Sven Koch
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Originaltitel
Verlag: Knaur
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Februar 2023
Genre: Krimi
Teil einer Serie: Ein Fall für Femke Volkmer und Tjark Wolf 07
Klappentext
Eigentlich hatte Tjark Wolf den Dienst quittiert, doch Kommissarin Femke Folkmers und seine Kollegen von der Sonderkommission für Schwerverbrechen überreden ihn zur Rückkehr:
Auf Langeoog wurde die Tochter des Gangsters Attaman entführt, den Tjark einst als engen Freund betrachtet hat. Nach einem fehlgeschlagenen Raubüberfall ist Attaman untergetaucht. Wenn jemand eine Chance hat, den Mann zu finden, dann Tjark.
Allerdings ist nicht nur das LKA Niedersachsen brennend an Attaman interessiert. Und die Entführer seiner Tochter sind zu allem bereit, um ihn als erste in die Finger zu bekommen. Während sich über Langeoog ein gewaltiger Orkan zusammenbraut, blicken Tjark und sein Team in Abgründe, die ebenso tief sind wie lebensgefährlich …
Quelle: Knaur
Nicoles Bewertung
Als eine junge Frau entführt wird, ziehen Femke, Ceylan und Fred ausgerechnet eine Person hinzu, die ihnen in dem Fall unterstützend unter die Arme greifen soll, die im Revier eine persona non grata geworden ist. Denn Tjark Wolf hatte den Dienst aufgrund Drucks von oben, kürzlich quittiert. Eigentlich hat Tjark zunächst keine große Lust sich einzumischen und weitere Schwierigkeiten zu provozieren. Das ändert sich, als er erfährt, dass die Verschwundene die Tochter eines kriminellen Bekannten ist; Vural Attaman, mit dem er sowieso noch eine Rechnung offen hat. Man vermutet, dass Vural, der sich ins Ausland abgesetzt hatte, nun alles stehen und liegen lässt, um seine Tochter aus den Händen der Entführer zu retten.
Doch was wollen die Entführer genau von ihm? Vural ist ratlos! Zumal ihn zwei der Schergen zuvor im Ausland bereits nachgestellt und beinahe getötet hatten.
Die Spur führt Vural jedenfalls zu einer Bikergruppe, der er geschworen hat, sich fürchterlich zu rächen.
Tjark hat lediglich im Sinn Vural dingfest zu machen, doch dafür muss er sich auf einen Deal mit einem Kriminellen einlassen, dem er schon seit Teenagertagen keine Spur vertraut….
Und obwohl Tjarks Team im Hintergrund mitermittelt, versucht sich Tjark tatsächlich doch wieder an einem Alleingang…
Der bereits siebte Teil der Wolf/Folkmer Reihe, führt Tjark mit einem alten Bekannten zusammen, der allerdings auf der anderen Seite des Gesetzes steht.
Ich fand diese Idee interessant, weil ich mir so auch noch ein wenig mehr privaten Background über Tjark erhofft hatte. Obwohl dem nicht so ist, lässt sich der Kriminal- bzw. Entführungsfall dennoch sehr spannend und undurchsichtig an und Sven Koch gelingt das Kunststück, Vural, trotz seiner kriminellen Energie einigermaßen sympathisch darzustellen. Vural ist im Grunde, in dieser Situation, schließlich nur ein Vater, der sich Sorgen um seine Tochter macht.
Was ich dagegen schade fand, war dann die Auflösung des Ganzen. Ich hatte kurz zuvor den neuen Krimi von S. Fitzek gelesen und die Beweggründe des Täters ähnelten sich leider etwas, was sicherlich nicht Sven Koch anzulasten ist, doch fand ich besagte Beweggründe ein wenig schwach um am Ende ein solches Szenario heraufzubeschwören.
Mehr kann ich leider nicht dazu schreiben, sonst müsste ich spoilern.
Tjarks Team spielt in diesem Band eher eine Nebenrolle. Für humorige Momente sorgt aber wie immer der gute Fred, der sich in Abwesenheit seiner Frau eine schicke Kellerbar einrichten möchte. Und was ich richtig stark geschrieben fand, war die psychisch angespannte Situation in der sich Tjarks Freundin befindet, die Sven Koch unglaublich eindringlich und unter die Haut gehend geschildert hat.
Und diesbezüglich scheint sich neues Unheil anzubahnen. Madsen ist nämlich erneut einem Serienkiller auf der Spur, der Jagd auf junge Frauen macht. Allerdings werden ihre Ermittlungen erstmal nur nebensächlich behandelt und wohl dann im nächsten Krimi der Reihe thematisiert.
Ich fand „Dünensturm“ solide geschrieben und auch unterhaltsam. Jedoch blieb die Spannung für meinen Geschmack leider etwas auf der Strecke und so hoffe ich nun, dass im nächsten Teil die Spannungsschraube wieder mehr angezogen wird.
Übrigens, die ersten Fälle der Krimireihe, mit Hendrik Duryn, wurden mittlerweile fürs TV abgedreht und wer die Möglichkeit hat, sich diese Filme zu Gemüte zu führen, sollte das unbedingt machen.