Mittsommerzauber in den Highlands

Lecia Cornwall

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Originaltitel: Once Upon A Highland Summer

Verlag: Cora
Band: Historical Gold Extra 78
Erscheinungsdatum: Juli 2015

Genre: Historischer Liebesroman

Teil einer Serie: Once Upon a Highland Season 01

Klappentext

Manchmal hat man keine Wahl! Statt sich für einen der Mitgiftjäger zu entscheiden, die um ihre Hand buhlen, flüchtet Lady Caroline, einer inneren Stimme folgend, nach Schottland. Die schöne Engländerin verdingt sich als Gouvernante auf Glenlorne Castle, wo sie nicht nur dem Charme der sommerlichen Highlands verfällt. Auch zu dem attraktiven Burgherrn, Earl Alec McNabb, fühlt sie sich mit unerklärlicher Macht hingezogen. In den Ruinen des alten Schlossturm sinkt sie voller Hingabe in seine Arme, und für eine magische Mittsommernacht werden sie eins. Doch dann erfährt Caroline die schmerzliche Wahrheit: Ihr König der Nacht hat einer anderen die Ehe versprochen …

Quelle: Cora

Rezensionen

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Lady Caroline ist auf die Gunst ihres ungeliebten Stiefbruders angewiesen, der sich ihrer schnellstmöglich entledigen will. So setzt er ihr ein Ultimatum. Sie muss sich zwischen zwei Bewerbern um ihre Hand entscheiden, doch die beiden Auserwählten stehen sich in Sachen Dummheit und Unattraktivität in Nichts nach. Caroline wählt also die dritte Möglichkeit- sie flieht bei Nacht und Nebel, nur mit dem Umhang einer Fremden am Leib. Unterwegs wird sie von einem attraktiven Fremden aufgehalten, der sich Sorgen um ihre Sicherheit macht und ihr schließlich, nachdem sie ihn angeflunkert hat, dass sie auf dem Weg zu ihrem Liebsten sei, eine Geldbörse in die Hand drückt und ihr rät, falls sie wirklich gen Norden, nach Schottland reisen wolle, solle sie doch bitte eine sichere Kutsche besteigen.

In der Kutsche lernt Caroline eine junge Dienstbotin kennen, deren Ziel Glenlorne Castle ist. Dort soll sie die drei Töchter einer adligen Witwe erziehen. Gewisse abfällige Bemerkungen über die Schotten und ihr Land an sich, verschrecken die junge Bedienstete jedoch und so beschließt sie Hals über Kopf umzukehren. Das liefert Caroline eine Möglichkeit inkognito zu entkommen und sich in Glenlorne Castle als jemand anderes auszugeben, als angestellte Gouvernante nämlich.

Währenddessen musste Alec, das neue Clansoberhaupt und Herr über Glenlorne Castle, in England einige schwierige Jahre für den Geheimdienst überstehen. Die jüngste Mission führte fast zu einem Fiasko, denn ein gefährlicher Brief, den er stehlen sollte, fällt schließlich in die Hände eines gehörnten Ehemannes, dessen Frau einst mit dem König höchstpersönlich eine Affäre hatte, aus der ein Kind hervorging, dass, so muss es der Gatte leidvoll erfahren, ihm stets als das seine untergejubelt wurde.

Der Gatte will seine Frau für ihre Untreue strafen und so bietet er sie dem bankrotten Alec an, der ihre immense Mitgift gut gebrauchen könnte, denn seine drei Stiefschwestern nebst Stiefmutter leben angeblich am Rande des Ruins.
So lässt sich Alec darauf ein, die junge Frau näher in Augenschein zu nehmen; allerdings in Schottland, wo er zunächst unbedingt ein Wörtchen mit seiner Stiefmutter reden will, denn diese hatte ernsthaft vor, ihn für tot erklären zu lassen, um sich Glenloe Castle einzuverleiben.
Als Alec, dort angekommen, in einem baufälligen Turm eine junge Schönheit entdeckt, glaubt er sofort, dass es seine zukünftige Verlobte Sophie sei und ist überglücklich, da sie keinesfalls das hässliche Entlein ist, das er, bei dem Eifer ihres Vaters, sie unter die Haube zu bringen, befürchtete. Nur wenig später kreuzen sich ihre Wege erneut bei dem Mittsommerfest auf Glenloe Castle, wo sich beide einander hingeben.

Am Morgen jedoch folgt das böse Erwachen, als die echte Verlobte Sophie eintrifft und Alec erkennen muss, dass er eine Fremde entjungfert hat, die sich zu all dem Chaos auch noch als Adlige auf der Flucht vor ihren heiratswütigen Verehrern befindet….

