Brennen muss die Hexe

Sven Koch

Brennen muss die Hexe.png

Werbung
Jetzt bei Amazon.de einkaufen

Originaltitel

Verlag: Droemer/Knaur
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: März 2012

Genre: Thriller

Teil einer Serie: Alexandra von Stietencron 02

Klappentext

Eine grauenvolle Mordserie versetzt die Bürger von Lemfeld in Angst und Schrecken. Ein Wahnsinniger verbrennt Frauen auf dem Scheiterhaufen, nachdem er sie nach mittelalterlichen Methoden brutal gefoltert hat. »Für immer. A.G.« – diese kryptische Botschaft hinterlässt der Mörder am Tatort. Die SOKO »Flammenhimmel« ermittelt unter Hochdruck. Denn Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron befürchtet, die bevorstehende Walpurgisnacht könnte in einem Blutbad enden …

Quelle: Droemer/Knaur

Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Kaum hat Polizeipsychologin Alex von Stietencron sich von ihrem ersten gefährlichen Fall erholt (diese Geschichte wird im ersten Roman „Purpurdrache“ erzählt), wird sie zusammen mit ihrem knorrigen Kollegen Schneider zu einem Mordschauplatz gerufen, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ein Unbekannter hat eine Frau bei lebendigem Leib angezündet und gefesselt auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Die Tote war Frauke Meißner, wie sich wenig später herausstellt.

Als eine weitere Frau, Silvana Michalski auf die gleiche grausame Art und Weise ermordet aufgefunden wird, stellen die Ermittler fest; dass sowohl Silvana als auch Frauke zu einer kleinen Gemeinschaft im Ort gehörten; die Anhänger des Wicca-Kultes sind. Kann es sein, dass ein angeblicher Fluch, der vor Jahrhunderten über den Henker in Lemfeld ausgesprochen wurde, sich nun bewahrheitet? Zumindest benutzte der Mörder die gleichen Initialen des Henkers, nämlich A.G., die er in der Nähe des Tatorts mit den Zeilen „Für immer“ hinterließ.

Die Polizei und Alex fahnden fieberhaft nach dem Täter, eine Spur führt sie in den exklusiven S/M Club „Castle“, denn nach der Obduktion der Opfer ist schnell klar, dass diese, bevor sie verbrannt wurden, mit mittelalterlichen Gerätschaften gefoltert wurden. Solche Gerätschaften wie sie auch im „Castle“ stehen und im heimischen Museum.
Als Alex sich an die Presse wendet, um den Täter herauszufordern, ahnt sie nicht, dass sie sich dadurch erneut in Lebensgefahr begibt, denn der Mörder hat es nicht nur auf Wicca-Anhängerinnen abgesehen…

Da mich der Klappentext sehr neugierig auf den Roman gemacht hat und ich sehr gerne Thriller lese, habe ich mich sehr schnell für Sven Kochs „Brennen muss die Hexe“ entschieden. Zu diesem Zeitpunkt war mir jedoch noch nicht bewusst, dass es bereits einen Vorgängerband gab, bzw. dass dieser Roman bereits der zweite Fall für Alex von Stietencron ist. Nichtsdestotrotz bin ich sehr gut in die Story hineingekommen und auch nachträglich der Meinung, dass man den Vorgängerband nicht unbedingt zuvor gelesen haben muss, da der Autor den Leser zwischendurch mit allem Wissenswerten über die Hauptfigur versorgt.

Der Spannungsbogen in diesem Thriller aus deutschen Landen wird kontinuierlich hoch gehalten- zudem baut der Autor immer wieder kleine Cliffhanger am Ende jedes Kapitels ein und wer auf der Suche nach einem spannenden, düsteren Thriller ist, der sich auch als Strandlektüre eignet, kann hier bedenkenlos zugreifen. Zu den Stärken des Autors gehören definitiv Beschreibungen der Mordszenerien und allgemeiner Örtlichkeiten, sodass man als Leser das Gefühl bekommt live dabei zu sein- was jedoch zartbesaiteten Lesern (wie ich es einer bin) einiges abverlangt; da der Mörder ein ziemlich grausamer Psychopath ist, dessen Gedankengut ab und an ebenfalls Erwähnung in diesem Roman findet.

Obwohl ich am Ende genau das bekommen habe, was ich mir von diesem Roman erhofft habe- nämlich Spannung und eine düstere Story, die sich gut lesen lässt, gab es auch ein paar Kleinigkeiten, die mich ein wenig gestört haben.
Einmal neigt der Autor dazu, diverse Nebenfiguren in seinem Roman mit bekannten Schauspielern oder Sängern zu vergleichen und auch immer wieder Songs, die im Hintergrund einer Szene laufen, mit Titel oder Name des Sängers zu benennen. Diese Angewohnheit hat mich auf Dauer ziemlich genervt. Zumal ich mir beim Lesen gerne ein eigenes Bild über diverser Akteure machen möchte, bzw. gerne meine eigene Fantasie spielen lasse und da hätten allgemeine Beschreibungen wie Haarfarbe, Augenfarbe etc. meiner Meinung nach vollkommen ausgereicht.

Dann hatte ich leider so mein Problem mit der Hauptakteurin; mit der ich leider gar nicht warm werden konnte. Sie wird als ehrgeizig, verbissen und einsam beschrieben. Zudem schleppt sie seit vielen Jahren ein Trauma mit sich herum- ihr Freund wurde umgebracht und seitdem ist es ihr nicht mehr möglich gewesen einen anderen Mann so lieben zu können. So spannend wie ich auch die Thrillerhandlung fand- so wenig konnte mich Alex berühren (trotz aller interessanten Ansätze). Sie wirkte über weite Strecken unsympathisch auf mich und auch ihr Verhalten gegenüber anderen hat mich da keines Besseren belehren können.
Sämtliche Dialoge, die Alex und ihre Kollegen während der Arbeit miteinander austauschen, wirken leider etwas stereotyp geschrieben; wie aus einem x-beliebigen amerikanischen Kino- Krimi und natürlich fehlt auch nicht das übliche männliche Imponiergehabe der Kollegen, Frauen gegenüber.

Und dennoch da der Krimi so atmosphärisch dicht und als Gesamtpaket nicht zu verachten ist, würde ich mir sehr wünschen, dass der Autor im nächsten Band über Alex, seiner Hauptfigur und auch den anderen Kollegen ein paar weitere charakterliche Züge und mehr Tiefe verleihen kann, als es hier der Fall war. Denn trotz meiner Kritikpunkte würde ich sehr gerne einen weiteren Krimi des Autors lesen.
Zuletzt noch eine Bitte an den Verlag: Bitte in Zukunft weitere Romane mit einer etwas größeren Schrift veröffentlichen, denn Leser jenseits der zwanzig Lenze wie ich wären dafür sehr dankbar.

Kurzgefasst: packender, düsterer Thriller aus deutschen Landen!

Designed by datasouth

© 2023 Bethel. All Rights Reserved.
Built with concrete5 CMS.

Top