Die erfinderische Lady

Shelley Adina

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Originaltitel: Lady of Devices

Verlag: independently published
ISBN: 978-1939087331
Erscheinungsdatum: August 2015

Genre: Steampunk

Teil einer Serie: Magnificent Devices 01

Rezensionen

Ankes Bewertung 05 Sterne.png

Als sich ihr Vater, der Viscount St. Ives, verspekuliert, die Pistole wählt und seine Familie mittellos zurücklässt, ändert sich über Nacht alles für die 17-jährige Claire Trevelyan, die Tochter der Familie. Doch während ihre Mutter sich mit dem jüngsten Spross der Familie aufs Land zurückzieht und erwartete, dass Claire ihr folgt, sobald sie die Angelegenheiten der St.Ives geklärt hat und das Londoner Haus verkauft.

Doch Claire hat andere Pläne. Sie möchte eine Stelle annehmen, Geld zu verdienen und sich später in die Universität einschreiben, um dort zu studieren. Doch Gläubiger ihres Vaters, der Pöbel auf Londoner Straßen und der überraschende Wunsch des Ingenieurs Andrew Malvern sie als Assistentin zu gewinnen, sind nicht unbedingt Steine auf ihrem Weg zum Studium, machen jedoch Umwege notwendig.

So kommt es, dass Claire mit einem gewissen Ruf in der Unterwelt, einer Horde Straßenkinder unter ihren Fittichen, einem Huhn, einem erbeuteten neuen Heim und einer Stelle als Assistentin zu ganz neuen Ehren aufsteigt.

Shelley Adina hat mit ihrer Figur der jungen Claire eine Heldin geschaffen, der nicht nur patente Eigenschaften auf den Leib behauptet werden, sondern die sich auch beim Lesen tatsächlich als patent beweist.

Zudem ist sie wundervoll normal, real und (be)greifbar. Sie tut, was getan werden muss, schützt sich und die ihr Anvertrauten so gut es eben geht und ist sich dabei nicht zu schade auch mal „die Mücke zu machen“. Ihr Sinn fürs Praktische, Anstand und ihr Gefühl für Gerechtigkeit sind die Grenzen, die es nicht zu überschreiten gilt und deren Durchsetzung ihr wichtig ist.

Kurz, Claire ist ein in allen Belangen stimmiger Charakter, der es einem nicht nur leicht macht, sie zu mögen, sondern förmlich einlädt, mit ihr mitzufiebern.

Zu mir ist das Buch, bzw. die Serie, eher durch Zufall gelangt und bis auf die Stichworte „Steampunk“ und „wundervolle normale Heldin“ hatte ich keinerlei Erwartungen, als ich anfing zu lesen.

Wie man an meiner Bewertung unschwer erkennen kann, hat es mir persönlich großes Vergnügen bereitet, Claire auf ihrem Weg vom Schulmädchen zur „erfinderischen Lady“ zu verfolgen. Dabei habe ich es natürlich auch genossen, endlich wieder einmal einen Steampunk lesen zu dürfen; nach einem vielversprechenden Einstieg, sind Übersetzungen ins Deutsche, die in Richtung Liebesromane gehen, leider wieder viel zu schnell vom Markt verschwunden.

Wobei „Die erfinderische Lady“, bzw. die „Magnificent Devices“-Serie keine Liebesromane im Nackenbeißer-Sinne sind. Aber auch sie erzählen eine Liebesgeschichte, wenn auch eine höchst dezente und von jeglichen Liebesdramen, erotischen Ausmaßen und schwärmerischen Oberflächlichkeit befreite.

Die Autorin Shelley Adina konzentriert sich vielmehr auf wissenschaftliche (Steampunk) Fragen und die historische Rolle von Frauen in der Gesellschaft und in der (Steampunk) Wissenschaft. Aber keine Sorge, das wird zu keinem Zeitpunkt langweilig, schließlich haben wir es hier mit Claire und den ihren zu tun.

Kurzgefasst: Ein vergnüglicher, temporeicher und abenteuerlich erzählter Steampunk, mit wundervollen Figuren, der zwar auch mit einer kleinen Liebesgeschichte daherkommt, diese aber nicht zum Mittelpunkt hat.

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