Elizabeth Hoyt
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Originaltitel: To Desire A Devil
Verlag: dp Verlag
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Januar 2024
Genre: Historical
Teil einer Serie: Four Soldiers 04
Klappentext
Reynaud St. Aubyn musste die vergangenen sieben Jahre in brutaler Gefangenschaft verbringen und wurde deswegen vom Rest der Gesellschaft totgeglaubt. Jetzt, da er wieder frei ist, stürmt er geschunden und gebrochen, aber rasend vor Wut, in sein ehemaliges Zuhause und verlangt sein rechtmäßiges Erbe. Dort trifft er auf Beatrice Corning, eine feine englische Dame und Nichte des momentanen Earls. Beatrice kennt Reynaud nur von einem Gemälde im Haus ihres Onkels und als sie ihn nun wahrhaftig vor sich stehen sieht, überläuft sie ein sehnsüchtiges Prickeln. Doch wie kann sie einen Mann lieben, der mit allen Mitteln seinen Titel zurückbekommen möchte und sogar dazu bereit ist, ihre Unschuld zu opfern?
Quelle: dp Verlag
weitere Ausgaben:
Titel: Im Bett mit einem Earl
Verlag: Cora
Band: Historical Special 53
Erscheinungsdatum: September 2014
Kas Bewertung
Seit dem Tod ihrer Eltern lebt Lady Beatrice bei ihrem Onkel Reggie. Unverhofft kommt dieser, da man den Earl of Blanchard, Reynaud St. Aubyn, für tot erklärt hat (angeblich ist er in indianischer Kriegsgefangenschaft gestorben), an den Titel des Earls. Eines Tages, als Reggie, der ein ambitionierter Politiker und Tory ist, einen politischen Salon abhält, stürmt ein abgerissener Mann, mit Tätowierungen im Gesicht in den Raum und brüllt auf Französisch nach seinem Vater! Lady Beatrice ist sich sofort sicher: Bei diesem Mann handelt es sich um den wirklichen Earl of Blanchard. Denn seit Jahren schwärmt sie heimlich für den Earl.
Reynaud St. Aubyn hat 7 lange Jahre lang unter der Knechtschaft der Indianer gelebt, als Sklave. Endlich gelingt ihm die Flucht und nachdem er nach einer langen Odyssee endlich zu Hause ankommt, muss er feststellen, dass sein Vater vor 5 Jahren verstorben ist und ein, ihm fremder Mann, den Titel auch noch geerbt hat. Im Fieberwahn führt er sich auf wie ein Verrückter und so sieht Reggie eine Chance, den Titel zu behalten: Er will St. Aubyn für verrückt erklären lassen.
Der vierte und letzte Teil der "Legend of the Four Soldiers"-Reihe von Elizabeth Hoyt, wartet mit einem Heldenpaar auf, das nicht unterschiedlicher sein könnte. Bea ist eine Frau, mit Herz und Verstand, die es sich zur Aufgabe gemacht hat - natürlich still und leise, schließlich sprach man zur damaligen Zeit einer Frau politische Ambitionen ab - einen Gesetzesentwurf der Whigs durchzusetzen, der darüber bestimmt, dass die Soldaten, die aus dem Krieg in den Kolonien zurückgekehrt sind, eine angemessene Rente bekommen. Sie weiß ob des Leids der Männer, denn ihr bester Freund aus Kindertagen, hat dort bei einem Scharmützel beide Beine verloren. Bea merkt, dass dessen Lebenswille stetig sinkt und sie hofft, dass durch eine Bewilligung des Gesetzes, dieser wieder steigen wird.
Reynaud ist ein traumatisierter Held, der in manchen Situationen nicht mehr unterscheiden kann, was Gegenwart, was qualvolle Vergangenheit ist. Und so kommt es zu einigen Situationen, in denen er überreagiert. Was jedoch kein Wunder ist; so erfahren wir Stück für Stück, was er alles in diesen sieben Jahren erlitten hat. Beatrice entlockt ihm seine albtraumhaften Erlebnisse, die einen während des Lesens mit Grauen erfüllen. Es kommt zu einer sehr traurigen Situation, bei der man sich wünscht, es wäre anders gekommen. Doch so, wirkt das Ganze nur realistischer und nicht zu "rosarot".
Endlich erfahren wir auch, wer für das Massaker in Springer´s Falls verantwortlich ist. Und man ist gehörig geschockt, aus welchen Gründen "der Böse" agiert hat! "Im Bett mit einem Earl" ist ein lesenswerter, abschließender Band der Reihe, der sehr düster und fesselnd geschrieben ist! Schön ist der Umstand, dass wir hier alte Bekannte aus den Vorgängerreihen wiedertreffen und die erotischen Szenen wie immer sehr Hoyte-like wunderschön intensiv in Szene gesetzt wurden. Zufriedene 5 Punkte.
Kurzgefasst: toller Abschluss einer interessanten Historical-Reihe von Elizabeth Hoyt, mit einem Helden voller Ecken und Kanten und einer sehr sympathischen Heldin!
