Alistairs zögerliches Verhalten (und vor allem sein allzu langes Zaudern Helen seine Liebe zu gestehen) hat mich so manches Mal ein wenig gestört.
Ganz seltsam fand ich aber dann die Auftritte von Alistairs Schwester, die zusammen mit ihrer Freundin seine Burg heimsucht. Warum erst nach einer so langen Zeit und vor allem warum hatte die Autorin nicht den Mut statt meiner Meinung nach recht offensichtlichen Andeutungen hier ganz klarzumachen, dass Alistairs Schwester mit einer Frau zusammen ist? So wirkt zumindest diese Beschreibung der Beziehung von Alistairs Schwester auf mich leider nur wie ein recht verunglückter Versuch, für ein wenig mehr Toleranz in Liebesromanen zu sorgen.
Wer nun bereits voller Hoffnung darauf war, dass sich das Rätsel um den Verräter in diesem Teil bereits auflösen oder zumindest vorangetrieben würde, wird leider in dieser Hinsicht enttäuscht werden. Die Romanpassagen, die sich um „diese Sache“ drehen, sind leider nicht der Rede wert und man ist (fast) am Ende genauso schlau wie vorher.
Wie man es bei Elizabeth Hoyts Romances bereits gewohnt ist, erzählt die Autorin auch diesmal ein kleines, aber süßes Märchen zwischen einer verzauberten Prinzessin und einem ehrlichen Kämpfer nebenher, das zwar für die Hauptgeschichte nicht unbedingt wichtig gewesen wäre, aber dennoch diesen ansonsten sehr schönen Historical noch zusätzlich abrundet.
Kurzgefasst: Ein romantischer, prickelnder Historical, der mit einer „Die Schöne und das Biest“ Story aufwartet.