Im April 2012 erschien im Blanvalet Verlag bereits ein Roman der Autorin, allerdings unter dem Pseudonym Lecia Cotton Cornwall, der mir damals nur mittelprächtig gefallen hat. Da ich jedoch einer guter Highlander-Romance kaum aus dem Wege gehen kann, beschloss ich, der Autorin bzw. ihrem aktuellen Roman nochmals eine Chance zu geben. Und die ersten hundert Seiten ließen sich dann auch sehr fluffig, leicht und locker lesen. Zudem tritt zunächst ein Geisterpärchen auf (Vorfahren von Alec und Caroline), die einst ein Liebespaar waren und nun ihre Nachfahren unbedingt miteinander verkuppeln wollen. So weit, so gut. Auch der Schreibstil, wenn auch zu modern für meinen Geschmack, (wer lieber Historical Romances der ersten Riege mag, sollte hier lieber gleich passen) war sehr eingängig geraten und erinnerte mich ein wenig an den von Teresa Medeiros.

Nach den ersten hundert Seiten jedoch musste ich meine bislang gefasste Meinung wieder revidieren, denn der Plot wurde immer abstruser, wirkte wie eine Persiflage auf einen ernsthaften Historical Romance Plot, den man einfach nicht ernst nehmen konnte. Auch sämtlichen Haupt und Nebenfiguren fehlt leider etwas Wesentliches- das Hirn- so erschien es mir zumindest, denn anders hätte man ihre seltsamen Handlungsweisen nicht erklären können.

Zum einen die Heldin, Lady Caroline. Sie flieht ohne Gepäck, ohne großartigen Plan, mir nichts, dir nichts, aus dem Haus ihres Stiefbruders. Mitten in der Nacht, ohne Geld und das angeblich als bislang behütet aufgewachsene junge Dame der Gesellschaft. Sie trifft auf einen Fremden, den sie wahnsinnig attraktiv findet, beide führen kaum ein ernsthaftes Gespräch, stellen sich nicht vor, aber schlafen sofort bei der ersten sich bietenden Gelegenheit miteinander, ohne sich Gedanken um Verhütung etc. zu machen.

Der Held, Lord Alec ist auch nicht besser, wieso nur glaubt er, dass die Fremde, die ihm auf seinem Anwesen begegnet, wäre seine Zukünftige- ohne sie nach ihrem Namen zu fragen? Und als es ihm bewusst wird, dass er eine Lady kompromittiert und womöglich sogar geschwängert hat, lässt es seine Ehre natürlich nicht zu, dass er sie heiratet, denn immerhin hat er ja Lady Sophies Vater bereits zugesichert, die junge, reiche Tochter zu heiraten und schließlich braucht er das Geld.
Bei seinem Verhalten bekommt der Begriff „Ehre“ plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Überhaupt war Alecs Verhalten sehr widersprüchlich. Auf der einen Seite hat er sich jahrelang seiner Verantwortung der Familie gegenüber entzogen und will nun plötzlich alles für seine „geliebten“ Stiefschwestern richten? Das klang mir viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen, so leid es mir auch tut.

Ab dem Moment, als dann auch noch Carolines mögliche Ehekandidaten auf Glenloe Castle eintreffen, wird der negative Höhepunkt erreicht, denn beide sind leider dumm wie Brot und wurden dazu so lieblos einseitig beschrieben, dass ich langsam das Gefühl bekam, die Autorin wolle ihre Leser absichtlich vergraulen. Das gilt auch für die Frau von Lady Carolines Stiefbruder, von der man nur erfährt, wie wahnsinnig gefräßig und gierig sie doch sei. Wenn eine Charakterisierung so einseitig dargeboten wird, vergeht mir leider dann auch irgendwann jegliches Interesse an solch einem Roman; vor allem, weil in mir das ungute Gefühl bestehen bleibt, dass die Autorin ihre Leser scheinbar nicht ernst nimmt oder ihnen gleich ihre Intelligenz abspricht.
Von den Mordanschlägen einmal ganz abgesehen, die gegen Ende der Story nochmals für Spannungselemente sorgen sollen, jedoch genauso undurchdacht und lieblos inszeniert wurden, sodass sie für meinen Geschmack leider sehr lachhaft wirkten.
1 Punkt vergebe ich lediglich für die ersten 100 Seiten, die sich so vielversprechend lasen.

KurzgefasstEine sehr seichte, konfuse und sehr lieblos dahin geschrieben wirkende Highlandromance, in denen sämtliche Figuren nicht mehr IQ als eine Erbse besitzen. (Wobei dieser Vergleich noch an einer Beleidigung für die beliebte Hülsenfrucht grenzt)

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