Nicoles Bewertung
Lady Beatrice glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als, während ihr Onkel eine Gesellschaft gibt, plötzlich ein verwahrlost und wild aussehender Mann hereinstolpert und sich in französischer Sprache nach seinem Vater erkundigt. Schnell ist jedoch klar, dass es sich bei dem Mann, um den seit Jahren totgeglaubten Earl Reynaud St. Aubyn handelt, der noch nichts davon ahnt, dass sein Vater bereits vor Jahren verstarb und dass, weil alle Welt davon ausging, dass Reynaud im Krieg getötet wurde, Titel und Ländereien an Lady Beatrices Onkel gingen. Nun aber ist Reynaud wieder da und will um jeden Preis um das kämpfen, dass ihm von Geburtsrecht an bestimmt ist. Beatrice hat Mitleid mit dem vom Krieg schwer traumatisierten Mann und lockt ihn mit ihrer Freundlichkeit aus der Reserve. Es ist jedoch nicht nur Mitleid mit Reynaud, das sie antreibt, vielmehr ist es Neugierde, da sie heimlich, in all den Jahren, in denen sie Reynaud tot glaubte, eine Schwäche für das Gemälde im Haus entwickelte, auf dem er zu sehen ist.
Obwohl sich Reynaud anfangs sehr mürrisch und zugeknöpft gibt, gelingt es Beatrice nach und nach seine Schutzhülle zu durchdringen. Als Reynaud bestimmt, dass sie seine Frau werden soll, ist sie nicht abgeneigt, befürchtet aber, dass er sie nur aus einem Grund ehelichen will. Um den Anschein von Respektabilität und Normalität zu erwecken, denn der ton hält ihn wegen seines Traumas für verrückt, was in Bezug auf seine Ambitionen, seinen Titel zurückzubekommen, fatale Auswirkungen haben könnte. Erschwerend kommt dazu, dass es scheinbar jemand auf Reynauds Leben abgesehen hat. Er und die Überlebenden des Massakers bei Spinner Fall’s fürchten, dass der Mann dahinterstecken könnte, der die Männer bereits damals an die Franzosen verriet, doch noch ist dessen Identität nicht geklärt…
Endlich ist er da, der vierte Teil und somit der Abschlussband der „Legend of the Four Soldiers“ Reihe und nun erfährt der Leser auch endlich, wer die Männer einst verriet. Doch bis es so weit ist, lernen wir den bislang tot geglaubten Reynaud kennen, der lange Jahre als Sklave unter Indianern lebte und seit dem Überfall bei Spinner Fall’s stark traumatisiert ist. Reynaud ist auch ansonsten kein einfach gestrickter, umgänglicher Liebesromanheld, er ist stattdessen ein Alphaheld par excellence. Sein bestimmendes Verhalten der Romanheldin gegenüber, war es dann auch in manchen Situationen, das mir nicht ganz so sehr beim Lesen behagt hat, zudem die Heldin, Beatrice, seine Launen bis auf wenige Momente, ungerührt hinnimmt, anstatt ihm richtig ordentlich die Leviten zu lesen. Besonders, als Reynaud einfach ihre gemeinsame Hochzeit beschließt, wurde es mir etwas „too much“ mit ihm. Abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt gibt es aber weder an der Story noch an der Liebesgeschichte selbst etwas auszusetzen. Elizabeth Hoyts Schreibstil ist gewohnt gut und auch die Übersetzung von Alexandra Kranfeld empfand ich als sehr gelungen.
Reynauds Kriegserlebnisse, die er Beatrice nach und nach schildert, gehen einem sehr unter die Haut und auch wie Reynaud langsam wieder auftaut und Vertrauen zu Beatrice aufbaut, fand ich wunderschön und glaubwürdig beschrieben. Beatrice hätte ihren „Rüpel“ Reynaud, in manchen Situationen durchaus noch ein wenig aktiver in seine Schranken weisen können, doch ansonsten ist sie eine sympathische Romanfigur, die sich im Lauf der Jahre ihren Hang zur Romantik bewahrt hat. Zwischenzeitlich wird es noch einmal traurig, wenn eine Nebenfigur, die Beatrice sehr nahe steht, verstirbt, denn besagte Nebenfigur ist mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen.
Natürlich steht, wie in jedem der Romane von Elizabeth Hoyt, auch diesmal ein kleines Märchen, in mehrere Abschnitte unterteilt, vor jedem neuen Kapitel. Diesmal bekommt es der Leser mit der Geschichte von Longsword zu tun, der Besitzer eines magischen Schwerts ist, um das er von einem bösen Kobold beneidet wird. Erneut wird auch dieses Märchen sehr süß erzählt, aber in „Im Bett mit einem Earl“ findet diesmal noch eine weitere Liebesgeschichte Erwähnung: Denn zwischen Beatrices bester Freundin Lottie Graham und ihrem Ehegatten hängt der Haussegen schief. Ehrlich gesagt hätte ich diese Story nicht unbedingt für mein Lesevergnügen gebraucht; sie dient meiner Meinung nach eher als Seitenfüller. Dafür gibt es ein Wiedersehen mit den Protagonisten der vorangegangenen Bände, ein durchaus spannendes Showdown gegen Ende der Geschichte und natürlich wie immer auch zahlreiche, sehr prickelnde Liebesszenen zu lesen.
Kurzgefasst: überzeugender, unter die Haut gehender Abschlussband der „Four Soldiers Reihe“- allerdings mit einem manchmal sehr rüpelhaften, klotzköpfigen Alpha-Helden im Fokus. Dennoch gibt es eine klare Leseempfehlung von mir.